Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Deutsche- einst und heute“ von Christiane Mielck-Retzdorff


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Liebe Christiane,

da müsstest du mal in meine Stadt
kommen!
Die munterste Aufbruchsstimmung.
Unzählige Baustellen künden vom
ungebrochenen Glauben an eine glückliche
Zukunft. Die Trümmerlandschaft der
wintergeschädigten Straßen wird als
echte Herausforderung begriffen. Aus
manchen geöffneten Fenstern ertönt die
zeitlos schöne Melodie \"Auferstanden
aus
Ruinen und der Zukunft zugewandt\".
Nein, auf meine Stadt trifft
deine Kritik nicht zu. Sie braucht
keinen neuen Krieg zur Wiederbesinnung
auf germanische Werte, sie berauscht
sich an ihrem weltbesten Gerstensaft, an
ihrem karnevalistischen Liedgut und am
Gefühl der Überlegenheit über ihre
Nachbarstadt.
Du solltest dein eingeschränktes
Deutschlandbild dringend korrigieren.

Es grüßt dich

Agathon

Christiane Mielck-Retzdorff (15.03.2013):
Lieber Agathon, zuerst muss ich darauf hinweisen, dass ein Gedicht keine umfangreiche Abhandlung ist sondern nur einen eingeschränkten Blickwinkel wiedergeben kann. Ob man nun den Alkoholrausch, karnevalistisches Liedgut und ein Überlegenheitsgefühl als positive und aktive Lebensgestaltung ansehen kann, lasse ich mal dahingestellt. Wenn die Menschen in Köln ohne zu klagen oder zu meckern eifrig schaffen, dann ist das toll. Die Medien zeigen aber von Deutschland allgemein ein anderes Bild. Woher kommt sonst das Wort "German Angst". Danke und herzliche Grüße von Christiane

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damals wurde jede Hand gebraucht... heute ist das nicht mehr so... und viele der noch gebrauchten Hände verdienen nicht mehr als die nicht gebrauchten erhalten... wenig motivationsfördernd...
die Wohlstandsverwahrlosung ist in meinen Augen systembedingt. Bewahren, erhalten und pflegen ist ein Wirtschaftshemmnis. Denk doch nur an die Abwrackprämie. Wieviele tolle noch voll funktionsfähige Autos wurden entsorgt nur um die Wirtschaft anzukurbeln. In viele elektrische und elektronische Geräte werden Teile eingebaut, die absichtlich die Lebenszeit verkürzen... Werbung suggiert, dass man ständig Neues braucht um anerkannt und up to date zu sein. Schon Kleinkindern wird das eingetrichtert. Werbung erzeugt die neuen Vorbilder. Abgearbeitete Hände gehören nicht dazu...

Christiane Mielck-Retzdorff (13.01.2013):
Ich gebe Dir vollkommen Recht, was deine Einschätzung des Arbeitsmarktes, der Wirtschaft und der Werbung angeht. Außerdem werden die Deutschen von undefinierbaren Ängsten und Psychosen geplagt. Wo sind die Kraft und das Durchhaltevermögen selbst in Krisensituationen geblieben? Das Verantwortungsbewußtsein des Einzelnen wurde an die Politiker abgegeben. Doch diese sind auch fehlerhafte Menschen und können keine Wunder vollbringen. Aber sie taugen vortrefflich dazu, die Schuld abzuwälzen und Kritik zu üben. Hätte die Nachkriegsgeneration die Hände in den Schoß gelegt mit der Begründung, Hitler sei schließlich an allem Schuld gewesen, würde das Land heute noch in Trümmern liegen. Der Wohlstand macht die Deutschen träge und krank, obwohl sie die Gene einer tatkräftigen Generation tragen. Es sollte gelten, das Gute zu bewahren und auch Neues zu schaffen. Und jeder sollte bei sich anfangen, anstatt zu meckern, wenn etwas schief läuft. Ich danke Dir für deinen Kommentar und sende liebe Grüße Christiane

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Liebe Chrsitiane,

ja!
Der Deutsche scheint mir nimmersatt,
weil er zu Fressen immer hat.

Liebe Grüße
Faro

Christiane Mielck-Retzdorff (11.01.2013):
Das stimmt wohl, lieber Faro. Einst wurden den Deutschen Eigenschaften wie Pflichtgefühl, Sorgfalt, Pünktlichkeit, Ordnungsliebe und Verantwortungsbewußtsein nachgesagt. Heute haben fröhliche Freizeitgestaltung, Egoismus, Raffgier und Mauschelei diese Tugenden verdrängt. So kann der Wohlstand sich schnell verflüchtigen. Ich danke Dir für deinen Kommentar und sende herzlich Grüße Christiane

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Liebe Christiane,

nur Zerstörung kann einen Wiederaufbau
herbeiführen. Dabei geht alles gut von
der Hand. Wenn alles in Ordnung ist,
dann kommt die große Zeit der Politiker,
die es ausgezeichnet verstehen das Volk
wieder arm zu machen.

