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„Wozu Gefühle?“ von Sarah Wagner


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Liebe Sarah,
Du hast in deinem Text viele Probleme der modernen Zeit angesprochen, aber die Kernaussage ist wohl die Macht der negativer Gefühle. Diese werden einerseits von den Medien geschürt und sind auch ein typisch deutsches Problem, was sich in dem Wort "Germanangst" widerspiegelt.
Um unsere Gefühle zu kontrollieren ist uns der Verstand gegeben. Beides sollte sich in einem Gleichgewicht befinden. Aber schon die weit verbreitete Furcht vor Dingen, die nie passieren, stört dieses Gleichgewicht.
Auch Wut, Hass, Zorn und Traurigkeit empfinden wir häufig im Zusammenhang mit Erlebnissen, die wir nicht beeinflussen können. Vermutlich weckt die eigene Hilflosigkeit diese Gefühle.
Nun versuchen die Menschen vor ihrer Angst und ihrer Hilflosigkeit zu flüchten, anstatt sie mit dem Verstand zu betrachten. Sie messen sich selbst und ihrem Geist nicht die nötige Wertigkeit bei. Das wird gefördert von den Medien, in dem sie die Reichen und Schönen zu Vorbildern erheben. Wahrhaftige, menschliche Werte rücken in den Hintergrund. Zufriedenheit oder Bescheidenheit oder Enthaltsamkeit sind heute Begriffe, die eher negativ besetzt sind. Glück, Durchsetzungsvermögen und sexuelle Anziehungskraft sind einige der angestrebten Ziele. Dabei muß alles immer neuer und schneller sein. Die Kraft der Ruhe weicht dem Multitasking. Die ständig wachsende Technik überfordert seine Nutzer. Der Mensch wird krank.
Nicht unsere Gefühle sind das Problem sondern der Verstand hat keinen Raum mehr, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Zuviel strömt auf ihn ein, und so bleibt im blutigen Mediengewimmel die Blume am Wegesrand unsichtbar.
So, nun habe ich Dir einige meiner Gedanken dazu geschrieben. Wie Du siehst, hat mich dein Text sehr angeregt.
Es grüßt Dich herzlich
Christiane

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