Kommentare unserer Leserinnen und Leser zur Kurzgeschichte
„Romantisches Landleben?“ von Ralf Glüsing

Nach dem Lesen Deiner Geschichte muss ich schreiben, das Fragezeichen ist berechtigt. Liest sich nicht so begeistert, gab mir persönlich aber einen gedanklichen Ruck, über einen Bauernhof-Kinderblick zu schreiben. Liebe Grüße, Heidelind

Lieber Ralf, ob du dir vorstellen kannst
wie gerne ich diese Geschichte bei dir
las? Sie brachte mir so viel aus meiner
Kindheit und Jugend zurück.
(Einschließlich Plumpsklo der Nachbarin).
Als kleines Mädchen liebte ich den Hof
von Frau Jost, einer Nachbarin, sehr, und
ich habe bis heute nicht vergessen wie
die Tränen schmeckten als ich mit fünf
Jahren von ihr, sowie meinem
Lieblingsbaum und dem Plumpsklo
verabschieden musste, vor unserem Umzuf
Danach gab es, bis ich elf war, erst
einmal keinen Bauernhof in der Nähe.
Dafür liebte ich die Pflanzen und Tiere
in unserem Garten umso mehr, und ebenso
die fauchende Dampflok, die mehrmals
täglich direkt an unserem Garten vorbei
fuhr, und mit der ich sooo gerne
mitgefahren wäre, der Sonne entgegen. Und
ab ich elf war, nachdem wir nochmals
umgezogen waren, hatte ich wieder die
Bauernhöfe in der Nachbarschaft. Ich
liebte sie über alles, auch wenn ich mir
sehr schnell dessen bewusst wurde, dass
sie nur noch dem Nebenerwerb dienen
konnten. Ich liebte sie so sehr, dass
mein erster Berufswunsch Bäuerin war und
es für mich nichts "Größeres" gab, als
auf einem Traktor mitfahren zu dürfen,
und zeitweise mitzuarbeiten. Auch wenn
das regelmäßig in Prügel durch meine
Eltern endete, wenn ich - wie sie es
nannten - richtig "eingesaut" heim kam.
Dabei hätte ich alles dafür gegeben auf
einem der Höfe bleiben zu dürfen. Ich
kenne von uns daheim auch noch den Ofen,
im Keller, mit dem einmal in der Woche
Badewasser genacht wurde und die
Zinkwanne, die daneben stand, um darin zu
baden etc. In meiner Erinnerung lebt das
alles noch genau so, wie es damals war.
Ja, das waren noch Zeiten. Zeiten, die
heute nur noch in der Erinnerung einiger
Menschen überleben. Danke dafür, dass du
mir meine Geschichte zurück gebracht und
mir deine geschenkt hast. Ich drück dich
ganz, ganz herzlich lieb, deine Gisi

Ralf Glüsing (21.02.2015):
Liebe Gisi, es freut mich, wenn meine Geschichte auch bei Dir Erinnerungen wach gerufen hat. Sei lieb gegrüßt, herzlich Ralf.

Lieber Ralf, sowas kenne ich auch von unseren Verwandten in Niederbayern,- darüber könnte ich auch einiges schreiben... die lebten in den 60er Jahren noch ohne Bad und WC... und das Dorf hat sich bis heute kaum verändert, außer dass die ältesten Häuser inzwischen zerfallen sind...
Liebe Grüße von Dorf zu Dorf, Christa

Ralf Glüsing (18.02.2015):
Liebe Christa, schreib es auf, sonst ist es irgendwann weg. Es wäre schade darum. Liebe Grüße, Ralf

Lieber Ralf,
vieles aus deinem Bericht kenne ich auch noch, denn in meiner Jugendzeit wohnten wir in unmittelbarer Nähe eines solchen Hofes in Varel. Mit der alten Magd waren wir Kinder befreundet und hatten dadurch Zutritt zum Hof, den Ställen und manchmal auch den Wohnräumen. Für die Kühe flochten wir aus groben Hanffäden Seile, um den Kühen die Schwänze hochzubinden beim Melken, raspelten Rüben, brachen Flachs auf der Maschine usw.
Da wir nicht auf dem Hof leben mussten, fanden wir das alles ganz abenteuerlich und hatten unseren Spass.
Du siehst, ganz so unbekannt ist mir das Leben auf einem alten Hof nicht. Du hast einige nette Erinnerungen geweckt.

Liebe Grüße zur Nacht,
Irene

Ralf Glüsing (18.02.2015):
Liebe Irene, vielleicht hast Du ja mal die Zeit, dies alles aufzuschreiben. Sonst ist es irgendwann weg. Liebe Grüße, Ralf