Klaus-Peter Behrens

Florida, eine Rundreise Tag 3, Von Sarasota nach St. Pete

Wer Lust hat, den Bericht mit Fotos zu lesen, muß mir nur eine E-Mail schicken und ein wenig Geduld haben.

Tag 3, Von Sarasota nach St. Pete

Am nächsten Morgen wachen wir wie am Tag zuvor putzmunter um 6.00 Uhr auf. Die Zeitverschiebung machts möglich. Das fantasievolle Frühstück nehmen wir diesmal vor unserem Motelzimmer ein und beobachten dabei den bereits regen Morgenverkehr auf der 41, die direkt vor dem Motel verläuft. Auf der anderen Straßenseite, eingebettet in einen üppigen Park, reckt sich ein prunkvolles Hotel dem tiefblauen Himmel entgegen. Während ich den Reiseführer studiere und unsere weitere Tour plane, erwägen wir sehnsüchtig, unser Auto zu verpfänden, um wenigstens ein Mal in einem Hotel, wie dem uns gegenüberliegenden, abzusteigen und einmal vernünftig zu frühstücken.
Nach dem etwas gewöhnungsbedürftigen Frühstück beladen wir wieder unseren Wagen und ziehen weiter. Schließlich gibt es noch viel zu entdecken. Wir stellen fest, dass die Stadt deutlich größer ist als Fort Myers. Ausgestattet mit reichlich Theatern und Galerien bildet sie laut Reiseführer das kulturelle Zentrum Floridas. Wer sich für Kunst interessiert, ist hier also bestens aufgehoben. Wir entscheiden, dass uns ein wenig Kultur nicht schaden kann und fahren das Ringling Museum of Art an. Gegründet wurde es von John Ringling, der im Jahre 1909 erstmals nach Sarasota kam. Die Gegend gefiel ihm so gut, dass er sich gleich ein Haus und jede Menge Grundstücke kaufte. Als der größte Zirkusbesitzer seiner Zeit besaß er hierfür schließlich das nötige Kleingeld. Später verlegte er seinen Wohnsitz hierher, und Sarasota wurde zur Zirkusstadt Amerikas. Die Weltwirtschaftskrise beendete dies jedoch schlagartig, und Ringling verstarb völlig verarmt 1936 in New York. Heute erinnert nur nach das Museum an die glorreiche, längst vergangene Zeit. Wer sich hierfür interessiert, findet neben einer umfangreichen Rubenssammlung in prunkvollen Räumlichkeiten auf dem Gelände auch ein Zirkusmuseum sowie das pompöse Wohnhaus der Ringlings, das Ca´d´Zan, eine Nachbildung des Dogenpalasts in Venedig. Leider öffnet das Museum aber erst um 10.00 Uhr, was für uns 1,5 Stunden warten oder weiterfahren bedeutet. Ein Blick in den Reiseführer erleichtert die Entscheidung, zumal uns Museen ohnehin nicht wirklich interessieren und wir uns zuvor mit einer dreisten Rundfahrt über das Gelände – das Tor war offen – (Sorry, we have taken the wrong way) zumindest einen oberflächlichen Eindruck verschaffen konnten. Das muss genügen. Kurzentschlossen wählen wir daher eine kleine Insel namens Siesta Key zu unserem nächsten Ziel. Ja, man glaubt es kaum, aber auch hier an der Westküste gibt es eine kleine Ansammlung von Inseln, die wie die Keys im Süden von Florida über Brücken miteinander verbunden sind. Wir sind gespannt, was uns dort erwartet. Zumindest klingt der Name gut. Siesta Key. Das bedarf wohl keiner Erläuterung.
Wir erreichen die Insel über eine gut ausgeschilderte Brücke. Zuvor halten wir jedoch für einen kurzen Fotostopp an der Brückenauffahrt auf einem Parkplatz an und werden mit einem Blick auf eine andere Brücke, die das Festland mit Lido Key, einer weiteren der besagten Inseln, die über Brücken wie eine Perlenkette miteinander verbunden sind, belohnt. Anmutig, in einem geschwungenen Bogen, erhebt sich die Brücke zwischen Festland und Insel über den Golf von Mexio. Beim Anblick der Wolkenkratzer, die auf dem Festland im Licht der frühen Morgensonne glänzen entscheiden wir, dass Sarasota eine wirklich schöne Stadt ist, auch wenn das Museum erst spät öffnet.
