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Jürgen Wagner (20.12.2015):
Ja, das ist meine Erfahrung auch. Es braucht eine längere Zeit, bis man sich von dem gewohnten Lärm und Umtrieb lösen kann und sensibel wird für die Natur. Ich brauchte dazu immer einige Tag. Kommt auch darauf an, wo man lebt. Grüße auch Dir! Jürgen
Jürgen Wagner (20.12.2015):
Die Ohren stellen sich darauf ein, wenn man längere Zeit wieder in der Natur ist; wenn man dann aber in den Stadtalltag zurückkehrt, hält man es fast nicht aus. 2 Wochen Fahrradfahren in der Bretagne - auf dem Rückweg einen kleinen Abstecher nach Paris - dieser Lärm und diese Betriebsamkeit war eigentlich nicht zu ertragen. Auch Dir eine friedvolle Weihnachtszeit! Jürgen
Jürgen Wagner (20.12.2015):
Besten Dank! Ich habe auch immer gern diesen Völkern nachgespürt, trotz aller Gewaltsamkeit, die sie auch reichlich betrieben haben. Ich zitiere die Geschichte hier noch mal, vielleicht mag sie der Eine oder die Andere noch nachlesen. Liebe Grüße! Jürgen
Eines Tages besuchte ein Indianer einen weißen Mann, mit dem er befreundet war. In einer Stadt zu sein, mit all dem Lärm, den Autos und den vielen Menschen um sich - all dies war neuartig und auch ein wenig verwirrend. Die beiden Männer gingen die Straße entlang, als plötzlich der Indianer seinem Freund auf die Schulter tippte und ruhig sagte: „Bleib einmal stehen. Hörst du auch, was ich höre?" Der weiße Freund des roten Mannes horchte, lächelte und sagte dann: „Alles, was ich höre, ist das Hupen der Autos und das Rattern der Omnibusse. Und dann freilich auch die Stimmen und die Schritte der vielen Menschen. Was hörst du denn?" „Ich höre ganz in der Nähe eine Grille zirpen", antwortete der Indianer. Wieder horchte der weiße Mann. Er schüttelte den Kopf.
„Du musst dich täuschen", meinte er dann, „hier gibt es keine Grillen. Und selbst wenn es hier irgendwo eine Grille gäbe, würde man doch ihr Zirpen bei dem Lärm, den die Autos machen, nicht hören." Der Indianer ging ein paar Schritte. Vor einer Hauswand blieb er stehen. Wilder Wein rankte an der Mauer. Er schob die Blätter auseinander, und da - sehr zum Erstaunen des weißen Mannes - saß tatsächlich eine Grille, die laut zirpte. Nun, da der weiße Mann die Grille sehen konnte, fiel auch ihm das Geräusch auf, das sie von sich gab. Als sie weitergegangen waren, sagte der Weiße nach einer Weile zu seinem Freund, dem Indianer: „Natürlich hast du die Grille hören können. Dein Gehör ist eben besser geschult als meines. Indianer können besser hören als Weiße."
Der Indianer lächelte, schüttelte den Kopf und erwiderte: „Da täuschst du dich, mein Freund. Das Gehör eines Indianers ist nicht besser und nicht schlechter als das eines weißen Mannes. Pass auf, ich will es dir beweisen!" Er griff in die Tasche, holte ein 50-Cent-Stück hervor und warf es auf das Pflaster. Es klimperte auf dem Asphalt und die Leute, die mehrere Meter von dem weißen und dem roten Mann entfernt gingen, wurden auf das Geräusch aufmerksam und sahen sich um. Endlich hob einer das Geldstück auf, steckte es ein und ging seines Weges.
„Siehst du", sagte der Indianer zu seinem Freund, „das Geräusch, das das 50-Cent-Stück gemacht hat, war nicht lauter als das der Grille, und doch hörten es viele der weißen Männer und drehten sich danach um, während das Geräusch der Grille niemand hörte außer mir. Der Grund dafür liegt nicht darin, dass das Gehör der Indianer besser ist. Der Grund liegt darin, dass wir alle stets das gut hören, worauf wir zu achten gewohnt sind.
Jürgen Wagner (20.12.2015):
Habe heute so viel Grillen im Kopf, dass ich den 4. Advent fast vergaß. Werde gleich noch etwas in das herrlich lichte Freie gehen. Auch Dir einen schönen Sonnentag! Jürgen
Jürgen Wagner (20.12.2015):
Ja, man darf sich die Last von kollektiven Entwicklungen nicht selbst aufladen - man kann sich nur etwas sensibilisieren und vielleicht die eine oder andere Manie ablegen. Der Schnelllebigkeit habe ich auch immer wieder versucht zu entfliehen, aber wenn ich im Auto saß merkte ich, dass es nicht möglich ist. Wenn ich aber mit dem Fahrrad durch Irland fuhr, dann ging es. Sonnengrüße Dir! Jürgen
Jürgen Wagner (20.12.2015):
Ja, ich werde das auch zum Anlass nehmen, heute raus zu gehen, zumal die Sonne an ihrem Tag so dazu einlädt. Danke Dir! Jürgen
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