Liebe Grüße von Karl-Heinz

Christiane Mielck-Retzdorff (11.01.2013):
Lieber Karl-Heinz, von Armut mögen wir zwar noch weit entfernt sein, aber im Grunde hast Du recht. Warum erkennen gerade die jungen Menschen nicht, dass auch das Bewahren Arbeit bedeutet? Ich danke Dir für deinen Kommentar und sende herzlich Grüße Christiane

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...Christiane, mahnende Worte, ich hoffe, sie fruchten.
LG Bertl.

Christiane Mielck-Retzdorff (11.01.2013):
Lieber Bertl, das hoffe ich zwar auch, aber während die Älteren mich vielleicht verstehen, sind die meisten Jüngeren bereits durch Wohlstandsdenken und moderne Technik so eingelullt, dass sie nicht erkennen, dass die Zukunft von ihrer Arbeit abhängt. Warum muß erst alles in Trümmern liegen, damit die Kräfte der Deutschen geweckt werden? Ich danke Dir und sende liebe Grüße Christiane

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Liebe Christiane, ich sehe bei vielen Zeitgenossen nur das Besitzstandsdenken.
In einem Europa der Gleichberechtigung
kann das unmöglich funktionieren. Das
ist von Dir ein sehr engagiertes Gedicht.

LG Hans-Jürgen

Christiane Mielck-Retzdorff (11.01.2013):
Lieber Hans-Jürgen, ich danke Dir für dein Lob. Die Deutschen haben so große, oft unbegründete Angst ihren Wohlstand zu verlieren oder gar teilen zu müssen, dass dieses sie lähmt, die Probleme aktiv und furchtlos anzupacken. Und Gleichberechtigung wird nur anerkannt, wenn sie die eigenen Belange nicht stört. Was ist nur aus dem Volk der Dichter und Denker und des Wirtschaftswunders geworden? Herzlich grüßt Christiane

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Uneingeschränkte Zustimmung Christiane!!! Raffen ist Hauptbeschäftigung geworden!!! Min seute Deern Dir liebe Grüße und auch Alexander der Franz

Christiane Mielck-Retzdorff (11.01.2013):
Ja, lieber Franz, und dann kommt noch die Angst, den Wohlstand zu verlieren dazu. Auch fühlt sich niemand mehr für irgend etwas verantwortlich. Jeder denkt nur an sich und seinen Gewinn. So ist es kein Wunder, dass an teueren Bauwerken gepfuscht wird. Deutsche Wertarbeit und Pflichtgefühl gehören der Geschichte an, leider! Danke für deinen Kommentar und auch Dir und deiner Monika herzliche Grüße aus dem kalten Norden von Christiane und Alexander

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Liebe Christiane,
deine Meinung teile ich voll mit dir, obwohl auch in Deutschland die Armut stetig zunimmt, und zwar nicht nur die materielle, sondern noch viel mehr die geistige Armut, was nicht nur mir die Sorgenfalten auf die Stirn treiben lässt.
Ein sehr schönes Gedicht!
LG. Michael

Christiane Mielck-Retzdorff (11.01.2013):
Gerade was die geistige Armut angeht, muß ich Dir leider vollkommen Recht geben, lieber Michael. Außerdem geht das Verantwortungsgefühl zugunsten des Egoismus verloren. Es scheint beinahe so, als würde der verbreitete Wohlstand die Deutschen lähmen. Doch so können wir unser Land weder geistig noch wirtschaftlich fit für die Zukunft machen. Ich danke Dir für deinen Kommentar und sende liebe Grüße Christiane

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Liebe Christiane,

es ist eine andere Generation, die im Wohlstand groß wurde. Viele haben es nicht gelernt, so richtig anzupacken.
Sie haben Angst, den Wohlstand zu verlieren.
Grüße von Chris

Christiane Mielck-Retzdorff (11.01.2013):
Liebe Chris, ich denke, dass siehst Du genau richtig. Nur besser wird es dadurch nicht. Die Deutschen wandeln sich zu ängstlichen Jammerlappen ohne Biss und Verantwortungsgefühl. Das ist nicht nur traurig sondern auch gefährlich für die weitere Entwicklung des Landes. Ich danke Dir für deinen Kommentar und sende ganz liebe Grüße Christiane

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