Dann geht es hinüber zur Siesta Key, die sich ihres Namens würdig erweist. Die kleine Insel sendet eine einzige Botschaft aus: Entspannung pur. Leider ist es mit meiner Entspannung dahin, als wir an einem kleinen Traumstrand mit fantastischem Panorama anhalten und die Fotokamera zu meinem Entsetzen den Dienst einstellt. Diagnose: Batterie verbraucht. Das ist ein Problem, nein eine Katastrophe! Selbst in Hamburg bekomme ich Ersatzbatterien nur in Fotospezialgeschäften. Die Aussicht, hier fündig zu werden, tendiert meiner Einschätzung nach jedoch gegen Null. In diesem Moment tauchen zwei Amerikaner in den fünzigern auf Fahrrädern auf. Ein seltener Anblick im Land der Automobile und niedrigen Benzinpreise. Die beiden strahlen vor guter Laune und fangen sogleich ein Gespräch an. Die Offenheit, mit der sie uns sogleich alle möglichen privaten Dinge erzählen, verunsichert uns. Dave und John hingegen kennen keine derartigen Hemmungen. Sie freuen sich wirklich, uns getroffen zu haben und werden nicht müde, uns abwechselnd Fragen zu stellen und von der Insel vorzuschwärmen. Würde es nach ihnen gehen, könnten wir die nächsten zwei Wochen hier verbringen und uns mit ihnen Abends im kleinen Zentrum der Insel zu einem Plausch treffen. Ich nutze die Gelegenheit, um die beiden mit meinem Problem vertraut zu machen. Zu meiner Überraschung winken sie nur lächelnd ab und erzählen mir von einem Drugstore, der angeblich alles hat. Von der Nachbildung der Unterhosen Rames des II. bis zu einer exakten Kopie des Space Shuttles im Maßstab 1:100 soll dort alles zu finden sein. Ich habe zwar meine Zweifel, verabschiede mich jedoch mit vorgetäuschten Enthusiasmus, um die beiden nicht zu enttäuschen (sie scheinen wirklich an das zu glauben, was sie sagen) und mache mich auf die Suche nach dem Drugstore. Ein Versuch kann ja nicht schaden, sage ich mir angesichts der Tatsache, dass mir der Urlaub ohne Fotos einfach keinen Spaß macht. Dave und John winken fröhlich und verabschieden sich mit einem "See you later."
Der Drugstore ist schnell gefunden. Nun gut, auf einer Insel, die man in wenigen Minuten einmal mit dem Wagen überqueren kann und deren Straßen man an den Fingern einer Hand aufzählen kann, ist das keine große Kunst. Ich parke den Wagen auf einem hübsch angelegten Parkplatz. Ringsherum sind eine Menge kleiner Läden, eine Post, ein Supermarkt, Andenkenläden und der besagte Drugstore. Alles ist nett zurecht gemacht und vermittelt Urlaubsatmosphäre satt. Ein beschaulicher Ort zum Wohlfühlen. Zu meinem Erstaunen, fördert der Verkäufer hinter der Theke auf meine Nachfrage ohne zu zögern tatsächlich eine passende Batterie zutage. Gut, der Preis versetzt mich kurzzeitig ins Koma, aber wenigstens kann ich jetzt wieder fotografieren. Es wundert mich nicht wirklich, als ich beim Verlassen des Drugstores auf dem Parkplatz Dave und John entdecke, die schon auf mich warten. Den Strand am Ende des Ortes sollen wir uns unbedingt ansehen, teilen sie mir mit, kaum dass ich den Wagen erreicht habe. Als sie die Batterie in meiner Hand entdecken, grinsen sie nur. Ich nicke zur Bestätigung und gebe zu, dass der Drugstore wirklich gut bestückt ist, auch wenn ich Rames Unterhosen nirgendwo gesehen habe. Erneut verabschieden wir uns von unseren selbsternannten Reiseführern und versprechen, den Strand aufzusuchen. Fast habe ich ein schlechtes Gewissen, weil wie die dreihundert Meter zum Strand (die Insel ist wirklich nicht sehr groß) mit dem Auto zurücklegen. Vielleicht entwickeln wir uns ja allmählich zu Amerikanern.
