Petra Schneider

Freiheit

Freiheit

 

 

                                

 


...indem sich der Mensch zum Opfer der Menschen macht, über die er bestimmt und entscheidet, sich in ihre Lage versetzt, in ihre Rollen schlüpft, um diese selbst zu durchleben, befreit er sich von dem Drang Täter sein zu müssen.....

 

 

 

 

Ohne Täter gibt es keine Opfer!

 

 

 

Solange der Mensch andere Menschen benutzt, um sich selbst etwas zu beweisen, leidet er. Denn alles, was er anderen antut, trifft ihn selbst.....

 

 

 

Das ist daß, was der Mensch im Außen tut.....

 

 

 

Aber es geht noch tiefer. Es geht um ihn selbst. Irgendwann hat der Mensch durch das Denken gelernt zu unterscheiden und damit begann das Übel....

 

 

 

Für ihn gab es dann immer nur zwei Seiten. Gut oder Böse, lieb oder frech, er lebte immer in Gegensätzen und strengte sich furchtbar an, beides unter einen Hut zu bringen. Was ihm jedoch nie gelang.

 

 

 

So lebt er auch nur eine Seite von sich und nicht beide. Er versucht zwar krampfhaft beide zu vereinen. Jedoch ist es nicht möglich gleichzeitig zwei entgegengesetze Wege zu gehen. Aus diesem Grund leidet er....

 

 

 

Nun denkt er sich, wenn ich schon nicht ganz sein kann, dann suche ich mir jemand anderen, oder etwas anderes, das oder der mich dann ganz macht. So sucht sich der angeblich „böse“ den „lieben“ und da sie beide nach dem gleichen Muster denken, versuchen sie sich im lieben. Dabei haben allerdings beide vergessen, daß jeder auch noch eine andere Seite hat. Anfangs fällt das nicht so auf. Bei näherem Hinsehen, wenn sie sich kennen lernen, dann entdeckt der eine, so wie der andere, die andere Seite an dem anderen und nu wird es wieder schwierig. Jetzt sind sie genau an dem Punkt, wo sie schon bei sich selbst waren. Sie haben nur eine Seite sehen wollen. Der Partner aber konfrontiert sie jeden Tag mit der anderen, mit der nicht gelebten. Es kommt unweigerlich zu Konflikten.....

 

 

 

Weil jeder dem anderen etwas vorgemacht hat, am meisten aber sich selbst.

 

 

 

Was nicht nur wunderbar mit anderen Partner funktioniert, nein, auch mit einer Arbeit, die einen gut oder lieb dastehen lässt, Alkohol, der einem erlaubt aus sich raus zu gehen und das zu leben, was sich der Mensch sonst nicht traut. Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, sich abzulenken.....

 

 

 

Doch es gibt auch Wunder. Indem beide sich dem anderen als Opfer schenken, braucht niemand mehr Täter zu sein.......

 

 

 

.....dazu allerdings und daß ist die Voraussetzung, muß der Mensch sich der Seite opfern, die Seite durchleben, die er in sich nicht leben wollte.... er muß sich ihr opfern, um sie zu sehen.....

 

 

 

Es geht noch tiefer....

 

 

 

Der Mensch ist ALLES, daß ist es, was er vergessen hat. Nicht nur im Außen, sondern auch im INNEN. Er ist alles.....

 

 

 

Es ist, um es an einem Beispiel, wenn es auch ein wenig hinkt, deutlich zu machen, wie bei einem weißen Schimmel. Der Schimmel ist schon weiß. Er muß nicht mehr weiß werden um ein Schimmel zu sein....

 

 

 

Der Mensch denkt.... Er ist das Denken, Er ist das Fühlen, Er ist der Stolz, Er ist der Haß, Er ist das Leid, Er ist das Elend, Er ist die Freude, Er ist die Liebe.... das mag furchtbar schwer klingen. Doch ER macht es sich selbst schwer, indem er etwas sein will, was er längst schon ist. Wie kann er lieb oder lieblos sein, wenn er bereits die Liebe ist? Es aber nicht sieht, weil er es nicht gelernt hat. ER ist ALLES. ER kann ALLES sein, aber auch NICHTS....

 

 

 

Es ist eine Gratwanderung. Zwischen ALLES un NICHTS liegt das SEIN. Er sucht es sein ganzes Leben lang. Nicht die Liebe, nicht das Glück. Er sucht das SEIN. Er sucht sich selbst, wie albern, er ist doch schon lange da.....

 

 

 

ER ist ALLES, er kann ALLES sein. Er muß nicht in irgendwelche Rollen schlüpfen. Wenn jemand schon Bäcker ist, wie soll es gehen, wenn er Bäcker sein will? Das geht doch gar nicht. Er strengt sich an für etwas, was er längst ist. Klar, das klingt alles so schwer. Weil wir auch das Denken sind. Wir denken und das macht es so schwer. Denn der Grat zwischen den Polaritäten, in denen niemand leben muß, ist sehr schmal, da ist nur Platz für das NICHTS. Erkennt der Mensch, daß das Nichts aber auch ALLES ist. Eben sowohl, als auch, dann kann er dort leben. Er muß nicht nur das EINE oder das ANDERE leben, er kann und das ohne Anstrengung beides verbinden zu wollen. Was niemand schaffen kann. Weil niemand zwei getrennte Wege gleichzeitig laufen kann, beides leben, indem er erkennt, daß er beides ist......

