Florian Müller

Die Chemie muss stimmen ....

"Die Chemie muss stimmen?" Oder ein Versuch sich zu definieren, ....

Ein Versuch diese Aussage klar und deutlich darzustellen und ab zugrenzen,
was eigentlich mit dieser Aussage gemeint sein soll.

Dies ist ein Essay über die oben genannte These.

Abstract: [ Erst dieses Jahr wurde am Bamberger Landestheater das Stück "Die
Chemie muss stimmen" aufgeführt.
Inspiriert durch Goethes Wahlverwandtschaften folgten sie dem Weg, der
Chemie, von der Schöpfungsgeschichte über die Beherrschung des Feuers durch
die Neandertaler, bis hin zur aktuellen Grundlagenforschung.
Schon in der frühen Steinzeit machten die Menschen erste Erfahrungen mit der
Chemie, indem sie sich Naturphänomene zu Nutzen machten. So nahm zum
Beispiel das Feuer eine entscheidende Rolle in ihrem täglichen Leben ein und
sie lernten, es zu ihrem Vorteil einzusetzen. In der Bronzezeit begannen
sie, die ersten Waffen aus kupfer- und zinnhaltigem Gestein zu schmieden und
Gebrauchs- sowie Schmuckgegenstände herzustellen.

Vom antiken Griechenland bis in die Zeit der Alchemisten glaubte man an die
Vierelemtentenlehre des Empedokles, wonach alles aus den vier Elementen
Wasser, Erde, Feuer und Luft zusammengesetzt sei. Erweitert wurde sie von
Aristoteles, der den Äther als 5. Element hinzufügte und ihm den Namen
"quinta essentia" gab.

Im Mittelalter erlebten die Menschen die Chemie ausschließlich auf dem
Jahrmarkt, wo so genannte Quacksalber ihr Publikum mit allerlei
Wundertränken, ärztlicher Hilfe, Medikamenten, aber auch mit Unterhaltung
versorgten.

Zur Zeit Lavoisiers im 18. Jahrhundert sah man den Naturwissenschaftler
immer mehr als eine Art Zauberkünstler an, der seine Fähigkeiten durch
bombastische (und teilweise nicht ungefährliche) Experimentalvorträge zur
Schau stellte. So durften auch in unserem Theaterstück chemische Experimente
nicht fehlen - wie zum Beispiel die Herstellung von brennbarem "Eis" aus
zwei Flüssigkeiten.

Auch Goethe beschäftigte sich mit naturwissenschaftlichen Themen und
übertrug chemische Eigenschaften auf das menschliche Verhalten. In seinem
Roman "Die Wahlverwandtschaften" beschreibt er das Zustandekommen chemischer
Bindungen am Beispiel zweier Paare, die sich trennen und neu bilden.

Obwohl man auch heute oft nur negative Aspekte mit dem Begriff "Chemie" in
Verbindung bringt ("Chemie, was ist das? Chemie stinkt, Chemie knallt,
Chemie ist unnatürlich, Chemie zerstört unsere Umwelt, Chemie macht uns
krank"), so ist sie doch aus unserem täglichen Leben nicht wegzudenken. Vom
Autoreifen bis hin zur Zahnpasta würden uns viele Gebrauchsgegenstände des
täglichen Lebens fehlen. Entsprechend der Chronologie, nach der man die
Epochen nach den gebräuchlichsten Materialien dieser Zeit benannte, müsste
man unserem heutigen Zeitalter eigentlich den Namen "Kunststoffzeitalter"
geben. ]

Demanach ist alles Chemie, was aufhört über das Sein der Existenz nach zudenken.
Man sollte sich verdeutlichen, dass diese Sachen da sind und nicht, woher sie
kommen oder gehen werden, einzig der Augenblick des Betrachtens ist hier für den
Weiterverlauf entscheidend.
Wenn die Aussage getroffen wird, dass eine bestimmte Sache in ihrer
Bedeutung stimmt, wird gemeint, dass diese Art, dieser Zustand in dem sie
sich im Augenblick befindet, akzeptabel, also von allen als "richtig"
zu erachten ist.

