Karl-Heinz Fricke
Doerfliche Symphonie
Hans saß mit seiner Marion
einträchtig auf dem Balkon.
Sie spielte das Akkordeon
und er blies auf dem Saxophon.
Sie spielten ohne Noten,
nur mit Mund und Pfoten
gar liebliche Melodeien,
Schlager und Schallmeien.
Oftmals kam Nachbar Schnarre
noch dazu mit der Gitarre.
Für des Ortes Hunde
kam dann die große Stunde.
Sie heulten schön in Dur und Moll
zu dem Konzert ganz wundervoll.
Klangvoll diese Symphonie
von Menschen und dem Hundevieh.
Manchmal stimmten auch mit ein
die Katzen und die Vögelein.
Frösche quakten in den Teichen
und Grillen zirpten bei den Eichen.
Dorfbewohner jung und alt
machten vor dem Hause halt.
Inbrünstig lauschten sie dem Klang,
der so schön zu ihnen drang.
Nur die Jungfer Alma Schlimme
hörte zu mit argem Grimme.
Ständig war sie unzufrieden,
denn kein Mann war ihr beschieden.
So passten auch die schönen Klänge
nicht in ihre Jungfernstrenge.
Jedoch beim ersten Mondenschein
packten sie die Instrumente ein.
Auch die Vögel nicht mehr sangen
und es tat der Jungfer langen.
Nur noch Frosch und Grille
unterbrachen die Abendstille.
Es hätte auch sicher Mozart betört,
hätte er das Konzert gehört.
Karl-Heinz Fricke 12.10.2007
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.10.2007.
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