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„Flüchtlinge sind meistens nicht willkommen“ von Norbert Wittke


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Lieber Norbert,

das sind die Erlebnisse, wo man froh ist, dass sie Vergangenheit sind und denjenigen dankbar ist, die es schafften einen durchzubringen. Das mit dem kindlichen "Wauwau" hat mir ganz besonders leid getan. Du hattes es ja anders gemeint. Im Übrigen tut mir jedes Tier leid, das sein Leben für uns geben muss. Und das mit dem Pappa ist halt kindlich. Du hattest es oft mit dem Schwarzmarkt gehört und dann eben so geschlossen. Dein Pappa hatte da nicht den richtigen Humor. Du warst doch noch klein. Ganz klar, solche Zeiten vergisst man nicht, auch wenn man sie nur erzählt bekommt. Ja und mir tun die Flüchtlinge damals, wie heute leid.

liebe Grüße,

Heidi

Norbert Wittke (01.02.2014):
Liebe Heidi, das meiste weiß ich nur von diversen Erzählungen meiner Eltern. Auf dem Minensuchboot war ich sogar der Talisman der Matrosen. Die drei Tage haben sie niemand an mich heran gelassen. Sie haben mich gewickelt und gefüttert. Meine Mutter hatte da etwas Ruhe. Danke für dein Lesen und deinen Kommentar und liebe Grüße aus der Algarve. Norbert

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Lieber Norbert,
das hast du sehr vorsichtig ausgedrückt
Flüchtlinge sind meistens nicht willkommen....
Das Wort MEISTENS konnte man nach der Erzählung meiner Oma wirklich streichen.
Die Flüchtlinge werden als Eindringlinge angesehen, und deshalb sind sie nicht beliebt, teilt doch der Mensch nicht gerne...

Sonntagsgruß v. Chris

Norbert Wittke (26.01.2014):
Liebe Chris, mit deinem Kommentar liegst du vollkommen richtig. Den Flüchtlingen wurde bei uns sogar vorgeworfen, dass sie sich an den nicht Heimatvertriebenen durch den Lastenausgleich bereichert haben. Es gab wohl einige schwarze Schafe, die falsche Angaben gemacht haben und ihr Vermögen nach oben gelogen haben. Meine Eltern bekamen insgesamt für alle Verluste 800 DM (400 in Sachwerten und 400 in bar). Das ersetzt die verlorene Heimat nicht gerade. Liebe Grüße Norbert

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... oh, da habe ICH ja zuerst den
zweiten Teil kommentiert, und nun die
Vorgeschichte erleben dürfen.

Meine bekanntermaßen bösartige
SchwiegerMUH ist auch ein Ostpreußisches
Flüchtlingskind.
Was nichts über ANDERE Völkerwanderer
aussagt, die es trotz allem Leid
schafften, mit ihren Nachfahren weniger
hart umzugehen.

Ich messe mir da nicht ein allgemeines
Urteil zu, als Spät78er, so gesehen.

ABER es gibt da schon Unterschiede
insofern, dass der Vater meiner
SchwieMUH ein seuchenpräventerte
Tierarzt ohne Vergangenheit war und als
PROF. und Flüchtling schnell wieder Fuss
fasste u.a. mit Prof Gritzmeck in
Wiesbaden sich etablierte.

Andere ARME Fluchtgebeutelten hatten
keinen beruflichen Standortvorteil un
mussten sich in NICHTentnazifizierten
Dorfgemeinschaften jahrelang
durchbeißen, wo deren Braun-GEDANKEN-
GUT&BÖSE
sich NICHT entsorgte, sondern nur mit
Wohlstand zugesch...en wurde, in den
letzten Dekaden.

Dazu zähle ich auch meine gern besuchten
Nachbarn im heutigen NEUTRALEN
Österreich, die früher SEHR BEGEISTERT
waren, auch wie Teile unsere Berlus-
komischen Italiener ...

Gruß Egbert




Norbert Wittke (26.01.2014):
Lieber Egbert, in letzter Zeit habe ich mich in Erinnerungen damit beschäftigt. So dachte ich mir, es mal aufzuschreiben, was ich zum größten Teil durch Erzählungen meiner Eltern gehört habe. Der 2. Mann meiner Tante (Schwester meines Vaters) war schon seit 1927 in der NSDAP. Er konnte nach dem Krieg direkt wieder nach seiner Entnazifizierung beim Finanzamt anfangen. Er hat dann noch lange Jahre bis zu seinem Tode bei der ev. Kirche als Frommer herum geheuchelt. Ich habe ihn schon als Kind nur verachtet. Aber so war es ja überall, die die den Krieg mit eingebrockt haben und für die Todeslager mit verantwortlich waren, hatten gleich wieder gute Posten. Die künftigen Generationen sollten das auch wissen, wie es so war. Danke für deinen Kommentar und dein Lesen. Liebe Grüße nach Nürnberg. Norbert

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Zeiten die man vergessen möchte Norbert, doch sicherlich nicht kann! Zuweilen ist dies auch gut so dass man nicht alles aus der Erinnerung streicht!!! Dir Grüße Franz

Norbert Wittke (26.01.2014):
Lieber Franz, ich wollte das mehr für die Jüngeren schreiben, die davon wenig mit bekommen haben und heute in einer Welt der Superlative leben. Danke für dein Lesen und liebe Grüße Norbert

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...Norbert, eine interessante Lebensgeschichte aus deiner Kindheit. Es wiederholt sich Vieles und vielen Flüchtlingen geht es heute nicht anders als euch damals.
LG von Bertl.

Norbert Wittke (26.01.2014):
Lieber Bertl, ich kann den heutigen Flüchtlingen alles nachfühlen. Wir wurde nicht mit offenen Armen aufgenommen. auch viele Jahre später als ich im Rheinland gearbeitet habe, machten Kollegen Anspielungen. ich habe ihnen gesagt: "Schade dass ihr nicht betroffen seid. Das ganze Rheinland hätte man zu Russland schlagen sollen oder man hätte es zu scheißen können. Das wäre sicher für euch gut gewesen, damit ihr mit reden könnt. Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße Norbert

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