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„Autonome“ von Christiane Mielck-Retzdorff


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markpu

07.02.2010
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Ja, so ist es, liebe Christiane. Jedoch: Autonome sind nicht gleich immer Autonome. Es gibt, auch da leider, Solche und Solche. Die radikalen, gewalttätigen und aggressiven Kräfte unter denen sind natürlich zu verachten. Aber viele sind auch einfach schlicht unschuldig und tun erstmal generell nichts Schlimmes. Autonome (meist auch Linksautonome) wird ja von der Presse gern als ein Schlagwort benutzt, um alle Elemente (sowohl die kriminellen als auch die rechtschaffenen, die einfach nur gegen Missstände demonstrieren oder so) in einem Schubladenbegriff zusammenzufassen, die sozial(istisch) in ihrer Einstellung sind, also eher "links". Vielen Menschen tun die Medien damit unrecht. Ich beispielsweise bin auch ein wenig links (nicht uneingeschränkt, nicht absolut), früher war ich sogar sehr links. Gewalt angewendet habe ich allerdings nie. Es ist also ungerecht, wenn von Demos gesprochen wird, bei denen wieder mal "Linksautonome" Krawall gemacht haben, selbst wenn diese Demos größtenteils friedlich verlaufen und nur wieder einige wirklich üble Links-Idioten dieses Bild zerstören. Nun ja. Klasse Vierzeiler trotzdem.

LG, MdR

Christiane Mielck-Retzdorff (08.02.2010):
Lieber Mark, ich danke Dir für deinen ausführlichen Kommentar. Das Gedicht ist bewußt kurz, undifferenziert und provokativ gehalten und entstanden, als in Hamburg ein sehr gewalttätiger Angriff auf eine Polizeistation verübt wurde. Außer einer generellen Ablehnung der Polizei als Symbol der Obrigkeit konnte ich dahinter keine politische Motivation erkennen. Trotzdem sprach die Presse von Autonomen und Chaoten. Das wirkte auf mich wie eine Entschuldigung für dieses auf Zerstörung und Verletzung, wenn nicht sogar Tötung, ausgerichtete Gewaltverbrechen. Wir hatten mal einen, sich auch zu Gewalt bekennenden, Autonomen in unserem Forum. Wir haben uns über Monate und viele Seiten in E-Mails sachlich über unsere Standpunkte ausgetauscht. Ich bin also durchaus bereit, mich mit den Anliegen von Autonomen auseinanderzusetzen. Wobei ich aber Gewalt grundsätzlich ablehne. Vielleicht sollte man auch verbal zwischen politisch motivierten Autonomen und sich auf solchen Demonstrationen rumdrückenden Krawallbrüdern unterscheiden. Allerdings kann man sie durch die gleiche Kleidung selten auseinanderhalten. Da sollten sich die überzeugten Autonomen deutlich distanzieren. Nochmals vielen Dank und liebe Grüße Christiane

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Liebe Christiane,

ich habe den Begriff "Autonome" nie im Positven, was er ja eigentlich ausdrückt, angenommen.. "Wirmachenwaswirwollen" = "Anarchisten" trifft besser.. aber deine Zeilen treffen am besten!

Liebe Nachtgrüße
Faro

Christiane Mielck-Retzdorff (10.07.2009):
Danke, lieber Faro, und da haben wir es doch. Autonome ist eine Verharmlosung, impliziert das ehrenhafte Streben nach Selbstbestimmung und Unabhängigkeit wie zum Beispiel bei den Tibetern. Diese Kravallmacher darf man nicht einmal als Anarchisten bezeichnen, weil sie nicht wirklich einere politischen Ideenlehre oder Philosophie anhängen. Sie handeln aus sinnloser Zerstörungswut oder aus ideologiefreiem Protest gegen alles. Das muß die Presse auch so darstellen, um Sympathisanten fernzuhalten. Herzlich grüßt Christiane

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Liebe Christiane!
Vier Zeilen, die einfach nur mit genial bewertet werden können! Du hast Worte gefunden, die sicher viele gesucht haben! Meinen großen Respekt dafür!
Herzlichst Klaus

