Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Nach der Wende“ von Margit Marion Mädel


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Ein(e) Unbekannte(r) Leser/-in

30.10.2003
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Es stimmt! Auch wenn ich erst 24 Jahre alt bin, so bin ich doch mit den Idealen einer Sozialdemokratie groß worden. Umso mehr schmerzt es, die heutige Darlegung vieler Umstände zu erfahren. Damals gab es doch noch Ideale, an die wir geglaubt hatten ... weit weg von politischer Führung ... nämlich in den Herzen der Menschen. Und dafür hatten wir gekämpft und gearbeitet und nicht wegen des Geldes oder irgendwelchem Reichtum. Nein wir hatten geschufftet und waren damals wahrscheinlich noch mehr "Mensch", als man es heute überhaupt sein kann. Heute arbeiten wir für Geld und verkaufen unsere Seelen! Und ich glaube, darin liegt der Neid. Wir waren zufrieden mit dem, was wir hatten ... hätten es jedenfalls gut sein können. Denn wir hatten ja nur Ideale und kein Vermögen. Ich weiß selber auch nicht so recht, was die Zukunft eigentlich bringen soll. Und das, wo ich doch zu der Generation gehöre, welche die ältere Generation zur Seelenruhe geleiten sollte. Aber wie? Wo doch keiner mehr Ruhe hat vor der Frage "Wie soll es weiter gehen?"

Anne Laubner

29.10.2002
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hallo. sehr treffend. dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen... schau doch mal bei mir das gedicht namens "machtdoch" an. gruss, jeanne

Rita Bremm

28.10.2002
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Hallo Margit, ich kann nicht von dir sprechen. Ich kenne dich nicht. Ich rede nur von meinen Erfahrungen hier. Obwohl ich schon so lange hier lebe und viel Verständnis für schwierige Situationen gehabt habe wurde mir doch bei jeder Gelegenheit der "Wessi" um die Ohren gehauen. Das die Umstellung nicht einfach war - keine Frage. Aber nicht nur für die eine Seite sondern für Beide. Und es gibt, wenn man einmal vergleicht, hier viele Annehmlichkeiten, die, da stets gewohnt, als normal betrachtet werden, von denen wir in den alten Bundesländern bis heute nur träumen können. Ich habe es in den 10 Jahren nicht geschafft mal eine Gruppe zusammenzustellen um sich wirklich einmal fair auszutauschen. Meine Argumente wurden stets vom Tisch gefegt. War sicher auch eine Sache des Verhältnisses 1 Altbundesländler/ 20 Neubundesländler. Solltest du aber Interesse haben, könnten wir einen Austausch im Forum von e.-stories beginnen. Vielleicht finden sich ja noch mehr. Gruß aus Brandenburg Rita

Margit Marion Mädel (29.10.2002):
Hallo Rita,

Eine wirklich gute Idee von Dir das mal ins Forum zu stellen, ich bin dabei. Übrigens ich habe ganz liebe Freunde im Kreis Brandenburg, besser Neuruppin, Menschen die gern reden und sich austauschen würden.
Grüße Dich lieb
MMM

Rita Bremm

28.10.2002
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Hallo Margot, die Gedanken sind ja schon eine Weile her. Ich hoffe, sie haben sich inzwischen geändert. Vielleicht sollte einmal auf das geschaut werden, was HIER alles noch ist, was im Westen nie war. Welche Probleme wolltet ihr lösen? Nur frei reisen können? Auch im Westen muß man, für einen angestrebten Beruf, ein paar hundert Kilometer Entfernung in Kauf nehmen. Das ist ganz normal,war es immer. Vielleicht solltest du mal meinen Text" Hallo, Zeitungsossi" lesen. Nach 10 Jahren als Wessi im Osten - hängt mir das Jammern zum Hals raus. Nicht von allen - aber von vielen. Gruß Rita Bremm

Margit Marion Mädel (28.10.2002):
Liebe Rita,
.. ich noch einmal, möchte ersteinmal etwas zu mir sagen, ich bin 50 Jahre, habe fünf erwachsene Kinder.In der DDR geboren, 39Jahre glücklich und gut gelebt dort(denn ich konnte es mir leider nicht aussuchen ob Ost oder West....) und ob es Glück für die ist, die schon immer hier, weiss ich auch nicht, denn manchmal tun sie mir leid. Ich für meinen Teil habe mir meine Menschlichkeit, meine Wärme und Liebe zu allen Menschen bewahrt.
Was mich am meisten stört, sind die Worte die immer mit O... oder W... beginnen. Es klingt so menschenunwürdig uns gegenseitig so zu benennen. Ich habe diese Wörter noch nie, so alt wie ich bin in den Mund genommen, weil ich mich dafür schäme. Wir alle sind Menschen dieser Erde - und nichts weiter.
Wir solten mit viel mehr Liebe uns Begegnen und versuchen zu verstehen............
in diesem Sinne
Viel Licht und Wärme
Margit Marion Mädel

thomas schellhardt

27.10.2002
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ich saß im september '89 in berlin in einer dieser kirchen. da stand eine frau auf und sagte: "ICH HAB MICH JA NIE FÜR POLITIK INTERESSIERT, ABER ICH SPÜRE IRGENDWIE, DASS SICH JETZT GANZ SCHNELL WAS ÄNDERN MUSS". dieser satz fällt mir immer dann wieder ein, wenn die entäuschten ihre (nicht ganz) selbstgemachte täuschung beklagen.

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