Kommentare unserer Leserinnen und Leser zur Kurzgeschichte
„Deutschland sucht den Supergau“ von Klaus-D. Heid


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ali

04.02.2003
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Tatsache ist doch: Jeder weiß, daß es bei solchen Shows nur ums Geld geht. Jeder WEIß es! Also, wo ist das Problem? Daß Kinder Vorbilder in Mülleimern finden, ist nicht erst in diesem Jahrzehnt zu einem Phänomen geworden. Man braucht nicht mit dem Finger auf diese Müllidole zeigen, um jeden zu warnen, weil es nun mal jeder WEIß. Auch bei Dieter Bohlen weiß es jeder. Auch bei Bild weiß es jeder. Leute geben aber kein Geld an ernstzunehmende Menschen, daß scheint ihnen aus irgendeinem Grund peinlich zu sein, sie geben ihr Geld lieber den Abfallkünstlern. (Und die Abfallkünstler wissen das auch.) Hier finden Töpfe ihre Deckel. Und alle sind zufrieden. Würdest Du das ändern, wenn Du könntest?

Klaus-D. Heid (05.02.2003):
Hallo, Ali! Da ich nie zufrieden bin, wenn ich zerbeulte Töpfe sehe, auf denen ebenso wacklige und zerbeulte Deckel liegen, würde ich es natürlich gerne ändern. Zwar weiß jeder, was im geklonten Showbiz abgeht - aber die Zuschauerzahlen dieser Shows belegen, dass kein Geschmack \'in\' ist.

Mein Finger braucht das \'hineinstechen\', um sich verbal abzureagieren. Wenn wir unseren Kindern nicht aufzeigen, dass es Alternativen zum Supergau gibt, machen wir uns mitverantwortlich, wenn in einigen Jahren der Bundeskanzler nur gewählt wird, wenn er schlecht singt, nicht tanzen kann und fettige Haare hat. Mich stören die Kriterien, nach denen \'Superstars\' gekürt werden.

Danke für den Kommentar.

Gruß

Klaus-D.

Katja Ruhland

02.02.2003
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Du hast ja Recht, aber mir gefällt ganz und gar nicht, dass du die Leute hier persönlich angreifst... ich halte zwar auch absolut nichts von dem Ganzen, aber das hätte nicht sein müssen. Lieben Gruß Katja

Klaus-D. Heid (03.02.2003):
Hallo, Julia...

Wenn sich Herr Müller (den niemand kennt), auf die Straße stellt und mit grausiger Stimme ein grausiges Lied präsentiert, darf ich ihm doch sagen, dass er ein grausiges Anti-Talent ist, oder?

Ich finde es ja nett, dass Du die Beschützerrolle einnimmst - aber objektiv betrachtet, gibt\'s da nichts zu beschützen...

Wer sich in aller Öffentlichkeit, Woche für Woche, diesem Medienzirkus aussetzt, muss mit Kritik umgehen können. Oder ist es kein persönlicher Angriff, wenn die Jury, einschl. Bohlen, naive Interpreten verbal vernichtet?

Lieber Gruß auch an Dich. Dieter

Julia

02.02.2003
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Ich finde nicht, dass es unbedingt schlimm ist, dass die Musikszene so kommerziell geworden ist. Und ich finde auch nicht, dass die Superstar-Anwärter kein Talent hätten. Manche von denen können WIRKLICH gut singen... Und heutzutage ist es nun mal nicht mehr so leicht nur durch Talent berühmt zu werden. Ein bisschen verkaufen muss man sich meistens, weil die Vielfalt uns irgendwie über den Kopf gestiegen ist. Ich fände es auch nicht schlimm, wenn die Stimmen nächstes Jahr schon wieder irgendwo verschwunden wären. Dann hätte man halt nur EIN Jahr lang Freude daran und nur EIN einziges Jahr lang einen Superstar. Wo ist das Problem? Und wenn es Menschen gibt, die mit dem 'modern life' nicht klarkommen, dann müssen sie sich solche Shows ja nicht angucken und können stattdessen in ihren alten Plattensammlungen kramen... Ich muss sagen, ich selbst mag die Musik, die vor meiner Geburt entstanden ist....:-)....aber ich mag auch die heutige, weil ich damit aufgewachsen bin. Das größte Problem liegt wahrscheinlich mal wieder an so'ner Art Generationenkonflikt... dennoch denke ich, wenn selbst meine Mom(früher: Beatles, Bee Gees,Schlaghosen, lange Haare, Demonstrationen....)sich jeden Samstag die Superstar Sendung anschaut, dann kann's ja so schlimm nicht sein. Wahrscheinlich ist das alles ein Sache der Einstellung. Und ob man mit der Zeit gereift ist und sich auch neuen Dingen öffnen kann.... Grüße Julia

Klaus-D. Heid (03.02.2003):
Hallo, Julia... es ist auch nicht \'unbedingt\' schlimm, dass Millionen Teens einem talentlosen Blödelbarden wie dem Kasper Daniel zum Superstar Image verhelfen. Er kann zwar nichts und er singt schlecht - aber offenbar macht der \'Mitleidfaktor\' doch eine Menge aus.

Generationskonflikt?

ist es eine Frage der Generationen, Geschmack zu haben? Natürlich kann man über Geschmack streiten - aber Geschmacklosigkeit ist unbestritten Fakt.

