Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Das Geräusch der Grille“ von Jürgen Wagner


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...Jürgen, ein schönes Weihnachtsgedicht,
das gibt zu denken.
LG Bertl.

Jürgen Wagner (20.12.2015):
Danke Dir, Bertl! Auf diese Verbindung wäre ich gar nicht gekommen, aber es hat etwas. Grüße von Jürgen

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Lieber Jürgen,
die Geräusche der Natur sind heute leider nur
noch wenigen Menschen vertraut. Man kann sie
aber wieder wahrnehmen, wenn man sich oft in der
freien Natur aufhält, wenn man denn in der Lage
ist, den Alltagsfilm auszublenden.
Liebe Grüße, Ralf

Jürgen Wagner (20.12.2015):
Ja, das ist meine Erfahrung auch. Es braucht eine längere Zeit, bis man sich von dem gewohnten Lärm und Umtrieb lösen kann und sensibel wird für die Natur. Ich brauchte dazu immer einige Tag. Kommt auch darauf an, wo man lebt. Grüße auch Dir! Jürgen

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Lieber Jürgen, sogar ich merke es immer wieder, wie sehr wir doch die Geräusche der Natur zu hören verlernt haben. Und immer wieder suche ich aus ihr Ruhe und Kraft zu gewinnen.
Liebe Grüße in die 4. Adventwoche,
Christa

Jürgen Wagner (20.12.2015):
Die Ohren stellen sich darauf ein, wenn man längere Zeit wieder in der Natur ist; wenn man dann aber in den Stadtalltag zurückkehrt, hält man es fast nicht aus. 2 Wochen Fahrradfahren in der Bretagne - auf dem Rückweg einen kleinen Abstecher nach Paris - dieser Lärm und diese Betriebsamkeit war eigentlich nicht zu ertragen. Auch Dir eine friedvolle Weihnachtszeit! Jürgen

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Ich kenne die Parabel, habe mich mit Kultur der Indiander befaßt. Gut nachgedichtet.

Jürgen Wagner (20.12.2015):
Besten Dank! Ich habe auch immer gern diesen Völkern nachgespürt, trotz aller Gewaltsamkeit, die sie auch reichlich betrieben haben. Ich zitiere die Geschichte hier noch mal, vielleicht mag sie der Eine oder die Andere noch nachlesen. Liebe Grüße! Jürgen Eines Tages besuchte ein Indianer einen weißen Mann, mit dem er befreundet war. In einer Stadt zu sein, mit all dem Lärm, den Autos und den vielen Menschen um sich - all dies war neuartig und auch ein wenig verwirrend. Die beiden Männer gingen die Straße entlang, als plötzlich der Indianer seinem Freund auf die Schulter tippte und ruhig sagte: „Bleib einmal stehen. Hörst du auch, was ich höre?" Der weiße Freund des roten Mannes horchte, lächelte und sagte dann: „Alles, was ich höre, ist das Hupen der Autos und das Rattern der Omnibusse. Und dann freilich auch die Stimmen und die Schritte der vielen Menschen. Was hörst du denn?" „Ich höre ganz in der Nähe eine Grille zirpen", antwortete der Indianer. Wieder horchte der weiße Mann. Er schüttelte den Kopf. „Du musst dich täuschen", meinte er dann, „hier gibt es keine Grillen. Und selbst wenn es hier irgendwo eine Grille gäbe, würde man doch ihr Zirpen bei dem Lärm, den die Autos machen, nicht hören." Der Indianer ging ein paar Schritte. Vor einer Hauswand blieb er stehen. Wilder Wein rankte an der Mauer. Er schob die Blätter auseinander, und da - sehr zum Erstaunen des weißen Mannes - saß tatsächlich eine Grille, die laut zirpte. Nun, da der weiße Mann die Grille sehen konnte, fiel auch ihm das Geräusch auf, das sie von sich gab. Als sie weitergegangen waren, sagte der Weiße nach einer Weile zu seinem Freund, dem Indianer: „Natürlich hast du die Grille hören können. Dein Gehör ist eben besser geschult als meines. Indianer können besser hören als Weiße." Der Indianer lächelte, schüttelte den Kopf und erwiderte: „Da täuschst du dich, mein Freund. Das Gehör eines Indianers ist nicht besser und nicht schlechter als das eines weißen Mannes. Pass auf, ich will es dir beweisen!" Er griff in die Tasche, holte ein 50-Cent-Stück hervor und warf es auf das Pflaster. Es klimperte auf dem Asphalt und die Leute, die mehrere Meter von dem weißen und dem roten Mann entfernt gingen, wurden auf das Geräusch aufmerksam und sahen sich um. Endlich hob einer das Geldstück auf, steckte es ein und ging seines Weges. „Siehst du", sagte der Indianer zu seinem Freund, „das Geräusch, das das 50-Cent-Stück gemacht hat, war nicht lauter als das der Grille, und doch hörten es viele der weißen Männer und drehten sich danach um, während das Geräusch der Grille niemand hörte außer mir. Der Grund dafür liegt nicht darin, dass das Gehör der Indianer besser ist. Der Grund liegt darin, dass wir alle stets das gut hören, worauf wir zu achten gewohnt sind.

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Die Geräusche des Alltags sind so laut, dass es nur selten gelingt die Grille zu hören. Dabei hat sie so viel mehr zu bieten, als wir in dieser schnelllebigen Zeit heraushören.
Danke und einen schönen 4. Advent! Sigrid

Jürgen Wagner (20.12.2015):
Habe heute so viel Grillen im Kopf, dass ich den 4. Advent fast vergaß. Werde gleich noch etwas in das herrlich lichte Freie gehen. Auch Dir einen schönen Sonnentag! Jürgen

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Mit deinem Hinweis hast du
schon Recht. Aber es liegt
nicht nur am Mensch allein,
der die Lebensmühle treten muss.
Ein großer Zeitfresser
letztendlich ist die diktierte
Schnelllebigkeit.
Wenn der Mensch nicht Schritt
halten kann, fällt er durch
die Maschen.
Seine geistigen Kräfte verkümmern
dadurch auch immer mehr, weil ihm
selbst zum guten Nachdenken die
Muse und Zeit fehlen.
So leidet er an sich selbst,
weil Wesentliches verkümmert.
Geld/Handel bestimmen die Welt!
War das nicht auch früher so?
Nur heute sind die Schürfstellen
andere...

Dein Gedicht beschäftigt wieder...

Liebe Grüße kommen zum 4. Advent.

Renate

Jürgen Wagner (20.12.2015):
Ja, man darf sich die Last von kollektiven Entwicklungen nicht selbst aufladen - man kann sich nur etwas sensibilisieren und vielleicht die eine oder andere Manie ablegen. Der Schnelllebigkeit habe ich auch immer wieder versucht zu entfliehen, aber wenn ich im Auto saß merkte ich, dass es nicht möglich ist. Wenn ich aber mit dem Fahrrad durch Irland fuhr, dann ging es. Sonnengrüße Dir! Jürgen

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Lieber Jürgen,

das ist leider die unverblümte Wahrheit, die du so eindringlich bedichtest hast. Vielen ist der Betug zur Natur leider komplett verloren gegangen. Wo führt das einmal hin?

Genieße du den Tag in der Natur!
LG Irene

Jürgen Wagner (20.12.2015):
Ja, ich werde das auch zum Anlass nehmen, heute raus zu gehen, zumal die Sonne an ihrem Tag so dazu einlädt. Danke Dir! Jürgen

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