Richard Haurand
Heimat im Zeitgeschehen
Heimat im Zeitgeschehen
Wo Stürme brausen über ein hohes,weites Land,
dort grüßt die Heimat,wo meine Wiege stand.
Wo Wolkenschatten eilig zieh'n dahin,
steht mein Heim, wo ich geboren bin.
Wo allseits rauschen Bach und Wälder,
schweben dunstig graue Nebelfelder.
Bricht ein einmal die dunk'le Nacht;
der Herr im Himmel hält die Wacht.
Man schläft fürwahr in trauter Ruh;
die holden Engel schauen zu.
Des Morgens früh der Hahn laut kräht;
ein Jeder nach dem Schlaf aufsteht.
Wenn bald der Winter seinen Einzug hält,
so mancher friert dann in der Kält'.
Dächer, Wege, Wiesen, Klee
sind bedeckt mit tiefem Schnee.
Die Landschaft zeigt sich - gleich einer Maid -
eingehüllt im weißen Hochzeitskleid.
Man rodelt jetzt bei Eis und Wind
vergnügt und froh wie einst als Kind
und wandert durch den Winterwald;
er ist verschneit; der Wind pfeift kalt;
frostig erweist sich die Natur;
es ist nicht immer Freude nur.
Aus der beinah' atemlosen Stille
taucht hervor ein Schwarm von Krähen,
die schwerfällig, matt und träge
ihre Flügel schlaff bewegen,
als würden bald sie ableben.
Recht kraftlos flattern diese Raben,
erspähen nichts, um sich zu laben.
Dieses krächzend sie beklagen.
Werden Seen und Bäche vom Eise befreit,
winkt bald die frohe Osterzeit.
Sie ist ein Fest der Christenheit.
Die feiert die Auferstehung des Herrn.
Der Frühling naht, ist nicht mehr fern.
Hoffnungsglück ist zu erstreben.
Sonnenschein hilft zu beleben.
Es erwacht nun die Natur.
Man wandert durch die grüne Flur
und nimmt ein Bad im Nass der Rur.
Vielleicht wird man dabei gesund
so wie die Fische auf dem Grund.
Vögel, sie zwitschern; Bienen, sie summen.
Schmetterlinge umflattern den Brunnen.
Wenn Korn und Gräser sind gereift,
beginnt alsbald die Erntezeit.
Im Abendlicht die Heide blüht.
Die Sonne hinterm Berg verglüht.
Noch gerne denke ich an den Sommerwind,
wie ich auf Blumenwiesen spielte als Kind
und bunte Schmetterlinge fing geschwind.
Der Herbst zeigt sich bald
in einem bunten Blätterwald.
Manche Vögel in den Süden ziehen,
um der Winterkälte zu enfliehen. ---
Wolkenschatten gleich flieht auch die Zeit.
Offenbart sich hier die Ewigkeit?
Verheißt sie Heimkehr in Geborgenheit?
Staunend schaut man zum Himmel hinauf.
Das Schicksal nimmt stets seinen Lauf.
Wie immer auch die Menschheit denkt;--
ob eine überstarke Kraft sie lenkt?
Der fromme Mensch, er lebt in Hoffnung;
er glaubt an Gott und seine Schöpfung.
Die Wissenschaft jedoch verkündet:
"Evolution das Sein begründet."
"Was Dich beglückt, das glaub' Dein Geist;
denn nicht weißt Du, was Du nicht weißt."
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.01.2008.
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