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Sonja Raab (25.10.2004):
liebe karin, da ich mich schon seit jahren mit dem thema holocaust beschäftige, ist es mir gar nicht schwergefallen, diese geschichte aufzuschreiben. ich kenne viele solcher geschichten und habe durch meine mitgliedschaft im verein \"romano centro\" (ein verein,d er sich für in österreich lebende sinti und roma (zigeuner) einsetzt auch guten kontakt zu menschen, die mehrere KZ`s überlebt haben und mir immer wieder geschichten davon erzählten. auch meine arbeit mit tschetschenischen flüchtlingen und die freundschaft zu einer jugoslawischen frau, die den krieg erlebt/überlebt hat, haben mir den krieg näher gebracht.
in welcher zeit lebe ich nicht? in der vergangenheit? nun, ich glaube an wiedergeburt, und da ich mehrmals alpträume hatte, in denen ich räume in KZ`s einwandfrei nachzeichnen hätte können, und erlebte, wie ich mit dem kopf so lange in eiswasser getaucht wurde bis ich ertrank- und dann schweißgebadet aufwachte und meinte, ich könnte den SS- mann auf der strasse erkennen, wenn ich ihn sehen würde, lebe ich auch in der vergangenheit.
die vergangenheit formt meine gegenwart und damit auch die zukunft. meing roßvater war vier jahre in russischer kriegsgefangenschaft auf der krim und hat mir immer wieder vom krieg erzählt. krieg ist HEUTE. GENENWART. wir haben kein bisschen dazugelernt.
aber es gibt heute mehr menschen als jemals zuvor, die gegen den krieg auf die strasse gehen. und das stimmt mich optimistisch.
danke für deine gedanken!
alles liebe, majun
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