Die heutige Musikszene bietet sehr viel \'talentierte\' Musikmacher und Interpreten. Die Zeiten ändern sich, die Mode ändert sich - und die Musik ändert sich natürlich auch. Aber wieso ändert sich auch der Maßstab, mit dem heute gemessen wird?

Ich öffne mich gerne \'neuen Dingen\' sofern diese neuen Dinge Neues bieten. Dieses \'Neue\' sehe ich allerdings bei den sogenannten \'Superstars\' nirgendwo.

Grüße KDH

Anna Maria Lügger

02.02.2003
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Die "Geschichte" ist aber keine Geschichte! Sie ist ein Essay oder würde sich wunderbar eignen als Leserbrief für eine Zeitung oder noch besser als Artikel im Feulleton. Der Journalistische Stil ist unverkennbar. Leider ist es keine Satire. Eine Satire ist eine überzogene und dadurch lustige Darstellung der Wirklichkeit. Du sagst aber nur, was da ist. Also "Geschichte": gut, Ort der Veröffentlichung: Falsch.

Klaus-D. Heid (03.02.2003):
Hallo, Anna Maria... Wenn es keine Satire ist, ist es also die Wahrheit? Und wenn es die Wahrheit ist, stimmen mit 100% der Leser zu? Wenn jedoch die meisten Leser meinen, dass ich maßlos übertreibe, wird das, was ich geschrieben habe, von ihnen selbst zur Satire gemacht. Aus Deiner Sicht hast Du recht. Ich sehe es ebenso. Aber die kreischenden Anhänger der RTL-Philosophie sehen es anders. Somit ist es dann doch eine - leider - böse Satire. Gruß KDH

Helena Ugrenovic

02.02.2003
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Der Schreibstil dieser Geschichte gefällt mir ausserordentlich gut. Jedoch pflichte ich der Dame bei, dass es sich hierbei nicht um eine Satire handelt. Ich denke auch nicht, dass Bohlen-und-Co. sich damit eine goldene Nase verdienen. Sie haben schon eine. Des weiteren gefällt mir nicht, dass man die Superstar-Kandidaten derart beleidigen sollte. Vergessen Sie bitte nicht, dass es sich bei den Teilnehmern um Teenies handelt, deren Wünsche, Erwartungen, Ziele und Träume sich in weitaus anderen Relationen befinden, als unsere oder die älterer Generationen. Gönnen Sie Ihnen doch einfach diesen Spass. Ausserdem verdienen sich namhafte Plattenproduzenten an den "richtigen" Stars, wie wir sie bezeichnen, eine noch goldenere Nase.

Klaus-D. Heid (05.02.2003):
Erst einmal Danke für den Kommentar!

Es ist schon eine Satire - da sie die Wahrheit als Karrikatur verunstaltet. Beleidigung? Die, die sich öffentlich zur Schau stellen, wissen um das Risiko einer öffentlichen Verbal-Trachtprügel. Satire hat und wird immer mit dem Finger auf ansteckenden Krankheiten liegen, um Schlimmeres zu verhindern.

Teenies?

Wenn ein untalentiertes Teenie-Girl, das - außer einer ansehnlichen Figur und einem hübschen Gesicht - nicht viel an Talent zu bieten hat, Millionen scheffelt, sehe ich nichts \'Teeniehaftes\' daran.

Grüße von Klaus-D.Heid

Rita Bremm-Heffels

01.02.2003
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... und wenn noch so viel Wahres daran ist, aus dem Super-Gau wird doch ein Superstar. Und wenns nur für ein Jahr ist. So ist es eben im wahren Leben - Dieter. Rita

Klaus-D. Heid (03.02.2003):
Hallo, Rita! Alles eine Frage der Definition! Natürlich wird irgendein \'Superstar\' gezüchtet werden - aber das, was dann als Ergebnis präsentiert wird, ist für mich eben nicht das, was es für die medienverseuchte Kasper-Szenerie der Bohlen & Co. Gang ist. Dieter

Marianne

01.02.2003
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Herrlich zu lesen, Dieter. Und, ja, du hast Recht. Leider ist das alles so. Ich hab mich köstlich beim Lesen amüsiert! Gruß Marianne

Klaus-D. Heid (03.02.2003):
Danke Dir, Marianne! Ich habe mich beim Schreiben auch köstlich geärgert... Lieber Gruß von Dieter

Christiana

01.02.2003
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es macht nachdenklich, weil es den Punkt trifft, darin bist Du ohnehin Experte. Gruss, Christiana

Klaus-D. Heid (03.02.2003):
Danke, Christiana - aber \'Experte\' sind eigentlich alle, die Kinder haben. Leider wissen es die Meisten nur noch nicht... Gruß KDH

amy

01.02.2003
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Du hast Recht!!! Du zeigst das Problem sehr treffend auf - aber hast Du einen "Verbesserungsvorschlag"? Die Jugend braucht Vorbilder - welches Vorbild können wir unseren Kids denn bieten?

Klaus-D. Heid (03.02.2003):
Uns, Amy! Die jugend braucht kein imaginäres Vorbild, dem sie nacheifern kann. Sie braucht einfach nur Eltern, die ihren Weg im Leben mit Zielen gehen! Eltern, die nur an Kommerz denken und sich zu Tode jammern, sind das denkbar schlechteste Beispiel. Woher sollen Kids denn Kraft und \'Aufbruchstimmung\' bekommen, wenn nicht von uns?

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