Conny Kirsten

Morgenlicht

Fahles Mondlicht fällt auf die zusammengekauerte Gestalt.
Der Wind tost in in jedem einzelnen Strahl, der die Lichtung erhellt, Morgenlicht genannt.
Die Gestalt erhebt sich, die Augen geschlossen haltend. Ihre Lippen bewegen sich.
Hände führen zu ihren Augenlidern und befreien ein paar Tränen, die eine klare Spur in
dem staubigen Gesicht hinterlassen.
                                                               
                                                                           ******
 
Zur  gleichen Zeit kämpft ein kleines Mädchen gegen Urshel.
Feuerblitze aus ihren Augen schießend, verwundet jedes ihrer Worte und dringt durch den
dicken Schutzpanzer seiner Seele. Er zittert vor Wut und schlägt sie mit der Faust ins Gesicht.
Die kleine Rebellin fällt unter der Wucht des Hiebes rückwärts zu Boden.
Urshel überlegt kurz, ob er sie fesseln oder seinem Nachbarn als Magd leihen soll. Beim Anblick
des Blutes, das ihr aus Mund und Nase läuft, ekelt es ihn zu sehr, sie berühren zu müssen.
 
                                                                           ******
 
Noch immer steht die Gestalt regungslos im Mondlicht. Doch versiegen die Tränen, bevor sie richtig
weinen kann. Resigniert öffnen sich die Augen. Es sind wunderschöne graue Augen. Sie schauen ins
Firmament, wo die Göttin der Empfängnis jede Nacht kommt, um wieder zu gehen.
Die Gestalt stärkt sich in dem weißen Licht, das sie schützend umhüllt. Sendungen schwirren hin und
her, Austausch findet statt. Nach einer Weile wendet sich die Gestalt ab, um auf die Lichtung zuzugehen,
Als sie deren Rand erreicht, bleibt sie abrupt stehen und lehnt sich an den einzigen rotblühenden Baum
der Dornsippe.
" Eines Tages werde ich hier wieder tanzen, bald schon... "
Die Augen schließen sich und sie streckt wie Fühler ihre Arme aus, sie schnüffelt, um den
Geruch des Todes wahrzunehmen, der überall in der Luft hängt.
" Bald wirst du wieder leben. Bald! "
Sie lauscht. Doch sie weiß, dass ihr niemand mehr antworten kann. Alles ist tot, wie ihre Augen.
Die Gestalt ist blind.
 
(Ende 1.Teil)

Das ist sozusagen ein Probelauf, habe ein fertiges Konzept im Kopf, aber mal gucken, ob überhaupt nach einer Fortsetzung verlangt wird. *smileConny Kirsten, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.09.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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