Der Strand ist in der Tat einen Abstecher wert, vor allem, weil er zwei wesentliche Vorzüge bietet. Zum einen brauchen wir zum ersten Mal keine Parkgebühren zu bezahlen, zum anderen ist er schneeweiß, weitläufig und damit nicht überlaufen. Leider spielt uns Petrus einen Streich, kaum dass wir uns häuslich niedergelassen haben. Quellwolken ziehen auf und verdunkeln die Sonne. Das ist Pech. Ein Strand kann noch so schön sein, verschwindet die Sonne, verliert er jeden Reiz. Da ist Spontanität gefragt. Um nicht Gefahr zu laufen, erneut Dave und John zu begegnen und zu erfahren, dass diese für uns entgegenkommend schon ein Motelzimmer für die nächsten zwei Wochen gebucht haben, verlassen wir Siesta Key wieder und fahren durch Sarasota hindurch zu der bereits beschriebenen Brücke. Es ist ein tolles Gefühl, hier hinüber zu fahren. Im Rückspiegel verschwindet allmählich die Skyline von Sarasota, während vor einem Lido Key allmählich Gestalt annimmt. Wie insgeheim erwartet, unterscheidet sich die Insel nicht wesentlich von Siesta Key, sieht man einmal davon ab, dass hier alles ein wenig lebhafter und überlaufener ist. Uns hat Siesta Key deutlich besser gefallen. Wir nutzen ein größeres Wolkenloch für einen kurzen Strandspaziergang, bevor wir unsere Fahrt über die Keys fortsetzen. Die weiteren Inseln sind nicht wirklich interessant. Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass unser Eindruck ein wenig durch den starken Regen getrübt wird, der zwischenzeitlich immer wieder einsetzt und uns die Sicht nimmt. Interessanter hingegen sind die Brücken, die die Inseln miteinander verbinden. An einer der letzten Brücken halten wir an einem Rastplatz an, um ein paar Fotos zu machen. Noch immer dräuen dunkle Gewitterwolken am Himmel, doch wenigstens hat es einstweilen aufgehört zu regnen. Während ich fröhlich dafür sorge, dass die Chipkarte unserer Digitalkamera voll und unser Filmmaterial weniger wird, werden wir plötzlich von Jim angesprochen, der – wie sich heraustellt – mit seiner Frau Mary in einem Wohnmobil unterwegs ist und uns sofort in eine Unterhaltung verstrickt. Wir erfahren binnen fünf Minuten den Großteil seines Lebenslaufs, eingeschlossen seinen größten Wunsch, einmal in einem Porsche über deutsche Autobahnen zu brettern. Kurzzeitig erwäge ich, ihn darüber aufzuklären, dass unsere Autobahnen sich vor allem durch zwei Dinge auszeichnen: Baustellen und Geschwindigkeitsbeschränkungen und sich beide Dinge mit dem Ausfahren eines Porsches kaum in Einklang bringen lassen. Doch dann entscheide ich mich dagegen. Warum sollte ich Jims Traum zerstören? Schließlich hat er mir nichts getan. Die Einladung, gemeinsam mit ihnen eine Flasche Wein zu köpfen, lehne ich dankend ab, da ich die leise Befürchtung hege, dass die polizeiliche Unterbringung alkoholisierter Touristen am Steuer noch deutlich schlechter ausfällt, als selbst die schlechteste Motelunterkunft in diesem Bundesstaat. Jim hat dafür Verständnis und hofft, dass wir uns in Key West wiedersehen. Wir lassen uns unsere diesbezüglichen Zweifel nicht anmerken und sind wieder einmal erstaunt über die Lebensart der Amerikaner. Geselligkeit und Optimismus scheinen ihnen bei der Geburt gleich mitgegeben zu werden. Als distanzierte Nordeuropäer fällt es uns ein wenig schwer, mit dieser offenen Art umzugehen und wir hoffen, dass das nicht allzusehr auffällt. So verabschieden wir uns nüchtern, dafür aber abgefüllt mit Informationen aus Jims und Marys Leben und machen wir uns wieder auf den Weg. Aber etwas haben wir heute gelernt. Wer will, kann in Florida verdammt schnell Bekanntschaften schließen.