Dies verdeutlicht am ehesten die Situation, in der sich ein Mensch befindet,
der gar nicht weiß, dass er sich an jenem doch so klar ersichtlichen Ort
befindet, wie er es für die Zuschauer zu sein scheint.
z.B. Ein Künstler bemerkt nur sein unmittelbares Umfeld. Die Zuschauer
erleben hingegen die ganze Bandbreite dieses schaffenden Künstlers. Sie sehen
sein Werk, wie es entsteht bzw. fertig umgesetzt wird, sehen den Künstler
bei der Arbeit, selbst in seinem Wesen, sein Umfeld und seine Handlungen.
Die Handlungen eines Schauspieler sind für ihn, meist nur kurze Aufgaben,
die er während des Stückes zu erledigen hat. Die Zuschauer sehen vielmehr,
das Ganze (Theaterstück), als nur den/die einezelnen Künstler.

Von mir wurde im obigeren verbum die Aussage getroffen, "die ganze
Bandbreite, des Schaffenden", dem kann ich nur teilweise Richtigkeit
zusprechen, obwohl die Aussage im Zussammenhang steht.
Keiner kann die ganze Bandbreite einer anderen Person kennen, dafür müsste
man nämlich das Leben des anderen gelebt haben.
Ein Professor in Germanistik, hat einmal die Aussage getroffen, die
Literaten von früher haben die philosophische Bandbreite im Leben, was vor
ihnen lag nicht vollständig begriffen. -
Die ganze Bandbreite (Def.: Alle ihm zu Verfügung stehenden literarischen
Werke und Formen, hat derjenige nutzen können. Sowohl, mit der Person, über
die er Erfahrungen sammelte,studiert.), richtet sich strikt nach der Auffassung des
einzelnen Individuums.
Es kann wahr sein, dass tatsächlich irgendwann jemand alles begriffen hat,
was vor ihm keine Hundert wissen konnte. Dieser Jemand hat aber dennoch die
ganze Bandbreite; wobei es in sich ein Wiederspruch ist: Ganze = alles
Vorhandene oder Gesamtheit; Bandbreite = alles Umfassende, Allgengenwärtige;
es nicht in Relation zusetzen gilt.
Nun wieder zu dem Thema der Genauigkeit, wie Menschen zusammenleben können,
bei diesen Menschen muss eine Verbindung bestehen. Die wir als "die Chemie
muss stimmen" abtun, ohne zu hinterfragen was dies für uns zu bedeuten hat.
Mal kurz gesagt, wo überall diese Redensart genutzt wird:
Auf der Arbeit: unter Kollegen und Vorgesetzten;
Schule und Studium: Banknachbar, Lehrer, Kommolitonen, Dozenten 
Freundeskreis und Clique: beste Freunde, Freundin, Freund
Familie: Geschwister, Opa und Oma
Eheleute; Partnerschaft
Sport: Mannschaftsmitglieder, Sportpartner
Gesprächpartner ......

Daher kann schon eine Abgrenzung unternommen werden, Leute bei denen, "die
Chemie stimmt" müssen nicht in einem engeren Zusammenhang stehen, aber
dennoch besteht eine gewisse Zuneigung.
Zuneigung gegenüber einer Person, bedeutet ihr zu Vertrauen, sie zu
respektieren, sich für sie zu interessieren, ....

Sollten wir uns nicht vielmehr jedoch die Frage stellen, warum sich jemand
dafür entscheidet eine andere Person für gut zufinden und damit bejaht "die
Chemie stimmt bei uns"?
Wäre es nicht auch möglich, dass unser Gewissen durch Reflektion
bestimmerter Reize entscheidet, wer in unseren Rahmen hineinpasst, ohne dass
wir es direkt zu spüren bekommen. Ich denke, dass durch bestimmte moralische
Haltungen sowie soziale Fähigkeiten, eine solche Selektion gewisserPersonen,
in einen höheren ausgewählten Kreis erfolgt.
Es wird entschieden, ob und wieviel, für welchen Zeitraum, bestimmte Personen in einen
"Kreis des Engeren" erhoben werden bzw. auch wieder entfernt werden können.

