Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Charlie Hebdo - mein Herz trägt Trauer“ von Gisela Segieth

Liebe Gisi. Ich dachte ich hätte hier ein Kommentar schon gesetzt, doch wie auch immer, wir beide denken konform wie auch in meinen d.b Gedanken ersichtlich war! Nun folgendes, In Frankreich hat man eine etwas andere Einstellung zur Satire als in der BRD und so liegt auch vieles in der extremen Bissigkeit der Satire dort. Du verstehst mich!!! Was ich nicht möchte, dies darf ich auch keinem anderen Mitmenschen antun und diese Satire in Frankreich war oft mehr als eine Provokation!!! Gisi von Herzen Dir liebe Grüße der Franz und Grüße auch vom Herzblatt

Gisela Segieth (10.01.2015):
Lieber Franz, ich bin sicher von Charlie Hebdo wollte nie jemand irgend jemanden irgend etwas antun, ganz sicher nicht. Vielleicht sehe ich das Ganze auch nur aus einem anderen Blickwinkel als du. Ob es daran liegt, dass ich am französischen Nationalfeiertag aus der Bastille gerutscht bin? Ich weiß es nicht, und du wirst es mir vermutlich auch nicht sagen können. Für mich waren es Kollegen, denn auch ich schreibe für eine Zeitung die nicht nur Freunde hat. Und auch meine Zeilen gefallen mit Sicherheit nicht immer jedem. Doch das gehört zur echten Pressefreiheit dazu, denn sie bedeutet nicht zu schreiben zum Gefallen aller, sondern so wie man eine Sache selbst sieht und für sich selbst verantworten kann. Ganz herzliche Grüße, auch an Monika, von Gisi

Hast Du schön formuliert, Gisi!
Auch ich bin Pazifist... Lies dazu mal des Gestrige von Thomas Lutter - ganz unrecht hat der auch nicht... LGL vom Paul

Gisela Segieth (09.01.2015):
Danke, mein Freund, ich drück dich ganz lieb, deine Gisi

Liebe Gisela,
ich kann mich nur anschließen. So sind wir voller Trauer, und müssen voller Mut sein, damit diese Menschen nicht umsonst in den Tod gingen. Die Freiheit der Worte und Bilder ist ein hohes Gut.
Nachdenkliche Abendgrüße Bernhard

Gisela Segieth (08.01.2015):
Danke, lieber Bernhard. Ja, die Freiheit der Worte, Gedanken und Bilder ist ein viel zu hohes Gut, als dass wir sie untergehen lassen dürften. Genau deshalb müssen wir gerade jetzt voller Mut und Tatendrang bleiben. Denn sonst wären diese Menschen umsonst gestorben. Auch wenn uns die Trauer wegen dem was geschah noch so sehr lähmt. Außerdem halte ich es für absolut fatal, wenn alles unter die Flagge "Glauben" gestellt wird und die Medien in Deutschland bereits jetzt ihre Schlüsse ziehen und glauben alles zu wissen. Denn nicht zum ersten Mal erschwert man dadurch die ganze Aufklärung und schürt nur weiter den Hass, Hass auf Menschen, die mit dieser Sache absolut gar nichts zu tun haben, Menschen, die ebenso erschrocken über das was geschah sind wie wir. Menschen, die ebenso von Liebe und dem Wunsch nach Frieden erfüllt sind wie wir und die es nicht fassen können, dass man eine Glaubensrichtung für all das verantwortlich machen will. Das wollte niemals jemand bei Charlie Hebdo, und das will auch keiner der Angehörigen, ja, das will niemand in Frankreich. Nur hier ... - man wird genau das erreichen, vor dem sich so viele fürchten, eine Zunahme der Gewalt. Und das macht mich noch viel trauriger. Doch vielleicht auch deshalb weil ich selbst am Nationalfeiertag unseres Nachbarlands Frankreich geboren bin, und allein schon deshalb einen ganz besonderen Bezug zu ihm habe. Wer weiß ... - möge der Herr im Himmel verzeihen, wenn er kann. Ich habe so meine Probleme damit. Traurige Grüße von Gisi

Liebe Gisela,

dieses Statement habe ich schon unter das Gedicht von Jürgen Wagner gesetzt. Da du dieses Thema auch behandelst, werde ich es auch zu deinem Gedicht als Antwort setzen.

