Hans-Peter Zürcher

Verlorene Zeit

22. März 2005

- < A la recherche du temps perdu > Marcel Proust -

Die Zeit ist eine Masseinheit, die in Sekunden, Minuten, Stunden, Tagen, Monaten und Jahren gemessen wird. Selbst zu der Zeit, als es noch keine Zeitmessgeräte wie Uhren gegeben hatte, wurde die Zeit gemessen, zum Beispiel nach dem Sonnenstand. Die Tages - und Jahreszeiten sind ein ewig währender Kreislauf von Neubeginn und Absterben und sind unendlich.

 Im Gegensatz dazu ist unser Leben, das von der Geburt bis zum Tode ein ständiger Wettlauf mit der Zeit darstellt einzig, und ist endlich. Und so gesehen verlieren wir ständig von dieser wertvollen Zeit, sei beim warten auf einen Zug, Tram oder Autobus, sei es in einem Stau auf der Strasse, sei es während einer Arbeit, die wir als nicht notwendig betrachten  Oder wir verlieren Zeit mit  einem Unnützen Gespräch oder wir vertrödeln wir sonst irgend wie unsere ach so wertvolle Zeit. Diese Liste könnte noch beliebig weitergeführt werden und ich würde dabei noch mehr von dieser wertvolle Zeit verlieren, so wie bei der Niederschrift dieser Zeilen.

Aber ist diese Zeit nun wirklich verloren ? wir haben doch während dessen gelebt. Der geneigte Leser hat doch jetzt gerade diese Zeilen gelesen und damit vielleicht einen Denkanstoss erhalten. Leben bedeutet doch auch Erleben, also haben wir doch, so gesehen, keine Zeit verloren, sonder vielleicht auch etwas gewonnen. Wir haben während dem Warten vielleicht ein wertvolles Gespräch geführt, das uns, unserem Gesprächspartner/in etwas bedeutet oder etwas gegeben hat. Vielleicht konnten wir während dem Warten etwas erledigen, ein Telefongespräch führen, oder einen Brief schreiben,  etwas lesen oder ähnliches und haben so dann eben keine Zeit verloren, auch wenn wir später an unserem Ziel angekommen sind als wir eigentlich beabsichtigten. Solche Wartezeiten können wir aber auch für unser Wohlbefinden benutzen, vielleicht einmal kurz ausspannen, abschalten, uns an etwas schönes erinnern, in uns gehen, anstatt uns aufzuregen, was uns letztendlich noch mehr wertvolle Zeit zur Regeneration verbrauchen lassen würde. Die Suche nach der verlorenen Zeit können wir ruhig weglassen und an deren Stelle einfach nur Leben !

Unsere Lebensuhr läuft nämlich trotzdem ab. Erst nicht oder kaum bemerkbar, später sehr langsam, aber mit zunehmendem Alter dann immer schneller. Dabei bleiben die Sekunden, Minuten, Stunden und Tage immer gleich lang. Also ist so gesehen die Zeit für uns Menschen eine relative Masseinheit. Ob wir nun arbeiten oder einer anderen Beschäftigung nachgehen, oder einfach nichts tun, lässt uns die Zeit schneller oder langsamer erscheinen. So gesehen ist Zeit nichts anderes als eine nüchterne Masseinheit, die vom Menschen erfunden und in einzelne Abschnitte eingeteilt wurde.

Mann könnte dies auch anders formulieren : Zeit ist ein transzendentaler Begriff des Nacheinanderseins, die Erscheinungsform einer transzendentalen Ordnung, insofern dem Raum gleichwertig und durch die Relativitätstheorie folgerichtig mit ihm zu vierdimensionalem Raum - Zeit - Kontinuum verknüpft. Die Relativitätstheorie wurde von Albert Einsteinstein 1905 mit mittels seiner berühmten Formel E =  m c 2 begründet und hat auch heute noch seine Gültigkeit.

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