Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Meine Vergangenheit“ von Soeren Opel


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Sehr intensiv wirken diese Worte auf mich, voller schwer zu unterdrückender Gefühle einer Angst, die das gerade "Überstandene" noch zu sehr schnüren können. Diese Gefühle springen über, und das ist das Beeindruckende, dass sie sich irgendwie manifestieren können beim Lesen.

Liebe Grüße
Renate

Matthias

08.01.2004
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Das Gedicht handelt von Angst. Vielleicht auch von Reue oder Bedauern. Angst vor den "glühenden Spitzen". Wenn es um Angst vor denjenigen "glühenden Spitzen" geht, deren Ausgangspunkt Entscheidungen waren, die man in der Vergangenheit selber getroffen hat, so bedeutet Angst vor der Vergangenheit zu haben, Angst vor sich selbst zu haben. Damals jedoch glaubte man nicht, sich künftig vor glühenden Spitzen dieser Entscheidung fürchten zu müssen. Was ist also der Unterschied zwischen gestern und heute? Vergehende Zeit bedeutet für mich in erster Linie Entwicklung. Sie macht den Unterschied aus. Ist sie es nicht, die mich im Nachhinein die "glühenden Spitzen" erkennen und spüren läßt? Nur wer sich nicht entwickelt, kennt keine glühenden Spitzen. Das lese ich in deinem Gedicht, lieber Sören.

Sylphe

20.02.2003
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Immer dann, wenn wieder Zweifel aufkommen...greift die Vergangenheit an, bedrohlich mit glühenden Speerspitzen, die unsere Leiber zu durchboren versuchen...so ein bedrohliches Bild breitet sich beim Lesen dieses Textes vor mir aus... Das Gedicht hat ein gewisses Etwas... ...aber etwas kann ich nicht so ohne weitere Erklärung nachvollziehen... Die Zeit wird hier linear beschrieben, wie wir sie selber auch nachempfinden, was nicht heisst, dass es so sein muss. Somit gelangen wir aus dem Gestern durchs Heute ins Morgen. Und wenn nun diese glühenden Ausläufer der Vergangenheit ins Heute hineinragen ist das klar verständlich, wenn sie aber auch ins Morgen hineinragen, dann müssten sie eigentlich erst ganz durchs Heute hindurchgegangen sein, bevor sie ins Morgen hineinragen können... Das hat mich ein bisschen nachdenklich gestimmt...

Soeren Opel (22.02.2003):
Vielleicht dazu zwei Gedanken von mir:
Manchmal wünschte man sich, daß die Zeit linear wäre, daß Vergangenes endlich vergangen und vergessen ist und nicht mehr wiederkehrt. Aber dann stellt man fest, daß die Vergangenheit einen eingeholt, nicht abgeschlossen, wieder aktuell ist. Dinge, von denen man glaubt, man sei ihnen damals entronnen, drohen nun erneut gefährlich zu werden. Die Spitzen der Vergangenheit ragen ins Heute - aber vielleicht kann man es auch so sehen, daß sie das Heute nicht ganz durchbohren, denn bevor sie das Morgen erreicht haben, ist es zur Gegenwart geworden, ist das Morgen aktuell. Nur kann ich heute schon sehen, daß ich morgen der Vergangenheit wieder gegenüberstehe, wenn ich heute am liebsten wieder vergessen möchte. Dann kann ich sehen, daß die Spitzen auch ins Morgen ragen...

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