Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Stufen ins Leben“ von August Sonnenfisch


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Lieber August, deine Gedichte sind immer
anregend. Der Abstieg in den Hades? Als wir das
letzte Mal von Patras abfuhren, sahen wir ganz viele
leer stehende Güterzüge, sie waren ganz offensicht-
lich mit Flüchtlingen bewohnt, die auf eine Überfahrt
warteten. Das Wort "Hades" scheint mir in diesem
Zusammenhang besonders passend. Wenn es dir hier
nicht "passt", dieser Zusammenhang, frage ich
mich, wie du damit umgehst? Ich freue mich schon
auf eine - sicherlich verblüffende - Antwort.
LG Inge hg

August Sonnenfisch (05.08.2015):
Liebe Inge! Erst einmal meinen Dank für dein Mitgehen! Sodann zum altgriechischen HADES: Dieses Wort passt für mich für die von dir geschilderte Situation. Ich bin diesbezüglich gerade dabei, einen ergreifenden Bericht aus der Stuttgarter Zeitung einzuscannen über Flüchtlinge in Calais, die auf die Möglichkeit einer Durchfahrt durch den Ärmeltunnel auf Güterwagen nach GB hoffen - trotz der m. E. menschenverachtend grausamen Zäune dort! ... Der Begriff des HADES hat für mich im übrigen viele Spielarten: das ist auch der Gang des Odysseus mit dabei, der mit seiner Lyra in den HADES steigt, um Eurydike aus dem HADES zurückzugewinnen ... ganz allgemein steht er für mich für die Nacht, den Winter, das Unerlöste in uns (den sogenannten Schatten) ... das eben, von dem wir glauben, wenn wir es nur inbrünstig genug vermeiden würden, dann sei es erledigt. Doch Elysium und Hades gehören anscheinend beide zur Polarität des Lebens ... Herzlich: August

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Lieber August, der Abstieg in deinem Gedicht mutet für mich positiv und lebensbejahend, vom Leben lernend an. Aber warum landest du zum Schluss im Hades? Das ist doch eher ein düsterer Ort.

Trotzdem hat mich dein Gedicht wieder sehr berührt. Es ist weise und stark in seinen Bildern. Liebe Grüße, Patrick

August Sonnenfisch (04.08.2015):
Ich danke herzlich, lieber Patrick - auch für die Frage. - Symbolisch für das, was der Hades bietet, ist m. E. der Abstieg von Orpheus mit der Lyra: er stieg hinab in den Hades, um Eurydike zu gewinnen.M. E. gehören die Schatten, das Düstere, das Unerlöste mit zu unserem Leben. Wie auch die Nacht, der Winter. Und die olympischen Götter hätten nichts im Olymp verloren, wenn sie nicht auch den Hades kennten - m. E. ihr schwierigstes Unterfangen.

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...August, wer steigt von selbst schon gern in den Hades hinab. Es sind die Aussteiger, und nur die bestimmen das Weltgeschehen.
LG Bertl.

August Sonnenfisch (06.08.2015):
Ich danke dir, lieber Bertl, für dein Mitgehen. ... Apropos HADES: der Odysseus ging freiwillig hinab in den Hades, wollte er doch Eurydike zurückgewinnen. Gerne hat er das vermutlich nicht getan. Es musste halt sein. ... Dass du für die AUSSTEIGER plädierst, das gefällt mir sehr: das sind für mich die Deserteure, die Zufluchtgewährenden auch ein Yanis Varoufakis (von dem im ZEIT-Magazin (vom 30. Juli 2015) ein Interview kommt) ... Herzlich: August

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Kurzfassung: *Von nun an geht's bergab*...
Patras stimmt geradeaus zum Hafen...
Herzlich der Paul

August Sonnenfisch (06.08.2015):
Richtig, lieber Paul: in Patras, beispielsweise, geht es 193 Stufen geradewegs hinab von den langweiligen Villenvierteln auf den Höhen der Stadt in die Lebendigkeit des Hafens: die Agiou-Nikolaou-Treppe hinab! ... Herzlich: August (in einem griechischen Sommer in Deutschland)

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