Eine Insel weiter verlassen wir die Keys und fahren zurück aufs Festland nach Bradenton. Als wir die Brücke verlassen fällt uns links, weit weg im Meer, unser nächstes Ziel ins Auge. Die 1987 erbaute, 18 km lange Sunshine Skyway Bridge, die längste Stahltrossen-Brücke der Welt. Sie war nicht die erste Brücke, die die Tampa Bay überspannte. Früher wurde eine freitragende Stahlbrücke benutzt. Als diese jedoch während eines heftigen Unwetters am 9. Mai 1980 von einem Frachter gerammt wurde, stürzte ein großer Teil der Brücke in die Bucht und mit ihr 35 Kraftfahrer und Buspassagiere, die in der aufgewühlten See ertranken. Noch heute kann man die Überreste der Brücke vom Sunshine Skyway aus bewundern. Nach dieser tragischen Erfahrung entschied man, die alte Brücke nicht zu reparieren, sondern eine völlig neu zu konstruieren. Nunmehr besteht sie aus 300 Fertigbetonsegmenten, verbunden mit hochfesten Stahlkabeln und überspannt in einem anmutigen Bogen stolz die Tampa Bay. Sieht man genauer hin, entdeckt man rund um jeden der Stahlträger 6 große künstliche Inseln, genannt Delphine, die als Aufprallschutz sogar die Kollision mit einem 87.000 Tonnen schweren Schiff abfedern können.
Auf keinen Fall sollte man eine Fahrt über diese imposante Brücke, die seit ihrer Eröffnung Dutzende Technik- und Designpreise gewonnen hat, verpassen, zumal man keine Angst mehr zu haben braucht, dass sie einstürzen könnte. Den Namen verdankt die Brücke übrigens den einundzwanzig Stahlkabeln, die aus Sicherheitsgründen in einem leuchtenden Gelb angestrichen wurden, damit sie - verbunden mit der Lichtreflexion - weithin sichtbar sind. Nachts werden sie eindrucksvoll farbig angestrahlt und machen das Befahren zu einem besonderen Vergnügen.
Nachdem wir den Brückenzoll von einem Dollar entrichtet haben, geht es nun über den Sunshine Skyway nach St. Petersburg, der ersten größeren Stadt auf unserer Route. Mit 240.000 Einwohnern erreicht sie eine beachtliche Größe, zumal sie mehr oder weniger mit der Nachbarstadt Tampa ineinander übergeht, und dort leben immerhin weitere 300.000 Menschen. Insgesamt sind um die Bay sogar 2.800.000 Millionen Menschen angesiedelt. Während St. Petersburg mehr den Charakter eines Erholungsortes hat, präsentiert sich Tampa, industrialisiert und ausgestattet mit dem wichtigsten Container- und Frachthafen Floridas, als echte Großstadt. Während wir uns die erstauliche Brückensteigung hinaufquälen und endlich den höchsten Punkt erreichen, zur rechten Hand in der Ferne Tampa, vor uns unser Ziel, St. Petersburg, fällt uns links im Meer eine kleine Insel auf. Aus dem Reiseführer haben wir erfahren, dass es sich um ein Naturschutzgebiet mit Namen Fort de Soto Park handelt. Da es zu unserem Verdruß immer noch regnet und nur über dieser Insel ein Wolkenloch zu liegen scheint, entschließen wir uns, die Insel in Augenschein zu nehmen, zumal es noch früh am Nachmittag ist. Wir verlassen also den Sunshine Skyway. Für alle, die diese Tour vielleicht auch einmal durchführen wollen: Haltet euch unbedingt immer auf der linken Spur, sobald ihr den höchsten Punkt der Brücke überwunden habt. Der Skyway teilt sich nämlich ein paar Mal, und man sollte vermeiden, rechts abzubiegen, es sei denn, man will mitten ins Zentrum von St. Petersburg. Wer sich also links hält, folgt wie wir den Hinweisen zur Pinellas Bayway. Bald kommt man erneut zu einer Mautstelle, zahlt einen halben Dollar und entert den Park. Wir sind begeistert, und das nicht nur, weil hier tatsächlich die Sonne scheint. Der Park gehört zu den unberührtesten Orten Floridas und verfügt über die menschenleersten Strände der Golfküste, und die können sich sehen lassen. Über eine Brücke gelangt man auf die Insel. Die Straße endet an einer Querstraße. Wir entscheiden uns zunächst für links und stoßen nach kurzer Fahrt auf einen Parkplatz mit hervorragenden Sanitäreinrichtungen. Dahinter erstreckt sich ein schneeweißer Strand, von dem man einen Superblick auf die Sunshine Skyway Bridge hat. Doch wir wollen mehr sehen und folgen der Straße diesmal in die andere Richtung. Hier stößt man nach kurzer Zeit auf den Namensgeber der Insel, dem Fort de Soto. Die alten Wehranlagen, die einst die Küste vor den Spaniern schützten, sind zwar selbst nicht sehr sehenswert, aber man genießt einen fantastischen Blick von der Aussichtsplattform. Üppigste, tropische Vegetation, gepaart mit einem schneeweißen Strand vor dem Hintergrund des türkisgrünen Meers bieten ein atemberaubendes Panorama. Doch zunächst machen wir eine neue Bekanntschaft. Kaum haben wir den Wagen verlassen, entdecke ich am anderen Ende des leeren Parkplatzes eine Waschbärin mit ihren zwei Jungen. Vorsichtig nehme ich die Kamera, schraube das Teleobjektiv auf und stelle fest, dass ich es gar nicht benötige, denn die Bärin strebt im Eiltempo auf mich zu, die Jungen im Schlepptau. Direkt vor mir baut sie sich auf und zischt enttäuscht, als sie feststellt, dass das Gerät in meiner Hand nicht essbar ist. Dann trollt sie sich wieder. Ein unbeschreibliches Erlebnis. Und wieder stellen wir fest, dass die Tiere Floridas überwiegend keine Scheu kennen.
Wir steigen die Treppe zum Fort hinaus und klettern auf der anderen Seite wieder herunter. Hier entdecken wir den schönsten Strand auf unserem bisherigen Urlaub.Spontan beschließen wir, nach unserer Rundfahrt hier den restlichen Urlaub zu verbringen. Die Zeit vergeht wie im Flug. Als der Sonnenuntergang bevorsteht, suchen wir den langen Holzpier unterhalb des Forts auf. Abgesehen von einem Silberreiher sind wir dort allein. Wie überall an der Westküste kann sich der Sonnenuntergang sehen lassen.Sogar ein paar Delphine kommen und umkreisen den Pier auf der Suche nach Fischen.
 
