Harald Haider

Wenn Rosen verwelken - 2.SPUREN

2.SPUREN
 
 
 
 
 

SONNTAG, 20.Mai 2001

 
Es war kurz nach 7 Uhr morgens, als Inspektor Dumont am Stadtpark von Arlington ankam. Er war schon zeitig aus dem Schlaf geweckt worden, weil es einen Mord gegeben hat. Ein junges Mädchen wurde im Park erstochen aufgefunden. Dumont parkte seinen Wagen gleich neben dem Streifenwagen, der vor dem Parkeingang stand. Langsam und misstrauisch durch die Gegend blickend stieg er aus dem Fahrzeug und schritt durch das große Parktor. ARLINGTON PARK- West Entrance glänzte es in goldenen Lettern herunter, einladend für alle Menschen. Nichts außer den Polizisten und den Absperrungen konnte darauf schließen lassen, welch dramatisches Verbrechen vor wenigen Stunden hier verübt worden war.
Und wieder ein Mord. Dumont hatte es oft schon so satt. Warum müssen nur so viele grauenvolle Verbrechen geschehen? Na ja, aber er war doch dafür da, diese Delikte zu lösen und die Täter zu ihrem verdienten Gefängnisaufenthalt zu bringen. Leider konnte auch die Polizei von Arlington nicht alle Verbrechen aufklären, viel zu viel wertloses Gesindel lief auf den Straßen umher. Theoretisch könnte auch dein eigener Nachbar ein irrer Psychopath sein oder die liebe alte Dame von nebenan das Mitglied einer gnadenlosen Terroristengruppe. Na, vielleicht ist das ein wenig übertrieben, aber heutzutage war schon alles möglich. Andre Dumont hat in seinen bisherigen Fällen alles Mögliche erlebt, erschreckende Sachen, an Details wollte er gar nicht mehr zurückdenken. Während Dumont den Schotterweg des Parks entlangging, kreisten die wildesten Gedanken durch seinen Kopf. Wahrscheinlich war er selbst ein bisschen verrückt, dachte er sich und musste tief durchatmen. Aber es stimmte doch. Was ihm als junger Polizist so jeden Tag unterkommt, das konnte er damals in der Polizeiakademie nicht ahnen. Dort lernt man zwar alle Gesetze, Verfassungen, Rechte, Pflichten usw., aber auch bei all den Übungseinsätzen kann man nie die Gnadenlosigkeit des rauen Alltags kennen lernen. Die erlebt man erst, wenn man die erste Leiche vor sich sieht, ein unschuldiges Wesen, erst in der Blüte ihres Lebens, dem durch einen Geistesgestörten das wertvolle Leben ausgehaucht worden ist. Und warum? Ja, warum nur? Wenn man das so leicht erklären könnte. Dumont blickt ernst nach vorne und erblickte einen Polizeibeamten, der hastig auf ihn zuging. "Inspektor Dumont?" fragte er. "Ja, der bin ich. Wo ist denn die Leiche? " "Kommen sie mit, ich zeige sie ihnen. " antwortete der Beamte und wartete darauf, dass ihm Dumont folgte.
Auf dem Weg zum Mordopfer wurden gerade die Schuhe, die Susan sich bei der Flucht ausgezogen hatte, von einem anderen Polizisten sichergestellt. Ein paar hundert Meter weiter lag sie nun. Drei Leute von der Spurensicherung und ein weiterer Beamte standen rund um sie und durchsuchten die Umgebung.
Ihre leeren Augen starrten in den Himmel. Überall an ihrem Körper klebte Blut. Sie ist verdammt hübsch gewesen, bemerkte der Inspektor, als er die Leiche ansah. „Wer hat die Leiche entdeckt?“ war seine erste Frage. „Eine ältere Dame war mit ihrem Hund spazieren und dieser hat sie dann auf das Mädchen aufmerksam gemacht“, beantwortete der Polizeibeamte neben ihm die Frage. „Sie sagt, sie hat alles so gelassen, wie sie es vorgefunden hat und gleich die Polizei verständigt.“Raubmord? `" fragte Dumont einen Mitarbeiter der Spurensicherung. "Kann man, glaube ich, ausschließen. Wir fanden ihre Handtasche gleich neben ihr. Handy, knapp 80 Dollar, ... alles noch drinnen." "Und Vergewaltigung?" hackte er neugierig nach. "Ja, schaut ganz danach aus. Das Mädchen hatte in der Mordnacht auf jeden Fall Geschlechtsverkehr." "Hat man das Mädchen schon identifiziert?" "Ja, Inspektor, in ihrer Tasche war der Führerschein, ihr Name war Susan Thompson, sie wohnte außerhalb der Stadt bei ihren Eltern. Ein Polizist ist schon bei der Mutter gewesen", antwortete der andere Beamte, der sich das erste Mal zu Wort meldete. "Wie alt war sie?" fragte Dumont weiter. "Sie wurde gerade mal neunzehn Jahre alt." gab ihm der Beamte wiederum die Antwort. "Man kann anhand der Spuren davon ausgehen, dass das Opfer vor ihrem Mörder zuerst geflüchtet ist, sie warf voraussichtlich ihre hochhackigen Schuhe weg, um schneller laufen zu können, doch hier musste sie