Ja, es hat schockartig meinen Körper durchlaufen und man findet fast keine Worte zu einer derartigen blinden Wüterei. Gott möge ihnen einen neuen Geist schenken, das sind meine Gedanken...

Es ist eine Wahnsinnstat, die uns alle zum neuen Nachdenken anregen sollte. Sie ist nicht zu verstehen, denn sie entspringt einem Ungeist. Dieser erhebt sich und predigt den Menschen Angst und Schrecken. Er will die Menschen vom Guten abziehen, denn er fordert den Tod ein. Christus aber sagte: Du sollst NICHT töten! Hier ist für mich persönlich die Weggabelung, und ich muss mich allein entscheiden, welcher Stimme ich folgen möchte...

Im Zusammenleben würde es schon eine Menge ausmachen, wenn diese endlosen Provokationen aufhörten. Für gläubige Muslime ist es gewiss schwer zu ertragen, wenn ihr Glaube verletzt wird.

Ich selbst finde, dass es einen Bereich geben muss, der unantastbar ist. Das hätte man früher mit EHRFURCHT bezeichnet. Heute wird dieser Begriff fast aus der Welt verbannt. Es ist den Menschen nichts mehr heilig. Das ist in meinen Augen ein großes Übel, an dem viele kranken. Wenn uns "unsere Scherze" selbst auch harmlos erscheinen, können sie andere doch tief treffen. So ist es nicht nur bei religiösen Dingen.

Da wir aber schon lange um die empfindlichen Stellen wissen, warum hören wir nicht damit auf, gerade auf diesem explosiven Gebiet der Glaubensfragen.

Hat das wirklich was mit Pressefreiheit/Redefreiheit etc. zu tun? Auch hier gibt es Grenzen, die nicht überschritten werden sollten. Glaubensdinge sind mit das Sensibelste überhaupt, meine ich, - denn jeder möchte da etwas beschützen. Der eine will es mit Gewalt durchsetzen, der andere berichtet nur von seiner Sicht der Dinge und lässt dem anderen Spielraum, zu seiner eigenen Sicht zu kommen.

Wenn die Liebe fehlt, wird immer versklavt. Der wahre Gott aber versklavt nicht, denn er ist die Liebe selbst. Schon aus diesen Ansätzen filtert sich eine Wahrheit für erkennende Augen sichtbar heraus.

Was ich nun persönlich angemerkt habe, ist übertragbar auf jedes fanatische, unmenschliche Verhalten, denn das bedeutet immer Untergang. Die Welt in Bildern zeugt davon...

Liebe Grüße von Renate

Gisela Segieth (08.01.2015):
Liebe Renate, hab herzlichen Dank für deine Zeilen. Mein Herz und all meine Gedanken sind momentan ganz weit weg, bei den Opfern und ihren Angehörigen, waren es doch auch Kollegen von mir. Denn auch ich schreibe für eine Zeitung, die nicht nur Freunde hat. Und auch ich habe erlebt was durch Fanatiker passieren kann. Man hätte mich damals wohl am liebsten ganz tot geschlagen. Bei diesen Morden in Frankreich ging es nicht um Glauben, sondern um etwas ganz, ganz anderes. Auch wenn man es auf den Glauben schieben mag. Ach Liebes, könnten doch endlich alle - gerade auch im kleinsten Kreis - zum Frieden, zur Freundschaft ... bereit sein. Ich drück dich, deine Gisi

Hallo Gisela,

wie wahr, die so was machen sind
hasserfüllte, fehlgeleitete
ungebildete Verbrecher,
ohne Mitgefühl und Menschlichkeit.
Leider gibt es noch zu viele von
ihnen, in der ganzen Welt.
Kein Land, kein Glauben........
ist von diesen fanatischen Unmenschen
sicher.

