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Ernst Dr. Woll (19.11.2013):
Über Dein Gedicht habe ich geschmunzelt – es ist ganz prima! Ich habe zum Thema „Suchen“ auch kürzlich bei „Geschichtennetz.de“ ein Gedicht veröffentlicht, das ich gern zur Kenntnis bringen will.
Abnehmendes Kurzzeitgedächtnis
Als wir einst vor mehreren Jahren
oftmals zu Besuch bei Oma waren
war ihre Begrüßung damit verbunden:
„Bei mir ist wieder was verschwunden.“
Wir dachten: „Mein Gott Walter,
mit über 90 hat sie auch ein hohes Alter“,
da kann man durchaus vergesslich sein,
erfolgreich halfen wir aus ihrer Pein.
Mit Mitte 80 sind nun häufig wir verzagt,
wenn unser Kurzzeitgedächtnis auch versagt.
Wir belassen zwar alles am bekannten Platz;
doch steht oft die Frage: „Wo ist dies und das?“
Man darf indessen in seinen alten Tagen
auch nur noch die Wahrheit sagen,
denn man weiß nach kurzer Zeit oft nicht,
wem hab ich Wahres oder Lügen aufgetischt?
Gar oft ich heimlich, leise fluche,
wenn ich wieder einmal etwas suche,
denn heute raubt mir die meiste Zeit
meine sich verstärkende Vergesslichkeit.
Wir sind seit über 60 Jahren schon vermählt,
haben seither gern all die Stunden gezählt,
in denen wir in Harmonie und sehr bedacht
immer gemeinsam alles zuwege gebracht.
Jetzt ist aber eine Zeit gestartet,
in der jeder oftmals darauf wartet,
dass die Frage ertönt ganz spontan:
„Wo hast du dies oder jenes hingetan?“
Mit der Geduld ist es dann vorbei,
es beginnt eine hektische Sucherei,
bei der jeder jedem die Schuld nun gibt,
er hätte schusselig wieder etwas versiebt.
Oft erst nach mehreren Stunden
wird das Vermisste dann gefunden
und in der kleinen „Familienwelt“
ist häuslicher Friede wieder hergestellt.
Ernst Dr. Woll (19.11.2013):
Deinen Kommentar finde ich Klasse und aus dem Leben gegriffen.
Habe kürzlich bei „Geschichtennetz.de“ ein humorvolles Gedicht zu diesen Problemen veröffentlicht, das ich gern zur Kenntnis bringen will:
In einem deftigen Streit
ist selten jemand bereit
in seinem egoistischen Streben
rechtzeitig klein bei zu geben.
Wenn Eheleute häufig streiten
geht´s meist nur um Nichtigkeiten,
es geht bei Mann, Frau, Alt und Jung
häufig dann um Gleichberechtigung.
Beide Geschlechter bilden sich ein,
dass sie zuerst nachgiebig seien;
jedoch die Wissenschaftler sagen:
„Hierzu gibt´s noch ungeklärte Fragen.“
Mal ist´s die Frau, mal auch der Mann,
der manchmal großzügig sagen kann:
„Du hast Recht, ich gesteh´s dir zu
und ich hab zumindest meine Ruh.“
Doch denk ich an eine Geschichte,
die zeigt in deutlichem Lichte,
wenn Eheleute sich nicht vertragen,
kann Bedacht in Zorn umschlagen.
Mann sagte “Messer“, Frau aber „Schere“,
als ob das von Bedeutung wäre,
aber bei diesem großen Ehestreit
war keiner zum Nachgeben bereit.
Am Teiche beim Spazieren gehen
musste das Unglück dann geschehen;
dem Mann versagten plötzlich die Nerven
er entschloss sich, sie in´s Wasser zu werfen.
Beim Untergeh´n hört man sie schreien:
„Ich kann dir im Tode nicht verzeihen,
ich weiß es immer wieder besser,
es war eine Schere und kein Messer!“
MfG
Ernst Woll
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