Gaby Schumacher

Deutsche Sprache...adieu??

Ich kam von einem Literaturtreffen und machte mir so meine Gedanken. Es war ein äußerst interessantes Zusammensein gewesen. Da hatte jemand folgende These in den Raum gestellt: ´Es ist als Fortentwicklung der deutschen Sprache zu werten, wenn der deutsche Wortschatz um fremdländische Wörter bereichert wird. Das will ich, das kann ich nicht bejahen! Was bedeutet: Èigenständige Sprache? Das heißt nichts anderes, als dass jede Sprache ein für ihr Land ganz ureigenes Vokabular besitzt. Selbst eine Mischmasch-Sprache wie z. B. das Holländische hat ihren(!) Wortschatz, der explizit nur ihr zuzuordnen ist. Was bedeutet Tradition für eine Sprache? Als Tradition bezeichnet man das Althergebrachte, das unter Umständen schon Jahrhunderte Beibehaltene. Es ist die Basis, auf der sich Veränderungen oder etwas total Neues aufbauen können. Die Veränderung einer Sprache durch neue Wort- bzw. Ausdruckswahl muss nicht den Tod der Basis mit sich bringen, sondern kann Erweiterung oder Vermischung von Tradition und Neuem nach sich ziehen. Diese Weiterentwicklung der Sprache führt zur Bildung einer neuen Basis, die zur neuen Tradition wird, auf der sich dann der weitere Entwicklungsprozess aufbaut. Doch die Landessprache an sich bleibt die gleiche. Für unser Land z.B. hieße das: Das deutsche Sprachgut bleibt deutsch. Was bedeuten...mehr und mehr Fremdanteile für eine Sprache? Politiker und wissenschaflter bedienen sich der englischen Sprache(neben Französisch) als internationalem Kommunikationsmittel. Mich aber beschäftigt hier die zunehmende Vermischung der deutschen Sprache mit dem Englischen oder auch dem Amerikanischen. Es sind nicht nur einzelne Worte oder einzelne feststehende Redewendungen.die mittlerweile zum alltäglichen Sprachgebrauch zählen. Nein,inzwischen wird unsere Muttersprache vom Englischen regelrecht unterwandert, die Fremdsprache immer mehr ins Deutsche eingebunden. Wir leben im Zeitalter der Medien und des Computers. Es hat sich eine regelrechte Computersprache entwickelt. Sämtliche Begriffe plus Erläuterungen der Computertechnik sind auf Englisch nachzulesen. Wer des Englischen nicht so recht mächtig ist, aber natürlich trotzdem einen Computer sein Eigen nennt, darf sich erst einmal per Wörterbuch schlau machen, was jene Begriffe ihm eigentlich sagen wollen. Doch für den Durchschnittsbürger, der sich "nichtsahnend" daran macht, sich mit seinem Computer vertraut zu machen, stellen die vielen, vielen fremdländischen Bezeichnungen zunächs einmal ärgerliche geistige Stolperfallen, die zur wahren Qual werden. Auch in der Umgangssprache findet sich bereits ein munteres Kauderwelsch von Deutsch-Englisch-Amerikanisch. Anstatt sich wie früher auf Deutsch zu unterhalten, gilt es stattdessen als besonders gebildet und/oder bei der Jugend auch als einfach schick, die eigene Sprache zu vermeiden und sich möglichst auf Amerikanisch-Englisch zu verständigen. Das klingt cool, man gehört dazu! Distanziet man sich von diesem Trend, steht man als Außenseiter da und stößt auf verächtlich-mitleidige Blicke.(Die/der kann es wohl nicht anders!). Ich finde, es zeugt von mehr Intelligenz, auch komplizierte Vorgänge oder Sachverhalte in unserer eigenen Sprache zu erklären(soweit möglich) als sogar auch noch für die banalsten Dinge eine englische Umschreibung zu wählen. Fremdwörter mögen eine Hilfe und Bereicherung für unsere Sprache sein. Doch sollte sich deren Gebrauch aufs Notwendige beschränken. Auf Fälle, in denen das entsprechende englische Wort den Sinn dessen, was man klar machen möchte, präziser trifft als der entsprechende deutsche Ausdruck. Verschwindet unsere Muttersprache bald gänzlich? Sprechen wir dann in Deutschland Engloamerikanisch??

Wie denken Sie darüber?Gaby Schumacher, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.07.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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