Christiane Mielck-Retzdorff (10.07.2009):
Ich danke Dir ganz herzlich für dein Lob, lieber Klaus. Im Augenblick versuche ich mich auf Vierzeiler beim Dichten zu reduzieren. Das ist nicht ganz einfach, und wenn es dann gelingt eine Aussage wirklich rüberzubringen, liegt doch in der Kürze die Würze. Liebe Grüße sendet Christiane

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Liebe Christiane,
da hast Du recht, klasse zeilen.
Lieb grüßt Dich Simone

Christiane Mielck-Retzdorff (09.07.2009):
Danke, liebe Simone, da freut sich Heiz Erhardt, dass mir das in vier Zeilen gelungen ist. Liebe Grüße sendet Christiane

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Christiane, bei vielen Autonomen mit ihren eigenen Gesetzen mag das schon stimmen. Gute Idee! Liebe Grüße Adalbert.

Christiane Mielck-Retzdorff (09.07.2009):
Lieber Adalbert, wer anderer Leute Eigentum zerstört, aus welchen Gründen auch immer, ist ein Krimineller. Wo wollen wir denn sonst die Grenzen ziehen. Auch für Mord findet sich meistens eine Entschuldigung. Ich finde es grundsätzlich gut, dass sich junge Menschen aufregen und engagieren, aber das darf nicht in Terror ausarten. Und Gewalttaten dürfen nicht verharmlost werden, in dem man ihnen einen ideellen Anstrich verpaßt. Noch sind wir nicht im Krieg. Herzlich grüßt Christiane

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Liebe Chris!
Egal- ob links- oder rechtsradikal,
dies ist ebenso nicht mein Fall!!
Ob Polizei- oder Terrorstaat,
dies ist ne wirklich tödliche Saat!!
LG vom Jürgen

Christiane Mielck-Retzdorff (09.07.2009):
Lieber Jürgen, mich stört vor allem, dass die Presse einen gewaltfreien Betrüger als Kriminellen bezeichnet, während diese sogenannten Autonomen Zerstörungen im sechstelligen Bereich anrichten und verständnisvoll Chaoten genannt werden. Dann ist ein Betrüger auch nur ein Egoist. Wenn man das Übel nicht direkt beim Namen nennt, wird es als solches auch nicht erkannt. Herzlich grüßt Christiane

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Liebe Christian, kurz und bündig ins Schwarze getroffen.
Soziale Gesetze? Oh, wenn ich das schon höre. Was zu viel ist, ist zu viel.
Liebe Grüße Heide

Christiane Mielck-Retzdorff (09.07.2009):
Liebe Heide, mich stört vor allem die Verharmlosung dieser Täter in der Presse. Fehlt nur noch das die schreiben: Ach, die wollen doch nur spielen. Morgengruß von Christiane

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Liebe Christiane, diesen Zeitgenossen geht es nicht um eine lohnende Sache, nein nur um die Randale! Ich sage immer wieder und dies auch als Kritiker unseres Staates und Gesellschaft, Demokratie – Sozial ist so lange gut, so lange dies nicht Asozial wird! Ich denke Du verstehst meine Gedanken! Diesen Vögeln geht es nur um Fun und Terror und kein Background! Auch hier steht Versagen der Politik, wir haben Gesetze und nur werden diese nicht genutzt! Armes Deutschland!!!
Schrecklich dies zu erleben!!! Grüße Dir in den Norden min seute Deern und grüße mir Deine Sonne der Liebe

Franz und Monika das Herzblatt


Christiane Mielck-Retzdorff (09.07.2009):
Wir verstehen uns, lieber Franz, und ich rege mich besonders über die Presse auf, die die Täter verharmlost, in dem sie sie beinahe liebevoll Chaoten oder politisch "linke Szene" nennen. Wären das Islamisten, sähe das ganz anders aus. Dann fällt sofort das Wort Terrorismus. Worte in der Zeitung bilden Meinungen. Bin Laden könnte man doch auch als hochmotivierten Religionsführer mit machtorientiertem Sendungsbewußtsein und militanter Durchsetzungskraft bezeichnen während die Mafia eine profitorientierte, autonome Firma des globalen Wettbewerbs ist mit einer Neigung zu feindlichen Übernahmen. Schon ist alles entschuldigt. Herzlich grüßt Christiane

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