Wenn
man ihn sehen könnte, wäre mein Schutzengel ein Mensch wie du und ich. Ich
glaube, er ist ein fröhlicher Engel, der gerne lacht und dem es gefällt, mir
hin und wieder ein Bein zu stellen.
Ich
bin sicher, er ist gar nicht zu meinem Schutze da – eher hat er die Aufgabe,
mich zu behüten. Er nimmt mir nichts ab, was mir passiert; ich kann mich nicht
in ihn oder zu ihm flüchten, damit er mir Schutz gewährt. Auch wenn er mein
ständiger persönlicher Begleiter ist, hat er wohl eher die Aufgabe eines
Schiedsrichters, der die Einhaltung der Regeln zu überwachen hat, die vom
Schicksal vorgegeben sind.
Mein
Schutzengel kann mich also nicht schützen vor etwas, das mir bestimmt ist. Um
das Sterben beispielsweise komme ich nicht herum – aber auch um das Leben
nicht. Müßig, sich mit der Frage nach dem „Wie“, „Wann“ oder „Warum“ zu
beschäftigen. Mein Schutzengel würde auf die Frage nach den Unbillen des Lebens
antworten: „That’s life...“
Darüber
hinaus hat er eine recht ungewöhnliche Art, mich zu behüten. Ich meine diese
ewige Beinstellerei. Oft schon hat er mich straucheln lassen, damit der Schreck
mich aufmerksamer durch das Leben gehen läßt. Regelmäßig sorgt er dafür, daß
ich verliere, damit ich mich wieder des Gewinns entsinne. Er läßt es zu, daß ich
mich verletze, damit ich mich meiner Verletzlichkeit erinnere. Und er sorgt für
den einen oder anderen Verlust, damit ich nie vergesse, was „wert“ ist.
Es
ist kein einfaches Leben mit einem solchen Schutzengel in mir, aber ein
schönes. Das, was er mir gibt und bietet, ist viel mehr, als es das Wort
„Schutz“ auszudrücken vermag. Denn auch wenn er mich hin und wieder straucheln
läßt, so wird er mich nie fallen lassen. Da bin ich sicher! Und dieses Gefühl
der Sicherheit ist es, das mir die Kraft gibt, mich selbst zu schützen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 31.08.2005.
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