Felix Kretschmer

Blaue Briefe muss man öffnen

Aufstehen um 5. Bis exakt 45 vor Um war er im
Bad. Er hing, wenn  er fertig war, seine
beiden Handtücher über den Rand seiner Dusche. Hell für die Haare dunkel für
den Körper. Frühstück bis um 6 einschließlich dem kurzen Überfliegen der
Zeitung. 6.30 War er im Büro, holte sich vom Automaten den morgendliche
Espresso, grüßte jeden einzelnen Mitarbeiter mit dem selben monotonen lächeln,
dass sich über Jahre in sein Gesicht gefressen hatte und ging zu der Tür mit dem
Schild „Chef“. Auf seinem Tisch stand ein Bild im durchschnittlichen A5-Format
von seiner kürzlich verstorbenen Ehefrau Melinda. Kurz nachdem er sich
hinsetzte gab er ihr einen Kuss, trank seinen Espresso und fing an zu arbeiten.

 
Jeden Tag.

 
Seit 40 Jahren, korrekt auf den Tag.

 
Aber etwas war komisch. Etwas ... war anders. Regelrecht
nicht normal. Wieso? Was macht denn ein weißer Brief auf dem Tisch?. Weiß war
er. Ja das war er. Völlig weiß.

 
Er öffnete ihn.

 

 

 
Ersetzt wird er werden. Durch einen Jungsporn. Der hat doch
keine Ahnung!

 

 
Am nächsten Morgen konnte er den Gewohnheiten nicht mehr
nachkommen.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.09.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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