Bernhard Wirkner
Zugekifft in Tanger
Er liegt in einem billigen Hotelzimmer
in einer schwülen heißen Nacht
Kakerlaken kopulieren unter seinem Bett
Spinnen hängen an der Decke und lauern auf Beute
eine versiffte Matratze
ein klappriger Stuhl und
ein wackliger Tisch sind das
spärliche Mobiliar in
dem kleinen Zimmer
er zieht an seinem Joint
und zählt die Spinnen an der Decke
aus seinem mitgebrachten Kassettenrekorder
dröhnt der Sound der Doors und Jim Morrison
singt " Come on baby light my fire"
er hat sich Hesses " Steppenwolf" und
Burroughs " Naked Lunch" zum lesen
mitgenommen
er träumt von alten Zeiten
von Sex Drogen und Rock n Roll
vor seinem geistigen Auge
ziehen sie vorüber
die toten Helden
Hendrix Joplin Morrison
Keith Moon von den Who und Brian Jones
von den Stones
dahingerafft vom ehrenvollen Rock n Roll Tod
stoned wie er ist blickt
er in das lachende Gesicht
Charles Mansons
die Wand besudelt mit blutroter Schrift
" Helter Skelter" steht darauf
er sieht die Hippies marschieren
mit Che Guevara Plakaten
und Ho-Chi-Min Postern
Allen Ginsberg und Bob Dylan marschieren voraus
während John Lennon mit Yoko Ono im
Bett liegenbleibt
das Spektakel im Fersehen beoabachtet
und " Give peace a chance " singt
er genießt den kiffenden
Ausflug in die Vergangenheit
doch wenn der Rausch vorbei ist
wird er wieder mit der Realität
konfrontiert und der
Traum ist
aus
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.01.2008.
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