Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Die Schläger von Solln“ von Klaus Heinzl


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Lieber Klaus,
es ist schon sehr verwunderlich,
wie viele (eher wenige)
dein bedeutsames Gedicht kommentieren und wie so manch anderer,
zum Teil nichtssagender Text,
mit ebensolchen Kommentaren überhäuft wird.
Was SOLLN wir davon halten?
Dein Gedicht hätte deutlich mehr Beachtung und Zuspruch verdient!
LG vom poesiegfried

Klaus Heinzl (23.09.2009):
Lieber Siegfried! Danke für die netten Worte! Persönlich denke ich, liest man doch eher lustige Gedichte als sich mit Themen, die man tagtäglich im Fernsehn erleben muss, auseinander zu setzen hat. Vielleicht aus deshalb, weil es ein blödes Gefühl hervorruft und man selbst schon heimlicher Zeuge einer Straftat war. Komischerweise aber sind die Menschen an Sensationsberichten (je blutiger desto interessanter) scheinbar durchaus interessiert. Das zeigen uns die hohen Verkaufszahlen der Boulevardpresse. Was die Gaffer angeht, so steckt in vielen Menschen mehr Sensationslust ala Stierkampf bzw. Kolosseum anstatt Mitgefühl und Hilfebedürfnis. Damals (Dezember 1989) starben 3 Kinder weil keiner der Gaffer in den See wollte. Obwohl das Wasser nur 1,40 m tief war, mussten die Kinder sterben... wohl wegen der blöden Frage: Warum soll ich reingehen, es sind so viele Passanten da... meine Hose wird auch noch nass... und erst meine nagelneuen Schuhe... Danke fürs Lesen Herzlichst Klaus

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Na, Klaus, von mir kann keiner erwarten, dass ich auch nur eine Sekunde still stehen bleibe. Aber da ich gut im Organisieren bin, werde ich die Gaffer schon alle zusammen kreischen! Denn ich weiß: jeder vernünftige Mensch WILL helfen. Und wenn nur einer den Leitwolf spielt, dann sollen sich diese Nazisöhne mal warm anziehen. Am besten, immer einen starken Knüppel dabei haben und ihnen duie Beine weghauen. Ich bin wüüüüütend! Merkst du, was für ein gutes Gedicht Du geschrieben hast? Triffst mich voll im Herzen!
Ich hatte nur noch nicht das Vergnügen, in solche Situation zu geraten. Und hier in BG kommt das kaum vor. Hier wird gleich zugestochen oder geschossen! Aber nur in Maffiakreisen.
Liebe Grüße heide


Klaus Heinzl (23.09.2009):
Liebe Heide! Mittlerweile weiß ich Dich einzuschätzen und kann mir durchaus vorstellen, dass Du zu den Minderheiten gehörst, die eingreifen würden. Aber das liegt nicht jeden. Das Gaffen scheinbar eher. Die Sensationslust und die Schadenfreude prägen die Charaktere solcher Menschen. Sie sind meiner Meinung nach eine Schande unserer Gesellschaft. Natürlich kann man von einem 80-jährigen Mann bei 1,50 Körpergröße keinen Mut erwarten. Aber manchmal glaube ich, haben viele schon vor der Verkleidung solcher Halbstarken mehr Respekt als vor sich selbst. Ich würde mich nicht mehr im Spiegel ansehen können, wenn ich tatenlos zusehen müsste. Meist zeigen solche Extrem-Situationen erst, wie man selbst funktioniert. Allerdings muss ich zugeben, will ich nicht unbedingt Zeuge einer solchen Straftat sein, denn wie man in Solln sah, endete es für den Helden trotzdem tötlich. Dank der mutigen Gaffer. Herzlichst Klaus

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Lieber Klaus,

richtig,.. auch in diesen wirklich schlimmen Fällen hilft nur die Gemeinschaft, die in so vielen Bereichen leider verloren geht...

Liebe Nachtgrüße
Faro

Klaus Heinzl (23.09.2009):
Lieber Faro! Gemeinsam sind wir stark... aber leider ist das Wegschauen und die Angst für viele oft einfacher als sich spontan einzumischen. Was man oft beobachten kann, ist die Tatsache, dass sich meist die einmischen, die eigentlich körperlich unterlegen sind. Umsomehr sollte man jedoch dann aktiv werden, um diesen feigen Idioten Paroli zu bieten. Was auch auffällt: Die Polizei taucht meist auch dann erst auf, wenn alles vorbei ist und der Gewaltakt bereits stattgefunden hat. Man hat fast den Eindruck, das hier eine Art Strategie praktiziert wird um selbst in nichts verwickelt zu werden. Da kriegt der Titel FREUND UND HELFER einen bitterhässlichen Beigeschmack! Traurig aber wahr. Herzlichst Klaus

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Lieber Klaus, einfach schön, deine Werke zu lesen, auch wenn es sich hier um ein fürchterliches Verbrechen handelte. Ich danke, dass du das geschrieben hast! Herzlichst RT

