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„Ein Narbe - Aphorismus VII“ von Ronald Deutschland


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Hi Ronald,
schöner literarischer Prosatext...aber keinesfalls ein Aphorismus:

Ein Aphorismus ist ein philosophischer Gedankensplitter, der üblicherweise als kurzer, rhetorisch reizvoller Sinnspruch (Sentenz, Aperçu, Bonmot) formuliert und als Einzeltext konzipiert wurde. Pointierte Zitate, also Sätze, die aufgrund ihrer Wirkung einem größeren Text entnommen wurden und – wie auch Aphorismen – ohne Zusammenhang mit einem Textganzen auskommen, gelten aus literaturwissenschaftlicher Sicht nicht als Aphorismus. Erst seit dem frühen 20. Jahrhundert als eigenständige Prosagattung anerkannt und erforscht, sind Aphorismen nach wie vor eine widersprüchliche Textform:
In der Tendenz eher nichtfiktional, sind sie weder der Literatur noch der Philosophie eindeutig zuzuordnen.
Die Tragweite ihrer Aussage kontrastiert mit ihrer Lakonik. Oft bestehen sie aus nur einem – mitunter elliptischen – Satz, können aber durchaus mehrere Sätze umfassen. Eine klar definierte „Obergrenze“ wird von Literaturwissenschaftlern mehrheitlich abgelehnt. Der Übergang zum „großen Bruder des Aphorismus“, dem Essay, ist fließend.
Typischerweise formulieren Aphorismen einen geistreichen, betont subjektiven Gedanken (ein originelles Werturteil, eine persönliche Erkenntnis, eine Lebensweisheit), gleichzeitig erheben sie schon durch ihre bevorzugten Sujets (Moral, Philosophie, Psychologie, Ästhetik, Politik, Sprache) den Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
Durch ihre Kürze wirken sie auf manche Leser apodiktisch. Demgegenüber steht die häufig (selbst)ironische und paradoxe Form der aphoristischen Aussage. Nicht selten sind Aphorismen, die dem spontanen Widerspruch ihrer Rezipienten bereits zuvorkommen, indem sie ihn zum Thema machen (Selbstreferenz).

Liebe Grüße
Andi


Ronald Deutschland (03.04.2006):
Lieber Andi, vielen Dank erstmal, dass du dich mit dem Gedicht so intensiv auseinandergesetzt hast, das ist mir sehr wichtig. Deshalb dafür ersteinmal Danke. Natürlich ist es kein explizierter Aphorismus. Sicher, ist an dieser Stelle auch der Ausdruck Aphorismus nichtnur unpassend sondern auch falsch literarisch zugeordnet, Dennoch halte ich an der Benennung fest. Denn für mich sind es, wenn auch nicht literarisch korrekt, Gedankensplitter, mehr nicht. Es gleicht tatsächlich eher einem Essay in Gedichtform, doch was dagegen spricht ist, so denke ich, dass ich von einem Gedanken zum anderen nicht einfach so wandle, sondern eher immer einen Gedanken, wenn auch in verschiedene Richtungen, weiterentwickle. In ideser Hinsicht ist die 'Argumentation' gewissermaßen linear. Ein, wie ich meine, wichtiges Merkmal eines Gedankensplitters, denn zum Schluss komme ich bei diesem Gedanken ja nicht. Also im Endeffekt hast du natürlich Recht, es ist kein Aphorismus (Ganz unter uns und den anderen Lesern, ich mag einfach das Wort, dennoch erscheint es mir nicht ganz unsinnig) Also eigentlich ist es ja nicht einmal ein Gedicht, denn eigentlich istr es ein Lied, was auch der Grund dafür sein könnte, dass es an der ein oder anderen Stelle etwas holprig gereimt ist. Deshalb noch einmal, Danke Dark Anguis

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