der Täter dann eingeholt... und sie dann mit einem scharfen Jagdmesser erstochen haben." erklärte ihm einer der Spurensicherer. Dumont war betroffen. Ein so unschuldiges Mädchen musste sterben. Und er stellte sich erneut die Frage, auf die es nie eine vernünftige und zufrieden stellende Antwort geben würde: Warum? "Wann wurde sie ermordet?" wendete er sich gleich wieder an den Beamten. "Zwischen 22 und 23 Uhr letzte Nacht." kam schnell die Antwort aus dem Mund des Gefragten. Dumonts Blick fiel auf etwas, dass auf dem toten Körper des Mädchens lag. Es war eine Rose. Eine verwelkte Rose. Ein paar Blütenblätter waren durch den leichten Wind von der Pflanze gelöst und einige Meter davongeweht worden. Der Inspektor deutete darauf. "Die muss ihr der Täter nach dem Mord hingelegt haben." wurde er gleich von den Beamten aufgeklärt. „Irgendwelche Spuren von dem Täter?“ „Ja, unter den Fingernägeln des Mädchens sind Blut und Hautreste. Es könnte leicht sein, dass es den Mörder kratzte, als sie sich zur Wehr gesetzt hat. Außerdem könnte die Untersuchung möglicher Spermaspuren Aufschluss geben. Und nach der Tat hatte er es wahrscheinlich sehr eilig. Wir vermuten durch viele abgeknickte Äste bei den Büschen und Bäumen, dass er in diese Richtung geflüchtet ist“, erklärte der Polizist und deutete mit dem Zeigefinger seiner rechten Hand Richtung Norden. Das hatte nichts zu sagen. Es half auch nicht weiter bei der Aufklärung des Falles, da es nur zwei Eingänge in den Park gab und der Täter den nördlichen Teil bei der Flucht gewählt hatte. Da gab es nichts Außergewöhnliches. Er betrachtete noch einmal kritisch das Mordopfer. Es ist einfach unmenschlich. Wenn Menschen zu Bestien werden und die Lust zum Morden erwacht, hat das nichts mehr mit Menschlichkeit zu tun. Wie gesagt, dann hatte man es mit Bestien, mit unkontrollierten, aber doch sehr wohl ausgefuchsten Monstern zu tun. Ruhe in Frieden, Susan Thompson. Ein Räuspern bewegte ihn, nach links zu blicken, wo zwei Männer mit schwarzen Anzügen mit einem blechernen Sarg den Weg entlangkamen. "So, unsere Arbeit ist vorerst erledigt", sagte einer der Beamten, deutete dem anderen und die beiden machten sich auf dem Weg zum Streifenwagen. Während sich die Männer in den schwarzen Anzügen daran machten, das tote Mädchen in den Blechsarg zu heben, beobachtete Dumont die Spurensicherer, die gerade in den nahe gelegenen Gebüschen nach Spuren suchten. Er dachte nach. Etwas machte ihm bei diesem Mord Kopfzerbrechen. Irgendetwas. Nachdenklich folgte er den Männern in den Anzügen, die gerade auf dem Weg zurück zum Leichenwagen  waren, um Susans toten Körper ins Leichenschauhaus zu bringen. Dumont sah den Männern zu, wie sie den blechernen Sarg mit unheimlicher Routine hinten im Wagen verstauten, in den Wagen stiegen und langsam den Tatort verließen. Armes Ding, dachte er an das tote Mädchen. Sie wirkte so unschuldig. Obwohl er schon viele Leichen gesehen hatte, wurde es noch immer nicht zur Routine. Bei jedem Verbrechen dachte sich Dumont, es hätte nicht sein müssen. Von einigen seiner Kollegen wurde er deswegen als 'Weichling' bezeichnet.
Hauptsächlich lag dieses besondere Mitgefühl auch daran, dass er in seiner Kindheit schon ein dramatisches Ereignis durchleben musste. Seine um zwei Jahre ältere Schwester wurde vor fast fünfundzwanzig Jahren, als die beiden noch Kinder waren, Opfer eines Mordes. Die damals sechsjährige Elizabeth ging an diesem für die ganze Familie Dumont unvergesslichen Tag am Nachmittag zum Herumtollen zum nahe gelegenen Spielplatz, den man sogar vom damaligen Haus der Dumonts sehr gut überblicken konnte. So machte sich Mrs. Dumont auch keine Gedanken, als ihre Tochter von zu Hause losging. Was Andre sich bis heute nicht verzeihen kann, ist die Tatsache, dass er damals keine Lust hatte seine Schwester zu begleiten. Er wollte sich lieber seine Lieblingscartoons im Fernsehen ansehen. So ging seine Schwester alleine los – und wurde nicht mehr lebend gesehen. Als es dunkel wurde und Liz, wie sie von allen liebevoll genannt wurde, noch immer nicht zu Hause erschienen und auch am Spielplatz keine Spur von ihr zu finden war, trommelten Andre Dumonts Eltern innerhalb einer halben Stunde einen fast zwanzig Personen großen Suchtrupp aus Nachbarn, Bekannten und Verwandten zusammen. Sie suchten stundenlang – ohne