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Andreas Roller (16.04.2003):
Vielen Dank für die unterschiedlichen Kritiken. Zum roten Faden: Ich glaube nicht, dass dem Leser zu wenig Anhaltspunkte gegeben werden, dieser sollte stattdessen nicht so krampfhaft versuchen, jeden Satz zu verstehen.
Es geht um die Einstellung des Ich-Erzählers zu einem Mädchen (oder einer Frau), die dieser sehr begehrt. Diese \'Haupthandlung\' beginnt schon im sechsten Satz: \"Ihre Augen gehen mir nämlich nicht mehr aus dem Kopf\".
Es folgen verschiedene Ausschnitte von Gesprächsfetzen mit der Angebeteten (die Anspielungen auf die Gottesunterwerfung - Amen, Halleluja - sind hier als Symbol für die tiefe Hingebung zu verstehen, siehe auch Vergleich der Geliebten mit Gott in Zeile 17).
Der Ich-Erzähler schwankt von Unsicherheiten zu Zorn. Er ist sich im Klaren darüber, dass er keine Chance bei der Begehrten hat, spielt gleichzeitig aber mit dem Gedanken, sie sich gewaltsam zu nehmen (\"Es (das Herz) mir, wenn nötig, herausschneiden. Mit einem Messer, das \"Gerechtigkeit\" heisst).
Natürlich scheitert sein vergeblicher Versuch (das Über-den-Schatten Springen) bei ihr zu landen, er stößt nur auf Ablehnung und wird auf die lange Liste derer gesetzt, die bei ihr schon \"abgeblitzt\" sind. Schließlich versinkt er in Gedankenspielen. Was wäre gewesen, wenn er sie doch bekommen hätte? Die Gottesaussprüche am Ende sind Kennzeichen seiner Verzweiflung. Hin- und Hergerissen zwischen Liebe und Depression weiß er nicht, wohin.
Ich hoffe, andere, die vorsichtig lesen, können ein wenig damit anfangen. Vielen Dank trotzdem für die Kritiken!!! Ich nehme das nicht persönlich.
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