• 25.06.2005
  • Kategorie "Einfach so zum Lesen und Nachdenken" (Kurzgeschichten)
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Sebastian Müller

Ein junges Leben ...

 
Ein Mädchen stand auf der Straße. Ihr langes, blondes Haar wehte im Wind und ihre blauen Augen sahen sich ängstlich um. Mit schnellen Schritten ging sie über den Asphalt. Es war Nacht und sehr kalt. Tränen rollten dem Mädchen über die Wangen.
Als sie unter einer Lampe hindurch ging konnte man das verwaschene Make-up sehen. Ihre Kleider waren vollkommen zerrissen und sie zitterte wie Espenlaub. Zu schwach zu laufen setzte sie sich auf eine Bank. Die Beine zog sie nah an den Körper. Die Arme schlang sie um die Knie. Immer mehr nahm der Tränenfluss zu. Ihre Angst wurde immer größer. Sie fühlte sich dreckig und verloren. Langsam wiegte sie sich hin und her.
„Warum?“ fragte sie sich immer wieder. „Warum hat er mir das angetan?“
Mit zittrigen Beinen stand sie wieder auf. Die zerrissenen Kleider flatterten an ihrem Körper. Sie wusste nicht wohin sie ging und so verließ sie die Stadt. Auf der Landstraße besann sie sich dann. Mit verwirrtem Blick schaute sie sich um. Immer noch flossen die Tränen über ihre Wange. Mit kleinen Schritten ging sie am Straßenrand entlang.
Die Bilder des Mannes kamen ihr hoch. Mit einem Weinkrampf setzte sie sich zu Boden. Auf allen vieren ging sie in die Büsche. Unter einem der Bäume fand sie Schutz. Immer mehr spürte sie die Kälte. Als sie aufschaute, sah sie, dass es anfing zu schneien. Mit dem Rücken lehnte sie sich gegen den Baum. Immer wieder kamen die Erinnerungen hoch. Die Tränen gefroren auf ihrer Wange und der Schnee bedeckte sie. Nur der Mond sah, wie sie erst vergewaltigt wurde und dann an diesem Baum starb.
Wieder wurde ein junges Leben durch einen Mann kaputt gemacht. Dieser dachte nicht daran was er dem Mädchen antat. Dabei war sie erst sechzehn. Er hatte nur seine Befriedigung im Kopf. Noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen plagt ihn. Doch warum tut man so etwas?

Diese kleine Geschichte soll mal zum nachdenken anregen. Männer lasst es, ihr zerstört nur das Leben.Sebastian Müller, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.06.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Oftmals nimmt das Abartige im Leben der Menschen einen deutlich größeren Raum ein, als man auf den ersten Blick meint.
Verschleiert hinter ihren Masken tragen sie vielerlei Dinge in sich, die wir nicht für möglich halten. Einige dieser Dinge halten sie selbst nicht für möglich. Es bedarf äußerster Vorsicht, hinter diese Masken zu sehen, damit die Menschen keinen Schaden nehmen.

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