Brigitte Frey
UNGEWISSE WEGE
Wo der Himmel küsst die Erde,
da ist es hell und wunderschön-
dass den Horizont ich sehen werde,
muß ich ungewisse Wege gehen.
Noch seh ich trunken in die Ferne,
sehne mich nach Freudentagen,
löste mich von hier so gerne,
doch müsst den ersten Schritt ich wagen.
Brennende Ketten halten mich fest in der Nacht,
Angstgeflüster im Ohr,
doch lockt sie weiter, die ferne Pracht,
noch ahn ich nur der Engel Chor.
Ist’s ein Trugbild, oder fernes Glück,
der Verstand deckt mich mit Fragen ein,
doch lenk allein ich mein Geschick,
muß meines Schicksals Meister sein.
Das Lehrgeld ist schon längst bezahlt,
nun ist die Kasse leer,
nur was das Leben uns gelehrt,
was Andres zählt nicht mehr.
Drum bleibt das Glück in weiter Ferne,
entrückt der Horizont,
obwohl man wüsste doch so gerne,
ob sich der Ausflug lohnt.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.11.2007.
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