Sehr gut hast du das rüber gebracht.
Gruß, Karsten

Gisela Segieth (08.01.2015):
Lieber Karsten, Fanatismus ist nicht nur eine Frage des Glaubens, es gibt ihn auf vielen Ebenen in dieser Welt, leider. Mein Herz ist bei meinen toten Kollegen in Frankreich in dieser Zeit, wie auch bei ihren Familien. Denn auch ich schreibe für eine Zeitung, die nicht nur Freunde hat. Doch sollte ich deshalb aufhören zu schreiben? Ich denke nicht - Jetzt gerade nicht! GlG Gisi

Liebe Gisela,
ich danke dir für dein Trauer- und Schmerz-Gedicht
nebst Nachwort!
Herzlich:
August.
(P.S.: sie taten es m. E. aus großem Selbsthass.
Und auch für sie ist zu beten!)

Gisela Segieth (08.01.2015):
Lieber August, hab lieben Dank für deine Zeilen. Weisst du, ich habe nur die Kraft für meine toten Kollegen in Frankreich und ihre Familien zu beten. Möge für die Irrläufer beten wer die Kraft dazu hat. Sie werden sicher nicht unbedacht bleiben. GlG Gisi

Gisi, schöner hättest du es nicht sagen können. Ich glaub, nicht nur du, wir alle steh'n noch unter diesem Schock.
LG Bertl.

Gisela Segieth (08.01.2015):
Ja, ich weiß, nicht nur ich stehe unter Schock, doch es waren Kollegen von mir, die wie ich auch für eine Zeitung arbeiteten, die nicht nur Freunde hat. Aber, sollen meine Kollegen und ich deshalb schweigen? Das wäre wohl komplett der falsche Weg. Mir blutet das Herz, wenn ich nach Frankreich schaue, und doch, gleichzeitig holt es auch noch das in mir wieder vollkommen hoch, was mir 2004 passierte, als man mich nicht nur mundtot machen wollte, sondern am liebsten komplett erschlagen hätte. Ich denke du weißt was ich meine. Traurige Grüße, Gisi

Liebste Freundin.
Menschen die echt Lieben, werden Solches kaum je verstehen.
Leider gibt es Orte da werden Knaben zum Hassen erzogen.
Was ich nicht verstehen kann wie können Mütter dies ertragen.
Gehen wir als Christen in ein Land wo solch Fanatismus im Alltag zu Hause ist.Ist man nirgends sicher, erst recht nicht als Frau. Frauen haben dort nicht den gleichen Stellenwert.
Ich habe ein wenig im Koran gelesen über den PC, aus Interesse und Info zum besseren verstehen.Auch sprach ich mit jemandem, der Jahrelang mit Muslime gearbeitet hat.
Ich muss sagen das ich sehr erschrocken bin, was ich zu hören bekam und gelesen habe.
Liebe Gisi, die Realität können wir gar nicht erfassen in Ihrer unvorstellbaren grausamen Art.
Hass , Machtgier, Mordlust usw, wird niemals Liebe im Fanatismus. In welchen Glaubensrichtung auch immer.
Ich Liebe Menschen aber werde nie im Leben solches als gegeben hinnehmen.
Jesus sagte liebet eure Frauen wie ihr mich liebt, also das heisst für mich. Die Frau ist dem Mann ebenbürtig wenn Liebe vorhanden ist.
Die in gegenseitiger Achtung und Respekt in Menschlichkeit und Liebe.
Leider ist dies an vielen Orten nicht der Fall.
Ich wünsche dir nur das beste.Gottes Segen und herzensgrüsse in deinen Abend von deiner Freundin Ursula

Gisela Segieth (08.01.2015):
Nein liebste Freundin! Wer den ganzen und ursprünglichen Koran kennt, der weiß, dass dort Liebe und nicht Hass gelehrt wird. Ich kenne ihn, besitze eine Originalübersetzung von ihm. Frauen werden hier von ihren Männern auf Händen getragen, hier regiert die Liebe, und nichts anderes. Alles andere ist Fanatismus, nichts anderes! Glaube mir, ich erlebe es ja täglich, selbst als Fremde. Meine beste Freundin ist seit über vierzig Jahren mit einem Moslem verheiratet, durch sie wie auch durch ihren Mann, lernte ich sehr früh schon diesen Glauben kennen. Mir sind genügend Moslime begegnet, in meinem bisherigen Leben. Doch mir sind auch schon genug fanatische Christen begegnet. Sie sind keinen Deut besser als Fanatiker anderer Religionen. Überlege doch selbst einmal wie viele angebliche Glaubenskriege im Namen des scheinbaren Christentums bislang geführt wurden. Ich kann, will und werde niemals den Glauben anderer, solange sie keine Fanatiker sind, in Zweifel stellen. Dazu habe ich kein Recht. Doch ich habe genug Glaubensschriften gelesen um sagen zu können, in keiner von ihnen wird Hass gepredigt, im Gegenteil. Was mein heutiges Statement anbetrifft so gilt dies aber nicht nur andersgläubigen Menschen, sondern allem der Trauer, die ich empfinde, wenn ich an meine Kollegen in Frankreich denke. Denn auch ich gehöre zur schreibenden Zunft, und auch ich schreibe für eine Zeitung die nicht nur Freunde hat. Mir zerreisst es fast das Herz, was geschah. Deshalb werden meine heutigen Zeilen auch in der nächsten Ausgabe der Zeitung erscheinen für die ich vordergründig schreibe. Sie sind bereits vom Chefredakteur abgesegnet. Doch nun erstmal genug. Ich drück dich ganz herzlich lieb, deine Gisi

Zu diesem scheußlichen Terrorakt, liebe
Gisi, hast du nachvollziehbar
liebenswerte Worte gefunden, für die ich
als Frankophiler herzlich danke. RT

Gisela Segieth (08.01.2015):
Lieber Rainer, das war ich meinen Kollegen in Frankreich schuldig, denn auch ich gehöre zur schreibenden Zunft, und zwar für eine Zeitung die nicht nur Anhänger hat. Danke für dein Lob. GlG Gisi

Liebe Gisi,

es gibt nichts Schlimmeres als
Fanatiker. Die Regierungen der
westlichen Welt sollten endlich
aufwachen, denn es wird immer
schlimmer.

Liebe Grüße von Karl-Heinz

Gisela Segieth (08.01.2015):
Lieber Karl-Heinz, du hast Recht, es gibt nichts Schlimmeres als Fanatiker. Und genau deshalb konnte ich nicht schweigen. Denn hier geht es für mich auch um den Tod von Kollegen, in Frankreich, da auch ich zur schreibenden Zunft gehöre, für eine Zeitung, die nicht nur Anhänger hat. Nächste Woche erscheinen meine Zeilen in der NRhZ, sie sind bereits vom Chefredakteur abgesegnet. Und auch wenn die NRhZ womöglich sehr klein ist, die Zeilen werden sicher nicht ungelesen bleiben, sondern vor allem meinen Kollegen dort auch mitten aus dem Herzen geschrieben sein. Und vielleicht erreichen sie ja auch den einen oder anderen in Regierungskreisen, wer weiß. Wenn ich auch nur einen einzigen von ihnen, wenn auch nur im allerkleinsten, erreichen könnte, dann wäre ich schon sehr dankbar dafür. Bitte drück mir die Daumen dafür, die Welt braucht endlich Einsicht, und nicht nur die westliche Welt. GlG Gisi