Erfolg. So verständigten die Eltern die Polizei. Die stellten sofort drei Gruppen mit Hunden zusammen, um nach dem Mädchen zu suchen. Doch es wurden keine Spuren von ihr entdeckt. Die Polizei war schon dabei die Suche abzubrechen, bis am 14. August 1976, sechs Tage nach dem Verschwinden, ein Förster, der gerade bei einem Routinegang durch den Wald war, unter einem Haufen Ästen eine Mädchenleiche entdeckte. Andre Dumont war damals gerade mal vier Jahre alt, als seine Eltern neben ihm unter Weinkrämpfen das Mädchen als ihre verschwundene Tochter identifizierten. Wenige Tage später konnte man bereits den Täter fassen. Anhand Kratzspuren, welches das kleine Mädchen beim Überlebenskampf dem Mörder zugefügt hatte, konnte William Monterrey, ein Nachbar der Dumonts, der makabererweise auch freiwillig nach dem Mädchen mitgesucht und den Eltern von Andre Dumont immer wieder Mut zugesprochen hatte, überführt werden. Trotz weniger Beweise war der Mann gleich geständig. Seit er sich vor kurzem von seiner Freundin getrennt hat, ging ihm etwas in seinem Leben ab. Und als er die süße Liz da so heimgehen sah, da überkam es ihn einfach. Wie sich herausstellte, hatte Monterrey das Mädchen beim Nachhauseweg mit dem Vorwand, ihr eine Süßigkeit zu geben, in sein Haus gelockt, darin missbraucht, danach erdrosselt und die Leiche im nahe gelegenen Wald zwischen Zweigen versteckt. Er wurde in Folge zu lebenslanger Haft verurteilt, aber das Leben, welches er von den Dumonts zerstörte, sollte nie mehr so sein wie früher. Seine Mutter Marie wurde total depressiv, war häufig in psychiatrischer Behandlung, ihre Ehe mit Andres Vater Eric ging zugrunde. Nun lebten sie getrennt, sie in Dallas, er war wieder nach Kanada zurückgezogen, von wo die Dumonts stammten. Sie waren kurz nach der Geburt ihrer Tochter nach Dallas gezogen, weil Eric Dumont einen tollen Job in einer Speditionsfirma bekommen hatte. Nachdem der Mord an seiner Tochter die Ehe zerbrochen hat, kündigte er und ließ sich wieder in Montreal nieder, wo er nun seinen Briefen zufolge als Buchhalter in einem kleinen Angelgeschäft arbeitete. Dumonts Mutter arbeitete in Dallas bis zu dem Verbrechen an ihrer Tochter Liz in einem Kleidergeschäft außerhalb der Stadt. Dort war sie immer als sehr seriöse und freundliche Arbeitskraft gelobt worden. Nach unzähligen Therapiestunden war sie erst drei Jahre später fähig, überhaupt eine Arbeit halbwegs konzentriert ausüben zu können. Dauernd musste sie Beruhigungstabletten und Spritzen nehmen, sie wurde fast abhängig davon. Andre Dumont musste mit Entsetzen an diese vergangenen Jahre zurückdenken. Seine Kindheit war sehr traurig, still, manchmal fast erdrückend. Seine Teenagerzeit hatte auch nicht viel für ihn übrig. Auf Grund seiner ruhigen Art und seiner Verschlossenheit fand er kaum Freunde und die wenigen, die er hatte, sah er kaum. Obwohl er 1976 noch ein kleiner Bub war, verstand er damals trotzdem, dass etwas nicht mehr stimmte. Das alles rund um diesen Mord hat ihn sehr geprägt. Andre Dumont war ein sehr misstrauischer, nicht leicht zugänglicher Mann geworden, was auch dazu führte, dass er bis jetzt, fast dreißig Jahre alt, noch immer keine wirklich feste Beziehung mit einer Frau gehabt hat. Zu sehr hat er Angst, dass ihm so etwas Schreckliches wie damals wieder widerfahren könnte. Aber seit seiner Schulzeit stand nur für ihn nur noch ein Berufswunsch fest: er wollte Polizist werden und alle, die Menschen Leid zufügen, hinter Schloss und Riegel bringen. Dieses Ziel hat er nun geschafft, auch wenn ihm die Arbeit bei der Mordkommission viel mehr Nerven kostet, als er vorher vermutet hatte. Mit den ersten Mädchenmorden, die er mit untersuchen musste, kamen die Erinnerungen an damals wieder, aber nie so stark wie dieses Mal. Er hatte das Gefühl, dass dieser Mord erst der Beginn von etwas wirklich Hässlichem werden würde. Wie er schon wenig später feststellen sollte, sollte es noch schlimmer, hässlicher werden, als er vermutete.
Dumont sah noch einmal zum Parkeingang zurück, wo sich ja in der Nacht zuvor ein schreckliches Verbrechen ereignet hatte, stieg dann in seinen Wagen und machte sich auf den Weg zu Susans ehemaligem Zuhause. Das war eines der Aufgaben, die sich Dumont am liebsten sparen wollte, doch auch das Befragen der Eltern der Mordopfer gehörte leider zu seinen Pflichten.
 
