Sven Später

Knochenmenschen aus Passion

 
Was ist es, dieses Aufbegehren,
den eigenen Körper zu verzehren,
die eigene Haut als Lappen tragen,
keine Nascherei zu wagen?

Was ist es, dieses stete Sehnen,
zu sehen all die eigenen Venen,
zu hungern, auch wenn's schmerzt
aus schierer Angst vorm fetten Herz?

Und warum dieser strenge Blick,
wenn man anderes findet schick,
wenn man gerne auch mal schlemmt,
ungeniert und ungehemmt?

Glauben denn die fitten Schönen
sie würden damit Gott versöhnen,
würden ihm zu Gefallen sein,
wenn sie zeigen ihr Gebein?

Ist denn ein schlanker Körperbau
gar so wichtig und so schlau,
wenn unsere Kinder all dies sehen
und dürr wie Äste von uns gehen?

Lasst doch jeden Menschen leben.
So wie er ist, so ist er eben.
Zerstört doch nicht das Gleichgewicht,
bevor die Welt in Stücke bricht.

Ich weiß, die Ohren sind gern taub,
doch eines blüht dem Knochenstaub:
Wenn der Wind nur richtig steht,
wird er alsbald fortgeweht.
 

Ich selbst werde wohl nie verstehen, wieso aus unseren Kindern roboterartige Wesen gemacht werden sollen, die sich gleichen wie ein Ei dem anderen und die jedwede Art von Individualismus abzulegen haben.

Hasst die Menschheit ihre Kinder wirklich so sehr, dass es in der heutigen Gesellschaft eher akzeptiert wird, wennn junge Menschen an Magersucht sterben, statt dass sie ein wenig mehr "auf den Rippen" haben?

Ist das alles, worauf es ankommt? Das Äußere? Und muss jeder den gleichen Geschmack haben?

Wenn dies alles mit ja beantwortet werden kann, dann gehöre ich wohl nicht zu den Menschen.
Sven Später, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.01.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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