Hallo Susanne,
diese Geschichte hat einen fahlen Beigeschmack inhaltlich. Von den 21 Zeilen sind immerhin 12 mal "ich" dabei. Und so ganz nebenbei fallen da auch Bemerkungen, die das ganze Ich-Szenario deutlich machen.
Sie schreiben: Und Harvey ist immer da, wenn ich ihn brauche. Ein echter Freund eben.
Solche Aussagen zeigen den Egoismus an, denn ein Freund ist demnach nur dann ein Freund, wenn er gefälligst da ist, bei Bedarf. Aber Freundschaft setzt sich aus vielen Facetten zusammen, unter anderem auch anderer Meinung sein, oder auch "nicht da sein wollen", oder?
Doch bei Ihnen wäre das kein echter Freund, sondern ein???
Dann scheiben Sie: "Du bist ein guter Mensch und im Himmel ist schon ein Platz für Dich freigehalten, VIP-Kunde eben“."
Also, nachdem die Definition von Menschen bei Ihnen schon auf Erden stattfndet muss diese auch im Himmel vorzufinden sein. Und natürlich sind es die Engel, die hier den Unterschied machen, ab wann eine Seele quasi VIP ist und welche nicht. Sie als Opfer der großen Liebesgeberin gehören selbstverständlich zu den Guten, selbst das Gewissen von Ihnen weiß das schon. Sie erwähnen anfänglich auch Gott, dessen Plan fürs Universum natürlch stümperhaft ist, deshalb auch noch schnell die Korrekturversion VIP-Liste.
Dann noch: "Sie ist einfach toll und hat keinen Grund sich zu verstecken. Oder geht es schon wieder um diese Knalltüte, die das nicht erkannt hat?“." Neben der Titulierung taucht wieder die Klassifizierung auf, eine böse Seele. Dieser Mensch ist irgendwie anderer Meinung oder in einer anderen Art und Weise in seinem Empfinden, wie Sie, deshalb wird so Einer kein VIP im Himmel.
Und jetzt:
Klar, daß sie Ingo meinte. Denn er war es noch immer, der in meinem Kopf herumspukte und mir das Herz in kleine Stücke meißelte. Während alle anderen erkannt hatten, was ich für eine Nette bin, hatte er meine Liebe mit Füßen getreten.
Diese Aussage beinhaltet die Wahrheit aus Ihrem Selbst, denn wer kann schon ein Herz in kleine Stücke meißeln? Wer außer Sie selber noch? In Wahrheit verhält sich ein Mensch nicht nach Ihren Wünschen, deshalb auch dieser Hass.
Das Opfer: "Meine Trauer würde andauern, das ahnten auch sie."
Nur die aufgeblasenen Egos dieser Welt sind derart eigensüchtig, dass es bis in den Himmel hoch stinkt, schrieb einst ein Mystiker. Diese Heldin schwimmt regelrecht in Mitleid.
Zuletzt noch: Und seitdem sind sie immer bei mir, fahren immer mit auf den langen Touren nach Berlin – Harvey und Silvia, mein Schutzengel und mein Selbstbewußtsein.
Diese Einstellung ist alles andere als Selbstbewußtsein, schon eher eine kranke Natur, die es verdient hätte, dass man Ihr wirklich hift, Therapie!
Susanne, deine weibliche Figur hat es geschafft, dass ich mich genau damit beschäftige. Zugegeben, aus so einer Persönlichkeit läßt sich sehr viel Formen, weil diese Figur in allen Richtung hin geöffnet werden kann.
Wird es da eine weiterführende Episode geben? Eine, die auf Entwicklung setzt?
Geschrieben ist diese Story sehr gut.
Bin gespannt, ob du es weiterführst.
Lieben Gruß,
Manfred
Susanne Aukschun (12.11.2007):
Hase, um Deinen Kommentar zu verstehen, reicht leider nicht mal mehr mein Abitur aus. Aber vielleicht ist er mir sowieso viel zu kompliziert, als daß ich mich damit auseinandersetzen möchte. Und wahrscheinlich liegt das Unverständnis auch darin, daß die eigentlich beabsichtigte Aussage Dich gar nicht erreicht hat. Egal - kann passieren. Ich (und tatsächlich ich) schreibe aus lauter Freude am Schreiben. Ich schreibe für mich. Ich schreibe, um meine Gefühle herauszulassen und ein Magengeschwür zu verhindern. Ganz sicher ist das eine Art von Therapie - irgendwie. Dabei erhebe ich keinerlei Anspruch auf Kunst - wobei Kunst sowieso Geschmackssache ist. Viele meinen jedoch, ich sollte meine Werke nicht in der Schublade vergammeln lassen, weshalb ich sie hier ins Netz stelle. Wem es gefällt, der liest es - wem nicht, spart sich die Zeit. So einfach ist das. Einen schönen Tag und Danke für Deine Zeit sagt Susi