Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Findling“ von Irene Beddies

Ein schönes Gedicht das vollkommen entkleidet Freiheit und Sicherheit gegenüberstellt. Okay, da blend ich jetzt die Versicherungsvertreterin aus, die ihre Einsamkeit mit einer fetten Gefühlsprämie unter dem Deckmantel der hilfreichen Sicherheit lindern möchte. Aber das ist ja schon der zweite Erzählstrang. Auf alle Fälle super komplex wo es doch auf den ersten Blick so einfach wirkt. Die Freiheit bzw. der Drang danach hat gesiegt, gefällt mir - besser als sich ins gemachte Nest setzen zu lassen und an goldenen Stäben zu lutschen. Klasse Gedicht. Liebe Grüße - Andi

Irene Beddies (27.05.2015):
Deinen tiefsinnigen Kommentar habe ich mit viel Interesse gelesen. Dass so viel in einem Gedicht steckt, das eigentlich eine Ballade über den etwas einfach gestrickten Egoismus einer einsamen Frau berichtet, geht mir erst im Nachhinein auf. Aber so geht es mir öfter, dass ich das ganze Ausmaß der Aussagen erst dann erkenne, wenn ich das Gedicht bereits eingestellt habe. Insofern sind ausführliche Kommentare eine rechte Hilfe, das Eigene zu erkennen. Danke. Liebe Grüße, Irene

Liebe Irene,

vor der persönlichen Freiheit scheitert letztlich jedes Helfersyndrom - der/die Zurückgebliebene bedarf "danach" der verständnisvollen Hilfe ...
Dies hat dein Text in mir ausgelöst.

Liebe Grüße
Faro

Irene Beddies (27.05.2015):
Lieber faro, so könnte es sein. Wer schon ein Helfersyndrom sein eigen nennt, braucht meist selbst Hilfe, wenn eine Enttäuschgung nicht verkraftet wird. Und wie leicht kann es eine Enttäuschung geben! Liebe Abendgrüße von Irene

Ach, hättest du ihn ausgestopft,
würd er im Käfig bleiben,
er wär nie wieder fortgehopft,
so musst du ihm halt schreiben ....


mitfühlend grüßt dich ... (*.*) Inge

Irene Beddies (27.05.2015):
Das ist eine tolle Idee! Ausgestopfte Tiere halten still, machen keinen Dreck, sind immer für einen da und vor allem: halten den Mund, wenn sie nicht etwas gefragt werden. So muss dem Entwichenen ein Brief hinterhergeschickt werden...aber was, wenn man nicht weiß, wohin? Schmunzelgrüße von Irene

es gibt >Geschöpfe, deren Freiheitsdrang ist stärker als der nach Sicherheit.
Ein gutes Bild auch für Menschen.
Gelungene Ballade, liebe Irene.
Und: es zeigt auch, wieviel Egoismus manchmal im Betüddeln liegt...

Irene Beddies (27.05.2015):
Das Betüddeln ist eine sehr egoistische Masche, andere an sich zu binden. Nur ist niemand sicherlich ganz frei davon. So muss mancher sich mit dem Freiheitsdrang seiner "Opfer" abfinden, so schwer es ihm auch fallen mag. Danke für den einleuchtenden Kommentar. Irene

Liebe Irene,
trotzdem sind die Tiere aus der
Sesamstraße jetzt alle ausgebrochen. Die
Hinterlassenschaften von Bibo habe ich
jedenfalls auf meinem Fensterbrett...
Vielleicht war dein Findling ja Dumbo.
Er hat jedenfalls einen starken
Freiheitsdrang.
Liebe Grüße von deinem Erklärbär Andreas

Irene Beddies (26.05.2015):
Lieber Erklärbär, welches Tierchen es war...bleibt ein Geheimnis...vielleicht eines, das aus allen zusammengesetzt war? Mit großem Kopf und starkem Willen auf jeden Fall. Hinterlassen hat es im Käfig zum Glück nichts. Liebe Abendgrüße von deiner Märchenerzählerin Irene

Tja, Irene, Tiere haben ihren Freiheitsdrang... Wie ich sehe, hast du dich nicht auf ein Tier festgelegt. Vielleicht war's ja ein Krümelmonster. Liebe Grüße, dein Patrick

Irene Beddies (26.05.2015):
Lieber Patrick, nein, es war kein Krümelmonster...eher ein Maulwurf oder ein Murmeltier. Liebe Abendgrüße, deine Irene