Susanne Bruschke
Eines Staatsanwaltes Alltag
Die Mühlen mahlen vorbei.
In den blauen Dunst hinein.
Es ist das tägliche Allerlei.
Willkommen im verlorenen Land.
Einer geordneten, penibel aufgeräumten
doch beunruhigend ohne Makel behafteten
Kanzlei.
Jede Straftat hinterlässt Spuren.
Sie zu lesen scheint leicht und billig zu sein.
Im Zeitalter der Technik.
Verkommt Mitgefühl zum Kräuterlein.
Dasselbe passiert jeden Tag.
Zu oft.
Stress flieht ihm hinterher bis in seinen
Loft.
Gepflegt, erfolgreich und hoch geachtet,
nur hinterrücks ist er bereits längst entmachtet.
Leute grüßen ihn mit "Herr Staatsanwalt" in alter Demut.
Noch trägt er den Kopf hoch.
Fühlt den Stolz mit ganzer Wucht.
Schatten werden länger.
Abgeschliffen wird.
Der Jahreskalender.
Aktenpapier wispert ihm leise zu,
lass es doch sein, denn nutzlos bist du
und deine Arbeit, weil beim Alten alles geblieben ist.
Was hast du getan?
Was so großartig wäre?
Verbrechen besteht weiter in alter Schwere.
Wozu Haftstrafen für immer wiederkehrende Gestalten?
Wieso lässt sich Unglück nicht gerne verwalten.
Im Kreis dreht er sich, kurz vorm Ende seiner Amtszeit.
Wofür war alles, nur für die Wahrheit?
Im Namen des Volkes.
Gelobt Ordnung und Recht.
Nicht schlecht, nicht schlecht.
Hilft nur nicht gegen Zorn, Hass und Leid.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.08.2007.
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