 

 

 

Es ist Wahnsinn, absoluter, phänomenaler Wahnsinn, so schwer und doch so leicht... nur der Mensch macht es sich schwer. Er sieht nicht, daß er weder das Opfer, noch der Täter sein muß. Er kann sein. Muß aber nicht....

 

 

 

Denn er ist Opfer, Täter, Rebell, Macht, Stolz, Liebe, Güte, usw. das alles. Doch er benutzt es wie Rollen, die er spielt, weil er denkt, daß muß so sein. Wenn ich Gutes tue, dann werde ich gut. So denkt er. Nur er sieht nicht, daß er bereits das Gute ist. Daß er gut ist. Wie kann er, wenn er gut ist, gut sein? Da will er sich besser, schöner, reicher, angenehmer oder sonstwas machen. Wie soll das gehen? Er ist doch schon. Nur, das reicht ihm nicht. Also arbeitet er. Er kämpft um etwas, was schon lange ist. Ist das nicht furchtbar albern. Ist das nicht furchtbar dumm????

 

 

 

Erkennt der Mensch, daß er Alles ist wie auch Nichts, ist er bei sich. Dann hat er sich gefunden. Sieht er nur, daß er alles ist und nicht, daß er auch nichts ist, dann ist er im Konflikt. Denn er hat immer zwei Polaritäten in sich vereint. Lehnt er eine ab oder lebt er nur die eine, fordert die andere ihre Berechtigung. Es ist, wie verschiedene Kleidungsstücke. Ja, so kann ich es beschreiben. Einen Mantel, der ist das Glück. Eine Jacke, die ist die Freude. Eine Hose, die ist der Haß. Ein Hemd, das ist das Leid. So wie diese Kleidungsstücke, zieht sich der Mensch, weil er denkt, das jeweilige an und merkt nicht, daß er selbst der Mantel, die Jacke, die Hose und das Hemd ist.....

 

 

 

Mit dem Denken ist es schwer zu verstehen. Am besten, daß hat schon ein berühmter Mann mal gesagt, sieht der Mensch mit dem Herzen......

 

 

 

Erkennt der Mensch, daß er alles ist, ist er frei. Er ist endlich aus dem Käfig, in den er sich selbst gesperrt hat, heraus geklettert. Den Käfig, den er gebaut hat, weil er die Polaritäten nicht vereinen konnte. Was auch nicht geht. Er kann sie lediglich leben. Muß es aber nicht......

 

 

 

Er kann einfach sein... denn er ist....

 

 

 

Solange er Liebe, Macht, Stolz, Wut, Freude  und so weiter benutzt, kann er sie nicht leben. Erst, wenn er sie nutzt, sich selbst nutzt, kann er leben. Ansonsten benutzt er ja nur sich selbst und daß kann niemandem gefallen......

 

 

 

Es geht zurück in das Gedicht mit dem Geschenk. Solange er den Mantel benutzt, nutzt er ihn ab. Nutzt er ihn aber um sich zu wärmen, sich zu schützen, von ihm zu lernen, sieht er ihn als Geschenk, so, da er ja auch der Mantel ist, sieht er sich als Geschenk und dementsprechend behandelt er sich auch. Sieht er also alles als Geschenk, sieht er auch sich selbst als Geschenk.... Da er ALLES ist.

 

 

 

Natürlich ist das sehr gefährlich. Denn, wer ALLES ist, denkt gleich an Macht. Er vergißt dabei, daß er auch die Macht ist und was ganz wichtig ist. Er vergißt dabei, daß er auch das NICHTS ist. Lebt er nun also nur das ALLES, verlangt das NICHTS seine Berechtigung. Lebt er das NICHTS nicht, so lebt er gegen sich und das kann ihm nicht gut tun.

 

 

 

Zu diesen Erkenntnissen kann allerdings das Denken nicht kommen. Dafür nimmt es sich zu wichtig. Das Denken, daß auch der Mensch ist. Nimmt er also das DENKEN zu wichtig, nimmt er sich selbst zu wichtig.....

 

 

 

Er denkt, er tut etwas Gutes, indem er einem anderen hilft, dabei sieht er nicht, daß er die Hilfe ist. Sieht er, daß er die Hilfe ist, braucht er nichts mehr zu tun, um dem anderen zu helfen. Denn er ist schon die Hilfe......

 

 

 

Puuuuuh, echt schwer zu erklären, zu schreiben, in Worte auszudrücken....

 

 

 

.....aber mit dem Herzen, da kann er es sehen......

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.04.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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