Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Jesus Reloaded“ von Patrick Rabe


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Hallo, lieber Patrick,

ein liebes Sprichwort ist mir:

Der niedrige Mensch hat die Verachtung erfunden, da seine Wahrheit die anderen ausschließt.

(Antoine de Saint-Exupéry)

Durch das Richten werden wir nicht wachsen, aber im erneuten Suchen. Neu beginnen, wenn sich altes Denken überlebt hat. Erkenntnisse einarbeiten wie kleine Pflastersteine für den Weg, der einmal zum Ziel führen soll. Nicht nachlassen im Gebet und der stillen Zwiesprache. Dann kommen Antworten, die bestärken,festigen und weiterführen. Das ist meine Erfahrung.

Der Glaube ist für mich kein Geschenk, das einmal empfangen, für immer glänzt, ohne dass ich mich darum weiter bemühen muss. Auch die Liebe in einer Ehe ist nicht unauslöschlich, das wissen wir alle. Die Bemühungen gegen eine "Erstarrung" sind jeden Tag zu leisten. Wie sagt man auch: Man muss das Feuer in sich schüren, damit es nicht erlischt.

Wenn wir Menschen nur ein wenig mehr von der LANGMUT Gottes hätten! Geduld, die kleine Schwester, fällt uns schon sehr schwer. Aber wenn ich bedenke, welches WACHSTUM vom Menschengeschlecht noch erreicht werden muss, "bis alle Zeiten erfüllt sind", dann steht uns gewiss noch einiges bevor, und das wird nur mit einem gewaltigen Aufbruch an gegenseitigem Verstehen und Vergeben zu meistern sein. Ansonsten fallen wir in selbstverschuldetes Chaos.

Gern habe ich dir meine Gedanken dazu mitgeteilt. Dieses Thema wird nie sterben, weil es der GRUND des Seins ist.

Liebe Grüße von Renate

Patrick Rabe (25.10.2014):
Liebe Renate, schön, einmal wieder von dir zu hören! Ich pflichte deinen Worten total bei! Jesus war eben jemand, der sich zu den Huren und Zöllnern an einen Tisch gesetzt hat. Und auch nicht, um sie kleinkariert zu belehren, sondern, um ihnen das Geschenk der Liebe zu bringen. Oft habe ich es in kirchlichen Kreisen erlebt, dass ein gewisser Hochmut herrschte, so nach dem Motto: "wir sind ja jetzt Christen, wir sind ja unfehlbar!" Oft wurde über andere Lebenswelten geurteilt, die man meist nur vom Hörensagen kannte. Ich sage: Jesus ist auch und gerade bei den Strichern, auf der Sado-Maso-Party und in der Psychiatrie. Das gedeihliche Bürgertum hat Jesus bitteschön nicht für sich gepachtet! ("Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken") Ich vertrete jedenfalls nicht ein spießiges, sondern ein rebellisches Christentum. Man muss sich nur vor Augen führen, dass Jesus zu seiner Zeit auch oft angeeckt ist. Und ich möchte auch deinen letzten Sätzen recht geben: Nur gegenseitiges Vergeben und verstehen wird die Wunden heilen; so danke ich hier ausdrücklich allen Kirchenmännern/frauen, die ich als positiv erlebt habe, und die mich seit meiner Kindheit geprägt haben. Die Kirche als ganze zu verwerfen, wäre genau so einseitig, wie die Haltung, die ich hier kritisiere. Liebe Grüße, Patrick

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Patrick, das gibt zu denken und wer glaubt wird seelig.
LG Bertl.

Patrick Rabe (25.10.2014):
Lieber Bertl, der Glaube, oder das Ringen um ihn, hat seine Ups 'n Downs, das weiß wohl jeder! Alles Gute, Patrick

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Du wirfst ein schönes und gutes Bild auf unseren Schöpfer - danke dafür!

Patrick Rabe (25.10.2014):
Lieber "Boltar", Gott ist in der Wunde der leidenden Kreatur und setzt sich zu den Ausgestoßenen an den Tisch, so sehe ich ihn, und das vertrete ich. Danke für deine lobenden Worte und alles Gute von Patrick

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Ja, Irene hat recht: die Form ist toll,
sie hat etwas Song-haftes. Dass der
Glaube eher im Unfertigen gedeiht, ist
aus meine Erfahrung. Ein französischer
Schriftsteller (wer war das noch?) hat
mal gesagt: *Folge denen, die die
Wahrheit suchen - misstraue denen, die
sie gefunden zu haben meinen.* Liebe
Abendgrüße von Andreas

Patrick Rabe (25.10.2014):
Lieber Andreas, in meinen jungen Jahren bin ich manchem Guru gefolgt. Ich las esoterische Bücher und hielt mich im Umfeld von sogenannten Erleuchteten auf. Jesus sagt in den Seligpreisungen: "Selig sind die geistig armen" Nach moderner theologischer Lesart heißt das, Selig sind die, die bekennen, dass sie vor Gott bettelarm sind und seiner bedürfen. All unser Wissen ist Stückwerk und eigentlich alle Gurus meiner Vergangenheit sind gefallen (meist über ihre eigene Überheblichkeit). Auch ein Thorwald Dethlefsen und ein Rudolf Steiner, die ja auch nach ihrem Tod in der Gesellschaft ein gewisses Rennomee haben, hielten meiner Überprüfung ihrer Thesen nicht Stand. Dagegen habe ich unter gesellschaftlichen Randfiguren - Psychiatriepatienten, Straßenmusikern, Punks etc. - viel Lebensweisheit gefunden. Keiner von denen stellt sich an ein Rednerpult und doziert das. Aber sie leben es. Natürlich muss man keine gesellschaftliche Randfigur sein, um Weisheit zu finden - das wäre falsche Romantik - , aber Schiller hat einmal treffend gesagt: "Nur Beharrung führt zum Ziel, nur die Fülle führt zur Klarheit, und im Abgrund wohnt die Wahrheit!"

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Lieber Patrick,

hast du Frieden mit deinen Glaubenszweifeln gemacht?
Ich wünsche es dir.
Das Gedicht ist sehr interessant und hat eine etwas ungewöhnliche, aber tolle Form.

Liebe Grüße,
deine Irene

Patrick Rabe (25.10.2014):
Liebe Irene, Frieden ist vielleicht das falsche Wort, aber mir ist bewusst geworden, dass nur gegenseitiges Verzeihen den Frieden bringt, und das das gegenseitige Verurteilen immer nur weitere Wunden schlägt. Solche Erkenntnisse kann man sicherlich auch ohne Glauben erlangen, aber der Glaube ist nun mal mein Lebensbegleiter, mal als Zankapfel, mal als Stütze! Liebe Grüße, dein Patrick

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