Dennis Kesy

"Was wir mögen"

 
Den Raum betreten. Licht, Kühlschrank; hell wach. Ich kratze die Hirnecken frei, Frühjahresputz, jetzt im Spätsommer. Ich fühle mich hier nicht zuhause. Ich bin zeitlich falsch eingeordnet.
Du kommst herein. Augenringe, Haare zerknautscht; Kühlschrank. Du nimmst den Hirneckendreck, ab in den Mülleimer.
"Soll ich dir einen  Tee machen?" Du guckst erschrocken. Als hättest du mich gerade erst bemerkt. Hier sind wir und leben, und ich fülle den Raum nicht mehr. Früher hatten wir hier drin beide keinen Platz. jetzt sind wir geschrumpft.
"Nein." Du magst keinen Tee. Ich frage trotzdem. Du magst Kaffee. Aber nach Kaffee frage ich nicht.
Die Küche verlassen. Wohnzimmer, Sofa; Alltagsalltrott. Fernseh an, Hirnschleim aus. Irgendwie unterfordert. Ich bin herzlich falsch eingeordnet.
Du kommst herein. Make up, frisch frisiert; Sofa. Du sitzt ganz schön weit weg; keinen Arm um mich. Du öffnest die Chipstüte und fütterst dich.
"Möchtest du welche abhaben?" Ich zucke leicht zusammen. Du hast mich herausgerissen. Fernseher ist weg. Früher warst du mein Blickfang. Jetzt hast du keine Farbe mehr.
"Nein." Ich mag keine Chips. Ich mag Erdnüsse. Und ich mag dich. Aber danach hast du nicht gefragt. Ich hätte "ja" gesagt.

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Dennis Kesy).
Der Beitrag wurde von Dennis Kesy auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.09.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Dennis Kesy als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Todes-Mais von Torsten Jäger



Zwei Kommissare ermitteln, da der Leiter eines Genmais-Versuchsfeldes tot aufgefunden wird – übersät von Bienenstichen. Zunächst erscheint es wie ein Unfall. Sehr bald wird klar, dass es sich um keinen Unfall handeln kann. Doch auch ein Mord erscheint unerklärlich. Wie sollte man schließlich auch einen Bienenschwarm dazu bringen, einen Menschen zu attackieren? Die Kommissare verschaffen sich einen Überblick über die Lebensweise der Bienen und ermitteln in alle Richtung. Einerseits gibt es da eine Bürgerinitiative, die gegen den Genmais wettert. Andererseits existiert der Bruder des Opfers, der in Brasilien ausgerechnet Flora und Fauna erforscht und über ein nötiges biologisches Hintergrundwissen für die Tat verfügen könnte. Und nicht zuletzt gibt es auch noch die Imker in Bodenheim und Umgebung, die nur schwer Honig mit genverändertem Pollen verkaufen können.

Einer der Kommissare – Kelchbrunner – hadert zudem mit dem Schicksal und wirkt in dem Fall sehr subjektiv. Alles scheint sehr verworren.
Erst als ein zweiter Mensch sterben muss, erkennen die Kommissare, worum es in dem Fall wirklich geht.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Sonstige" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Dennis Kesy

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

"Die Bäume wachsen schräg den Hang hinunter" von Dennis Kesy (Sonstige)
autobiographisch...mein Freund Peter von Rüdiger Nazar (Sonstige)
Und die Sonne ging auf von Ingrid Drewing (Autobiografisches)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen