Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Imbisstragödien I“ von Andreas Thon


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lieber Andreas, ich sehe "sie" vor mir
mit den schwarzen verlaufen(d)en Spuren
im Gesicht ... eigentlich fehlt mir
nur noch die Hochbahn darüber und der
Krach ringsherum. Aber vielleicht kommt
das ja noch in Imbissbude II? Da es ja
so viele Imbissbuden gibt, könnte das
ein Fortsetzungs-roman-gedicht werden.
Spannend! LG Inge hg

Andreas Thon (15.05.2015):
Es werden definitiv noch weitere Imbisstragödien kommen, zwei weitere hab ich schon fast fertig geschrieben, fehlen nur noch ein paar Kleinigkeiten. Aber ich werd dazwischen immer auch andere Gedichte streuen, sonst wirds ja zu langweilig. Und ich persönlich mag es auch total als Beobachter solcher Szenen abseits zu stehen. Früher hab ich sogar einige Sachen hautnah miterleben müssen, das ist dann weniger spaßig. Denn so ein Imbiss ist ja auch mit Sitzgelegenheiten, mit Spielautomaten, - und vor allem nicht nur mit Bier, sondern mit preiswerten harten Getränken ausgestattet. Da spielen sich dann wirklich wahre Tragödien ab. Danke für Deinen Kommentar und die Anregungen ;-) LG Andi

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irgendwie triffst das Werk in mir einen Nerv, lieber Andy.
Die Kneipe als Spiegelbild des Lebens.
Manchmal kommt mir das in den Sinn, wenn ich mit dem Hund gehe und an der Dorfkneipe vorbeikomme. Egal ob um 12 oder um 18 oder um 23 Uhr, immer stehen dort Menschen am Tresen. Lässig,betont lässig, so als wäre e eine Bühne.
Oftmals habe ich mich gefragt, wie einsam muss man sein, um dort zu stehen.
Das genau verströmt dein Gedicht.
Die kalte Krakauer, ich sehe sie als alte Frau, abgewrackt mit Kneipengesicht eben, eine von denen, die auch immer da steht, da am Tresen, dem Spiegelbild der Lebensbühne.
Ein kurzer schlechter Imbiss wäre man in ihren Armen.
Die Knarre des Lebens ist ein hartes Bild, aber treffend.
Wenn man dort als Stammgast gelandet ist, hat man sich selbst zum Abschuss frei gegeben.
Oft habe ich mich gefragt, wenn ich durch das große Fenster in die Kneipe blickte, ob es da auch eine Hierarchie unter den Verlorenen gibt- ich denke ja...aber man bleibt unter sich...

Ging mal rein abends in die Kneipe um Karnevalskarten abzuholen. man schaute mich an wie einen Alien, der sich verlaufen hat.Gott sei Dank hatte ich den großen Hund dabei...
ja, bedrückendes Werk, aber super geschrieben.
LG von Monika

Andreas Thon (15.05.2015):
Im Ruhrpott nennt man sie Trinkhalle, hier in Berlin Imbiss oder Kiosk, in kleinen Städchen und Dörfern gibt es sie noch als Kneipe. Hier in Berlin sind viele der ehemaligen Kneipengänger in Ermangelung an preiswerten Kneipen auf Imbisse ausgewichen, die zumeist auch einen Tisch und ein paar Stühle draußen auf dem Gehweg haben. Bei mir in der Nähe gibt es sogar einen Dönerladen der sich *Schützengrill* nennt (was für eine geniale Realsatire), auch mit Tischen und Stühlen draußen, da kann man solche Szenen auch beobachten. Deine spezielle Interpretation zur kalten Krakauer finde ich sogar noch besser als meine eigentliche Intention. Ich hatte mir einfach eine betrunkene Alkoholikerin vorgestellt, die es nicht mehr rafft die Wurst in dem Mund zu bekommen. Ich hab über das Bild an sich und seine Verständlichkeit auch lange mit Carola diskutiert, hab es dann aber so gelassen wie ichs auch urspünglich geschrieben hatte. Und wie man sieht war das auch gut so, denn Deine (ja auch mögliche) Interpretation ist noch besser und trifft trotzdem genau den Nerv meines Gedichtes. Und es gibt ganz sicher eine Hierarchie unter den Verlorenen, - die werde ich in meinen nächsten Imbisstragödien auch noch mehr herausarbeiten. Diese Frau hier ist fast schon an ganz unterster Stelle anzusiedeln. Wahrscheinlich werde ich auch am meisten über die ganz unten schreiben, weil sie auch meine größte Aufmerksamkeit und auch so eine art Mitgefühl haben. So, genug jetzt des Romans, ich hab mich sehr gefreut über Deine Gedanken und Interpretationen zu dem Gedicht. Das ist es was e-stories eigentlich ausmacht und lesenswert macht. Danke das Du diesen Gedanken auch in Dir trägst. Liebe Grüße - Andi

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Lieber Andi, abgefahren, witzig, krass, erinnert mich an Charles Bukowski.

Iss nie im Imbiss eine Wurst,
sonst ist es aus mit Tittenhurst.
Dann wirst du nicht mehr bei John Lennon,
sondern bei Tony Marschall pennen.

Shit happens.


Liebe Grüße, Patrick

Andreas Thon (15.05.2015):
Hi, hi, danke für Dein witziges Antwortgedicht. Und auch für das Lob was mich echt freut. In vielen Imbissen kann man ja ne Wurst essen, aber einige sollte man meiden, da aus Ermangelung an preiswerten Kneipen sich das Klientel dorthin verzogen hat. Kennst Du als Hamburger ja bestimmt auch. Dir liebe Grüße und schon mal ein schönes Wochenende - Andi

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