Mir ist gerade gekommen, dass "die Chemie muss..." mit Sympathie gleich gesetzt
werden könnte.
Wobei, Sympathie ich auch mit meine Feinden pflegen kann. Es werden hierbei die
Charakterzüge des einzelnen mit meiner Denkweise verknüpft und dann in eine
Sympathieform um gewerkelt wird.
(Def.: Sympathie (von griech. syn, pathein = "mitleiden", vgl. Mitleid) ist
ein menschliches Gefühl. Die Wahrnehmung dieses Gefühls ist subjektiv, nicht
messbar und für den Beobachter nicht nachvollziehbar.
Sie ist positiv wertend und bezeichnet i.d.R. eine emotionale Beziehung zu
einem anderen Menschen ("jemand ist jemandem sympathisch"), allerdings auch zu
einer Idee oder Ideologie, seltener zu einem Tier, aber niemals zu einem
Gegenstand!)
Mein Ausdruck der Sympathie als eine primär einseitige Empfindung, kann
Voraussetzung für emotionale Beziehungen wie Freundschaft oder Liebe sein,
was umgekehrt nicht vorstellbar wäre. Sympathie wäre daher als distanziertes
Wohlwollen zu verstehen. Zwar wird ein Mensch, für den man Freundschaft oder
Liebe empfindet, so gut wie immer auch als sympathisch wahrgenommen,
unbedingte Voraussetzung oder Vorstufe dafür ist Sympathie jedoch nicht
die „Hassliebe“.

Zur Abgerenzung: Als Hassliebe bezeichnet man eine zwiespältige Einstellung
gegenüber einer Person, einer Sache oder einer Tätigkeit, die gleichzeitig
mit Gefühlen der Zuneigung (Liebe) und Abneigung (Hass) verbunden ist.

Nun ein mal aus einer andere Sicht. Ich kamen auf diese prickenlde Thema,
weil ich die Aussage traf, dass wenn ich mich in eine Frau verlieben sollte,
die Chemie stimmern sollt.

Liebe ist,.....

die Bezeichnung für die stärkste Zuneigung, die ein Mensch für einen anderen
empfinden kann, ein Gefühl inniger und tiefer Verbundenheit mit dem Nächsten.
Ausgehend von der biologisch angeborenen Fähigkeit zu intensiven positiven
Gefühlen gegenüber einem anderen Menschen wurde der Begriff schon
immer auch im übertragenen Sinne verwendet und steht allgemein für die
stärkste Form der Hinwendung zu anderen Lebewesen oder Dingen.

Liebe und Sexualität sind eng miteinander verbunden, bedingen einander aber
nicht zwingend!

Nun nochmal zum Thema die Chemie hat auch etwas mit dem Verlieben zutun,
wobei davor Sympathie vorhanden sien kann. Es wurde in diesem Zusammenhang
noch nicht der Begriff der "optischen" so wie "akustischen Symbiose" zwischen
zwei Individuen festgestellt. Man kann eine anderen Menschen schon alein an
seinem Aussehen (Haltung, Kleidung, Harrschnitt,...) sympathisch finden, wiederum
auch druch seine Stimme (Akustik).
Aber weit aus häufiger ist die Sympathie auf gleicher Sprachebene (Rethorik)
und Bildungsniveau, Ansichten, Perspektiven gegliedert.

Kurzes Zitat: „Einen sicheren Freund erkennt man in unsicherer Sache.“
- Marcus Tullius Cicero (106 - 43 v. Chr.), römischer Redner -

Bei Freundschaft muss die Chemie auch stimmen, notabene .!.
..... verständlich .....
Eine Freundschaft ist sehr individuell und auch kulturell abhängig.
Ein Deutscher definiert in der Regel nur wenige seiner Mitmenschen als
Freunde, meist höchstens einen oder zwei. Ein Nordamerikaner dagegen gewinnt
im Laufe seines Lebens immer mehr Freunde. Hier wird eine gute Bekanntschaft
meist schon als Freundschaft bezeichnet, im Gegensatz zu der oft
tiefgehenden und langfristigen Beziehung, die in Deutschland meist für
Freundschaft steht.
Auch das Alter ist für die Definition von Freund ausschlaggebend. Jugendiche
geben oft an, sie haben viele Freunde, aber ist dies wirklich so der Fall?