Klaus Heinzl (23.09.2009):
Lieber Rainer! Danke fürs Lesen und die nette Beurteilung. Dieses Gedicht entstand - wie die meisten von mir - durch eine Stimmung und dem Zorn der offensichtichen Hilflosigkeit. Es ist unfassbar, wie Menschen manchmal reagieren und handeln... bzw. NICHT handeln. Dabei wäre es manchmal so einfach. Erlebt sich der Täter eingeengt, und selbst in Gefahr, dann sucht er ohnehin das Weite oder lässt wenigstens ab. Wie im Fall SOLLN waren es ja Täter, die vorher beim Provozieren von Kindern ihren Mut bewiesen haben... und als sich dann ein 50-jähriger einmischte, da haben sie HELDENHAFT gezeigt, was für tolle Kerle sie sind. Solche Weicheier wären sicher geflüchtet, hätte man eingegriffen... das ist das Schockierende daran. Der Mann könnte noch leben, wenn mehrere dazwischengegangen wären. Herzlichst Klaus

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Bin ganz deiner Meinung, Klaus, man kann und muss dagegenwirken, es nicht oft genug aufzeigen, so wie Du auch mit Deinem ganz treffenden Gedicht. LG von Adalbert.

Klaus Heinzl (23.09.2009):
Danke, lieber Adalbert! Leider lesen diese Zeilen und das Anprangern der leidigen Umstände nur meist Menschen, die Charakter haben und selbst meiner Meinung sind. Es wäre schön, wenn die Gaffer und Idioten sich dies zu Herzen nehmen würden. Aber die haben wohl einen zu geringen IQ um dies alles zu begreifen... sie surfen wohl lieber in verbotenen Gewaltseiten um sich neuen Stoff für kranke Gedanken zu holen. Traurig aber wahr. Herzliche Gruesse Klaus

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Irgendwann lieber Klaus, wird auch über diesem schrecklichen der Wind wehen! Denkt jemand noch an Solingen usw.? So ist´s mit unserer destruktiven Gesellschaft, die Politiker, die reden nur so lange, wie die Bevölkerung es am Leben erhält! Auch ich bin mehr als bestürzt und verärgert über dies Klaus! Ich schreie niemals nach neuen Gesetzen, sondern nach einer konsequenten Anwendung der bestehenden! Habe ja auch meine Erfahrungen mit diesem gemacht Klaus im Bereich Richter und ich kann nur sagen, die Polizei möchte, doch die Gerichte da kommt die Zornesröte in mein Gesicht!!! Auch wenn ich an all die Ignoranten denke!!! Liebe Grüße Dir

Franz mit Team


Klaus Heinzl (23.09.2009):
Lieber Franz! Natürlich kann man nicht alles über einen Kamm scheren. Aber immer wieder erlebt man die scheinbare Hilflosigkeit der Justiz und das breite Grinsen der Täter, weil deren Anwälte ihre Sache GUT machen... Die Opfer (sofern sie noch leben) haben dann nicht nur unter der Tat selbst zu leiden, sondern auch durch die Unglaublichkeit der sogenannten Rechtssprechung. Wir haben zur Zeit eher ein Täterschutzprogramm, statt ein Rechtsystem, welches dem Opfern zugute kommt. Noch dazu kommt die Zweiklassen-Beurteilung der Opfer selbst. Auch ich könnte mich stundenlang über diese Fehlgerechtigkeit aufregen... aber auch hier kann ich als EINZELNER kaum etwas bewirken. Herzlichst Klaus

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Klasse, Klaus!
exakt formuliert (metrisch natürlich perfekt) aber auch vom Inhalt her... Es ist eine Gardinenpredigt, die die Gaffer verdient haben!
Herzlich Dein Dichterspezl Paul

Klaus Heinzl (23.09.2009):
Lieber Paul! Danke für die postive Beurteilung! War - muss ich gestehen - von Deinem gleichnamigen Gedicht inspiriert. Das hat mich so aufgewühlt, dass meine Tasten schließlich nur so geklimpert haben. Herzliche Gruesse Klaus

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Lieber Klaus,
Du hast völlig recht und ich würde diese Gaffer auch vor den Kadi ziehen, allein schon um ein Exempel zu statuieren. Doch hätten die vorbeiziehenden Menschen sich eingemischt und einen der Täter erschlagen, wären sie genauso dran gewesen. Unser Rechtssystem beschäftigt sich leider mehr mit den Tätern als mit den Opfern.
Herzlich grüßt
Christiane

Klaus Heinzl (23.09.2009):
Geb Dir schon recht, liebe Christiane! Aber man hätte die Täter ja nicht gleich erschlagen müssen. Allein eine energische Präsenz mehrerer Passanten hätte genügt, den Idioten Respekt beizubringen und man hätte sie davon abgehalten die letztlich tötlichen Schläge auszuführen. Ausserdem wären ja viele Zeugen dagewesen, die diese NOTWEHR bestätigen hätten können, was wiederum keine negativen Rechtskonsequenzen bedeutet hätte. Aber zusehen und nichts tun ist einfach nur feige. Wie allerdings Richter heutzutage urteilen ist auch fraglich... und manchmal nicht ganz nachvollziehbar. Hier wird die Geschichte des Täters wohlwollender beurteilt, als die Straftat selbst. Vor allem, wenn der Täter schon eine große Strafakte hat. Ganz liebe Gruesse sendet Dir Klaus

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