Silvia Pree
Allein
Die Straßenlaternen leuchten durch das Fenster herein.
Lichtpunkte im Dunkel der Nacht.
Ich kann nur Schemen ausmachen.
Und Umrisse.
Dazwischen schenkt einmal ein Fenster mehr Helligkeit…
Ich lausche in die Nacht.
Gedankenverloren.
Und unsicher.
Mein Leben ist eine komplizierte Rechnung geworden.
Unübersichtlich.
Voller unbekannter Komponenten.
Ich weiß so vieles nicht.
So wie die Nacht alles in Schwarz hüllt.
Steckt mein Leben wie unter einem dunklen Schleier…
Was wird sich zeigen, wenn die Neben weichen?
Ich habe Angst.
Ich habe so viel zu verlieren.
So viel…
Und ich traue niemandem mehr.
Ich habe meinem Vertrauen gekündigt.
Wie einen Vertrag, dem ich mich nicht mehr verbunden fühle…
Was soll ich nur tun?
Aber kein Fingerzeig vom Himmel.
Nichts erlöst mich aus dem Dilemma.
Und die Furcht hat sich festgekrallt in meinem Inneren…
Draußen pulsiert noch das Leben.
Ungerührt von meinen Sorgen.
Meine Zweifel bewegen niemanden.
Wen kümmert, was mich quält?
Eine nutzlose Frage.
Ich bin nur ein Faktor in der Rechnung.
Mehr nicht.
Ob mich jemand versteht?
Ich denke nicht!
Natürlich fällt manches auf.
Dass ich schmäler geworden bin.
Dass ich nicht mehr lache.
Dass ich mich anders bewege.
Man tuschelt vielleicht.
Aber niemand denkt wirklich nach über mich.
Ich bin ja die Schwierige.
Die Impulsive.
Nicht fassbar…
Ein einsamer Stern leuchtet vom Himmel.
Ich fühle mich wie er.
Verloren am Nachthimmel.
Inmitten der Dunkelheit.
Wer blickt schon nach oben?
Zu ihm?
Stimmengewirr.
Leute gehen unten am Haus vorbei.
Die Klangmelodie dringt fremdländisch an mein Ohr.
Ich kann kein Wort verstehen…
Bis Motorenlärm die Stimmen schluckt.
Mir ist auch oft so.
Als könnte mich niemand verstehen.
Ich spreche zwar dieselbe Sprache.
Aber wer begreift, was ich meine?
Oft möchte ich deswegen verzweifeln.
Fehlen mir einfach die richtigen Worte?
Um die Gemüter der anderen zu bewegen?
Oder hören die Menschen einfach nicht mehr zu?
Weil sie zu beschäftigt sind?
Mit sich selber…?
Verliebt in sich selbst.
Den Blick gerade nach vorn gerichtet.
Nicht links, nicht rechts…
Mich nimmt man nicht richtig wahr.
Ich bin allein.
Nur die Angst ist heute Nacht bei mir.
Und sie wird noch länger bleiben…
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.08.2007.
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