Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Emil Noldes Gemälde in Seebuell“ von August Sonnenfisch


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Lieber August, ich habe dein Gedicht gelesen und gleich an mein "Zeit der Stille" gedacht ....Eine Zeiterscheinung ??? Stille nicht zu ertragen, vielleicht muss man dann was hinterfragen ????
Jedenfalls kam dann diese Passage bei deinem Gedicht, wo du die Bilder still betrachtest. Da sah ich dich dann sitzen und spürte diese Stille und Ehrfurcht in dir, es war eine ganz besondere Stimmung zu erfühlen. In der Begegnung der Geister begegneten sich zwei Welten.... Liebe Grüße und danke für dieses Fühlgedicht ! Gabriela.

August Sonnenfisch (01.06.2008):
Liebe Gabriela, ich danke Dir für Dein Mitschwingen (schön, wie Du das ausgedrückt hast!) und für Deinen Hinweis auf Dein Gedicht "Zeit der Stille" vom 3.12.2007, welches ich seinerzeit (sehr gerne) kommentiert hatte und welches ich mir jetzt noch einmal ausgedruckt habe: eines Deiner ganz starken Gedichte! Ja, wenn's einen tief berührt und durchdringt, dann zeigt sich das auch im Gedicht. ... und wenn ich mich von Emil Noldes Gemälden berühren lasse, dann hat das seine Spuren (Früchte) in mir. ... Zur Zeiterscheinung der Stille-Ferne: die Intensität und Extensität unseres Arbeitstages und die Intensität und Extensität unseres Freizeitbetriebes blockieren in genialer Weise unsere Möglichkeiten zur Stille. I. a. sind heute nur noch Künster/innnen fähig, sich zu zentrieren. Eine (zunächst) erschreckende Zeiterscheinung, die wir zu bewältigen haben. ... Doch wie auch immer, liebe Gabriela, ich grüße Dich herzlich. Bis zum nächsten Mal: August.

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Hallo August
Ganz toll wie du die deutsch -dänische Kultur,ich meine Nolde hatte ja dänischs Staatsbürgerschaft,anhebst in dem du zum einen eine Ode auf seine Hinterlassenschaft das Museum und seine Expressionistichen Werke schreibst,soweit mir bekannt ist war Nolde auch ein Künstler des Steindruckes.In Dänemark dan bei der NSDAP bis seine Werke von Goebbels als entartet verboten wurden dieses betraf auch alles Surrealistische,Neue Sachlichkeit,so wie den Dadaismus.usw.
beschreibst auch das unintesierten Verhalten einiger Besucher,die sollten halt wegbleiben wenn sie nicht wissen was sie sich da anschauhen.Ein Kultivierter Mensch schweigt und lasset die Künste in sich wirken,dafür gibt es im Noldes farbenfeudigen Werken jede Menge Impressionistisches Gedankengut.
So ein Mensch mit kultureller Neigung wie du hat uns noch gefehlt in der Sammlung,herzlich Willkommen.Zu deinem Gedicht guter Aufbau könnte Inhaltlich noch etwas power vertragen,den Paukenschlag vermisse ich auch hier,im Finale etwas mehr Hoffnung oder Pointierung spirituelles mehr hervorgehoben.Aber sonst kann man nicht meckern.
Liebe Grüße
Wolfgang

August Sonnenfisch (02.06.2008):
Lieber Wolfgang, so so, Du kannst nicht meckern - außer "inhaltlich etwas mehr power" und "im Finale etwas mehr Hoffnung": mir war es genug, dass ich es schaffte, zu verweilen und in die Begegnung zu gehen - in all dem Geplapper. Wenn übrigens alle wegblieben, die nur mal so durchhuscheln und dabei nicht müde werden zu quasseln, dann wäre das Museum fast leer. Dort herrscht nämlich (provoziert durch die Schnell-Lebigkeit und den Druck unserer Zeit und verführt durch das vorgelagete Restaurant) ein ähnlich hohes Tempo wie hier bei "e-stories" (wo ja manche nicht einmal mehr dazu kommen, ihre Texte Korrektur zu lesen). ... Im übrigen danke ich Dir für Deine Anerkennung: dein herzliches Willkommen! ... Zu Noldes Biographie: Bauernsohn, naturverbunden und religiös, 1933 bekam er die Professur Slevogts angetragen und die Präsidentschaft der "Staatlichen Kunstschule" (beides in Berlin), 1935 hatte er Magenkrebs, 1937 wurden 1052 seiner Werke als "entartete Kunst" beschlagnahmt und 1941 erhielt er Berufsverbot (weitere Beschlagnahmungen von Werken, die er bei der "Reichskunstkammer" hatte vorlegen müssen) ... ob er in der NSDAP sein musste, konnte ich bislang nicht ermitteln ... schauen wir lieber, wo wir überall mispielen (müssen). ... In diesem Sinne grüße ich Dich herzlich, lieber Wolfgang: August.

