Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Routiniert oder “Blauer Dunst““ von Ingrid Lehmann

Liebe Ingrid,

die letzten Gedanken des Tages mit dem tief inhalierten Rauch in die Nacht entlassen und viele Worte sind da fehl am Platz... das will ich jetzt genau so sehen..:-)

Liebe Grüße
Faro

Ingrid Lehmann (18.07.2012):
Aha! Rätsel gegen Rätsel. Was macht man nachts denn so, wenn viele Worte fehl am Platz sind? Und der Rauch: Ist der erfunden? Kleinigkeiten, aber interessierende. Einen schönen Tag, Faro, und Danke fürs Mitspielen. Liebe Grüße Ingrid.

Liebe Ingrid, ich habe den Text vorhin schon mal gelesen und bin verblüfft, was eine neu gegebene Wortwendung bewirken kann. Als es hieß:"..routiniert entschwebend...", da dachte ich an eine distanzierte Draufsicht, die die bekannten Flammen verkleinert, zu Flämmchen werden und die Glühöpfchen mit Abstand (neu) leuchten lässt und ich sah etwas wie menschliche Bewegung vor meinen Augen und hörte Erleichterung.
Das "entflohen" klingt drängender und es bewirkt in mir jetzt umfassender ein Einbeziehen von Gedanken, Wünschen,Erlebnissen, was auch immer, die sich, und das in durchaus bekanntem Rhythmus, in kaltem Morgenlicht verlieren können...
Interessant finde ich hier, wie sich Distanz und Routine in Beziehung setzen; zwei Dinge, die ja nicht unbedingt und zwangsläufig zusammen gehen...
Liebe Grüße von Chris

Ingrid Lehmann (17.07.2012):
Liebe Chris, ganz herzlichen Dank für Deine detaillierte Analyse. Dieser inhaltlich an sich einfache Text ist sprachlich so verklausuliert, dass mehr als eine Ausdeutung möglich ist. Wichtigeste Be- rührungspunkte mit meiner eigenen sind der Eindruck der Erleichterung, der bekannte Rhythmus, die Routine, das Einbeziehen von Gedanken, Wünschen etc. Du hast viel aus dem Text herausgeholt. Ich habe eben, um den Inhalt für andere etwas durchsichtiger zu machen, noch "Blauer Dunst" zum Titel hinzugefügt. Statt 'Morgenlicht' ist es jetzt 'Morgenluft'. Ich wollte den zusätzlichen Vokal "u" noch haben. Liebe Grüße von Ingrid