Karl-Heinz Fricke
Luises Wunschgedanken
Im Walde ging sie her und hin
im ersten Sonnenlichte.
Beeren waren in ihrem Sinn
zwischen Tann und Fichte.
Es kam ein junger Mann daher,
da tat sie sich verstecken,
denn er trug ein Schießgewehr,
das tat sie sehr erschrecken.
Es war der junge Jägersmann
von der grünen Heide.
Der sprach das Mädchen an
und dann taten beide
was die Mutter nicht erfuhr,
weil sie verschwieg verbissen
jenen Akt in der Natur,
der nicht quälte ihr Gewissen.
Denn nie hätte sie geglaubt
wie schön die Liebe ist,
was ihr der Jägersmann geraubt,
was sie nicht hat vermisst.
Luise dachte an das Lied,
es möcht`sich wiederholen.
Vielleicht ist es ein Herzensdieb,
der schon mehr gestohlen.
Hoffend trat hervor sie keck
und lächelte mit frohem Mut
aus ihrem grünen Buschversteck,
der Jäger zog nur seinen Hut.
Sie pflückte weiter Beer`um Beer`,
tief enttäuscht von dem Gescheh`n.
Sie hatte zwar noch ihre Ehr`,
doch leider wohl nur aus Verseh`n.
Karl-Heinz Fricke 15.8.2007
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.08.2007.
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