Wir verlassen Fort de Soto und begeben uns auf die Suche nach einem Motelzimmer. Dabei stellen wir beklommen fest, dass wir uns einer pechschwarzen Wand nähern, die Schlimmes befürchten läßt. Über den Pinnellas Bayway gelangen wir nach St. Petersburg Beach, der ersten einer Kette von Inseln, die unmittelbar vor St. Petersburg liegen. Klangvolle Namen wir Madeira Beach, Treasure Island (Schatzinsel), Clearwater Beach etc. machen uns neugierig. Das erste, was jedem ins Auge sticht, der sich St. Petersburg Beach nähert ist das rosafarbene Prunkhotel Don CeSar, das einem schon von weitem auffällt. In seiner Blütezeit in den zwanziger Jahren war es ein Synonym für pompösen Lebensstil. Dann verfiel es zusehends und wurde erst in den achtziger Jahren wieder restauriert. Heute kann man wieder für eine Menge harter Dollars dort absteigen, was zur Folge hat, dass sich dort wie einst wieder die Reichen und Mächtigen treffen. Aber auch wenn der eigene Geldbeutel dies nicht zulässt, sollte man sich trotzdem einmal die Zeit nehmen und dieses wirklich beeindruckende Hotel näher in Augenschein nehmen. Bedauerlicherweise müssen wir dies auf einen späteren Zeitpunkt verschieben, denn zum einen ist es bereits dunkel, zum anderen fängt es derart stark an zu regnen, dass es den Scheibenwischern kaum noch gelingt, das Wasser von der Windschutzscheibe zu entfernen. Die Fassaden der Hotels und Motels links und rechts der Hauptstraße verschwimmen im Regen zu bunten, blinkenden Fassaden. Wir steuern das erste Motel an und mieten uns für 53 US$ ein einigermaßen passables Motelzimmer. Während wir unser Gepäck durch den strömenden Regen schleppen und dabei genau so naß werden, als wenn wir in den obligatorischen Motelswimmingpool gesprungen wären, hoffen wir nur, dass das Wetter am nächsten Tag wieder besser wird.

Wird fortgesetzt................................

 

 

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.08.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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