Celi

31.05.2008
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Lieber „ewiger“ August, der du sowohl mit Sturmwort wie auch mit Windstille gegen Mühlenflügel kämpfst…
Ich denke nach deinem Gedicht an meine Freundin, die taub ist und nun, als man ein hoffnungsvolles OP-Verfahren ausprobieren wollte, lange mit sich rang, was tun. Sie entschied sich gegen die Operation…
Und auch darin hast du Recht, es ist ein Erlebnis besonderer Art, in einer Ausstellung zu hören, was um einen herum gesprochen wird. Aber andererseits, die Bilder bewirken dennoch manches, sie gehen in andere Schichten, bleiben dauerhafter bewahrt als das dabei Gesagte. Für alle Mitewigen. Also alle. Oder so. Es grüßt dich sehr (mit Orange und Blau von Mark Rothko) – Celine

August Sonnenfisch (01.06.2008):
Liebe Celine, mein Gedicht "Im Nolde-Museum" ist eine Auseinandersetzung sowohl mit dem Schweigen als auch mit dem kontaktlosen Plappern ... es ist ein Ausklinken aus diesem Strom belangloser Worte und ein Eintauchen in die Begegnung - in diesem Falle mit den Gemälden (letztlich mit Emil Nolde). In der schweigenden Begegnung gehen - wie Du schreibst - die Bilder in tiefere Schichten und klingen noch lange nach, ja bleiben innerlich geradezu "bewahrt" (wie Du sagst). ... Ich habe das Gedicht "Im Nolde-Museum" übrigens noch an 2 Stellen etwas gekürzt - was ihm gut getan hat. ... Über Mark Rothko (1903-1970) läuft gerade eine Retrospektive in HH in der dortigen "Kunsthalle" (bis 24. August). ... Ich danke Dir, liebe Celine, für Deine Rückmeldung und grüße Dich herzlich (mit dem Rot der Mohnblumen Noldes): August.

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Am besten hat mir dein Durchfall der Sprache gefallen, lieber August, wobei dein ganzes Gedicht meinen Beifall hat.

Wir werden von Worten berieselt, gewollt und ungewollt.Ist dir auch schon aufgefallen, dass viele Menschen Schweigen nicht ertragen können? Zur Not noch, wenn sie allein sind, aber im Gespräch, im Zusammensein mit anderen - nie und nimmer!! Da wird jede Pause schnell zugeredet.
Ich empfinde es immer so beglückend, wenn ich meinem Mann zusammensitze. Keiner spricht manchmal - es ist ein liebevolles Schweigen ... Sich ohne Worte verstehen - wo findet man das heute noch?

Ich habe übrigens vor Jahren ein Gedicht verfasst mit dem Titel: Das Schweigen. Ich werde es demnächst mal bei e-stories einstellen.

Damit du jetzt nicht denkst, ich würde auch zu diesen ewigen Schwätzern gehören, mache ich jetzt Schluss und grüße als nur ewig Seiende dich ewig Seienden!

Gudrun

August Sonnenfisch (01.06.2008):
Liebe Gudrun, ich empfinde es auch als beglückend, gemeinsam mit einem Menschen zu schweigen, z. B. gemeinsam schweigend einen Sonnenuntergang zu erleben! Und mir ist auch aufgefallen, dass durch kontaktloses Plappern Begegnung vermieden wird: "Pausen werden zugeredet", wie Du schreibst. ... An zwei Stellen habe ich noch Worte in obigem Gedicht von mir eingespart: hat ihm gut getan. ... Im übrigen bin ich neugierig auf Dein Gedicht "Das Schweigen", danke Dir für Deine Rückmeldung und grüße Dich herzlich: August.

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