Sprachlich kann daher in positive und zwischenmenschliche Beziehungen
differenziert werden:

- Die "schwächste Form" ist die Bekanntschaft, wobei vor allem die Aussage
getroffen wird, dass eine Person von der Existenz einer anderen weiß und
zumindest schon einmal z.B. miteinander geredet wurde. Es kann dabei
unterstellt werden, dass dem Bekannten keine negativen Gefühle
entgegengebracht werden.

- "Freundschaftliche Beziehungen" sind bedeutend enger,
sie werden nur noch übertroffen von der Liebe.

Daher zur Abrundung der Freundschaft:
"Ein Freund ist ein Mensch, vor dem man laut denken kann."
- Ralph Waldo Emerson (1803 - 1882), amerikanischer geistlicher Philosoph -

"Morgens ein Joint und der Tag ist dein Freund." - Hippieweisheit -

Nun ziehe ich auch Schlüsse über diese Dosierung von Chemie,
Sympathier und Freundschaften.

 Es ist zu verstehen, dass man sich zu entscheiden hat:
Ob man, eine Person kennen will, lieben will oder vertrauen will.
Je nach Existenzlage des einzelnen hat dieser sich binnen wenigen
Sekundenbruchteilen im Klarem zu sein, was diese Person für ihn bedeuten
kann und soll.
Dies ist jedoch Ideologie, keine Praxisanalyse.
In der Realität befassen sich die Menschen mit dem Gedanken, wie sie einen
anderen beurteilen sollen Stunden, Tage ja sogar manchmal ganze Monate.
Und das finde ich gut so, daher auch eines der wenigen Resümees, die aus
diesem relativ b-kloppten Essay heraus zulesen sind.   ;-)

Im Abhang sind einige sehr ausdruckstarke Zitate zufinden: "die Liebe"

"Alter schützt vor Liebe nicht, aber Liebe schützt manchmal vor Alter."
- Jean Michel Moreau (1741 - 1814), französischer Graphiker und Maler,-

"Der Flirt ist ein Überbrückungskredit bis zur nächsten Liebe."
- Jean M. Moreau -

"Die Liebe ist nichts anderes als ein Kampf, in dem beide gewinnen."
- Madonna, Popqueen -

"Bei Männern, welche Liebe fühlen, fehlt auch ein gutes Herze nicht."
- Emanuel Schikaneder, Die Zauberflöte / Tamino und Papageno -

"Dankbarkeit und Liebe sind Geschwister."
- Christian Morgenstern (1871 - 1914), deutscher Schriftsteller -

"Der Mann liebt zuerst die Liebe und dann die Frau. Die Frau liebt zuerst
den Mann und dann die Liebe."
- Rémy de Gourmont -

"Wie angenehm uns die Liebe auch sein mag, so müssen wir doch stets auch an
die Ehre denken."
- Gottfried von Straßburg (lebte um 1200), deutscher Dichter und Epiker, in "Tristan" -

"Wenn's drauf ankommt, eine Geliebte zu betrügen, da ist der Dümmste ein
Philosoph."
- Johann Nepomuk Nestroy (1801 - 1862), österreichischer Dramatikeraus, "Der Treulose / Nanette" -

"Wir lieben die romantische Liebe. Dabei ist sie ein sehr einfacher Trieb,
eine Art blinder Wahnsinn."
- Helen Fisher, DER SPIEGEL, 28. Februar 2005, S. 179 -

"Was ist Wissen, das nicht von der Liebe ausgeht?"
- Bettina von Arnim, Goethes Briefwechsel mit einem Kinde -

Diese Nuancen führen zu einem beherzten Schmuzel, regen aber gleich
zu einer erneuten Geungtuung eines Gedankenganges an.

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Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Florian Müller).
Der Beitrag wurde von Florian Müller auf e-Stories.de eingesendet.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.10.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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