Kommentare unserer Leserinnen und Leser zur Kurzgeschichte
„Klagesache Anna H.“ von Hans Georg Lanzendorfer


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Lieber Hans-Georg

ich habe eben deine Geschichte gelesen und finde sie absolut wunderbar. Ja - kann mich da gut hinein fühlen. Als ich vor vielen Jahren gezwungenermassen vor einem Billettautomaten stand, überkam mich eine regelrechte kleine Panikattacke. Gott, schämte ich mich, denn ich hatte keine Ahnung, wie und wo und überhaupt womit ich zu meinem Ticket kommen sollte.

Inzwischen kann ich damit umgehen, ob ich weiss oder nicht weiss, lässt mich nicht mehr so unsicher werden, denn wie du in deiner Geschichte erzählst, werden wir laufend mit absolut tollen Neuerungen beschenkt, deswegen habe ich mir inzwischen angwöhnt mich täglich einmal zu blamieren....... dennoch, die neuen Techniken lassen mich des öfteren ein wenig ungeduldig und wütend oder wie einen Esel am Berg stehend zurück. Tja -da denke ich mir ab und an: Edith, du wirst alt...... wie soll das nur werden, wenn du weiterhin sentimental von schönen alten Leiterwagen schwärmst, mit denen zu früheren Zeiten das Heu eingefahren wurde und auf denen sich Beine baumelnd zur Vesperzeit ein Stück Wurst mit Brot genüsslich verspeisen liess, ja - was soll nur aus dir werden..... unbeholfen wirst du irgendwann durchs Leben tappen. Der Tragweite meiner romantischen Ader, die mich stur an Vergänglichem festhalten liess, wurde ich mir jeodch erst so richtig bewusst, als ich irgendwann feststellte, dass nicht nur die Jungs und Mädels sondern peu à peu auch Männchen und Frauchen jeden Alters ihre Kommunikation durch trickreiches Überspringen und Drücken verschiedenster Tasten mit ihrem jederzeit bereiten Hosensackcomputer tätigten. Tatsächlich - ich war alt geworden....... und eine neue Zeit schien sich, während ich altem Vergangenen, längst Überholtem nachtrauerte, unbemerkt in mein Erdendasein geschlichen zu haben. Tja - so ergab es sich, dass ich mich eines Tages vor der Entscheidung stehend wieder fand, auf die modernen Kommunikatonsmittel weiterhin zu verzichten oder mir eine neue Fingerakrobatik anzutrainieren.... die Entscheidung liess sich bis heute nicht in einen klaren Beschluss umwandeln..... was mir jedoch nur ein müdes Lächeln abringen konnte, denn schliesslich fühlte ich mich inzwischen glücklich und zufrieden meinen Gedankengängen und Träumereien ohne störendes Gebimmel weiterhin frönen zu dürfen. Sollten mich jedoch eines Tages die Ausserirdischen kontaktieren wollen, würde ich mich trotz moderner Kommunikatonsmittel, mit ihnen auf telepathischem Wege zu verständigen wissen. Diese Tatsache lässt mich doch recht zuversichtlich auf mein Älterwerden blicken und mich froh gestimmt und ein Liedchen trällernd weiterhin in den Tag hinein träumen.

Danke dir für die schöne Geschichte und einen herzlichen Gruss dir

Edith

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