Wolfgang Ilg
Deiner Wunden Atem
Aus deines Bildes Verwundbarkeit
löscht du den Brand meiner Worte
mit deinem stürmischen Meer,
daß nichts mehr zurückbleibt
als dein Weinen in mir.
Damit lese ich deinen Schrei von den Wellen,
um zu erzählen von dir,
du die Meinige!
So leih mir deinen Mund,
zu sprechen vom Land
deiner Melancholie und Schwere,
denn noch niemand hat geatmet
mit deiner Wunden Atem,
noch niemand hat die Sterne beschaut
in deiner Muttersprache,
niemand hat den Regen
so gesprochen wie du.
Den Regen, der morgen auf uns fallen wird -
ich will ihn mit deiner Sehnsucht fühlen
und dort in deiner Einsamkeit
deine nassen Augen berühren mit den meinigen.
In dieser Zärtlichkeit deines Blickes
werde ich mich in deine Wolken legen,
bis du mich hinausregnest aus dir
in das ungeweinte Meer
deiner Seele.
So wirst du mich in dein Gemälde malen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.03.2008.
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