Harrington Street 27, ja, hier ist es. Dumont blickte mit strengem Blick aus seinem Auto, als er rechts in die Strasse einbog, wo Susan Thompsons (ehemaliges) Zuhause war. Er musterte das Haus, während er davor parkte und hastig ausstieg. Es war ein größeres Haus mit kaminroten Dachziegeln, beigefarbenen Hausanstrich und einer schönen Holzterrasse. Der Inspektor stieg die steinernen Stufen zum Haus hinauf und klingelte an der Tür. Er wartete kurz, wollte gerade noch mal läuten, als die Haustür von innen geöffnet wurde. Im nun offenen Türrahmen stand eine Frau, die unter normalen Zuständen sicher nicht älter als fünfunddreißig Jahre aussah, in den letzten Stunden musste sie um viele Jahre gealtert sein. Ihr vor Tränen verklebtes Gesicht wirkte wie das von einer fünfzigjährigen Frau. Sie zitterte am ganzen Körper, schluchzte vor sich hin. "Mrs. Thompson?" "Jaaa?" kam leise, verzweifelt das Wort aus dem Mund von Jackie Thompson. "Ich bin Inspektor Dumont von der Mordkommission. Könnte ich Ihnen kurz ein paar Fragen stellen? Ich weiß, wie schwer es jetzt für sie ist, aber ich werde es so schnell wie möglich machen, ok?" "...na gut.." Jackie Thompson trat von der Tür weg und ließ den Polizisten eintreten. Die Frau führte ihn rechts ins Wohnzimmer, das sehr elegant eingerichtet war. "Setzen sie sich bitte!" Sie zeigte auf das Sofa, welches links vom Eingang des Raumes stand und Dumont nahm Platz. Mrs. Thompson setzte sich direkt gegenüber auf einen Stoffsessel. "Mrs. Thompson, wann haben sie ihre Tochter zuletzt gesehen?" "....gestern Abend ... so gegen neun Uhr.... " Ihre Stimme brach ab. Sie begann zu weinen. "Ich habe sie sooo geliebt, sie war unser einziges Kind... oh Gott....." Dieses war einer von den Momenten, in denen Dumont nie wusste, was er nur machen sollte. Aufmuntern, trösten...nein, in so einer Situation, wie sie dieser Mutter gerade widerfuhr, konnte man gar nichts tun, das war das Problem, man konnte ihr nicht helfen. "Entschuldigung, aber... "   " Mrs. Thompson, ich verstehe ihre Gefühlausbrüche voll und ganz, ich weiß, wie weh so ein Verlust tun kann, ich selber habe auch meine kleine Schwester verloren. Das wird zwar nicht im Geringsten ein Trost sein, aber sie müssen sich wirklich nicht entschuldigen!" Dumont hoffte, damit das Gespräch mit der Mutter wieder fortsetzen und schnell durchziehen zu können. "Hatte ihre Tochter einen Freund?" Jackie Thompson blickte Dumont mit starrem Blick an. Sie schüttelte ihren Kopf. "Nein,... nicht das ich wüsste. Wissen sie, Sue hatte nie wirklich Glück mit den Männern. Zuletzt hat sie nur sehr gerne mit einem Jungen gechattet, den sie beim Surfen kennen gelernt hatte....", sie schluchzte bei jedem Wort, das sie von sich gab, "...Sue fand ihn furchtbar nett..." Dumont blickte neugierig von seinem Notizblock auf, den er aus seinem Mantel geholt hatte, um kurze Notizen machen zu können. "Wissen Sie, ob Susan ihn irgendwann getroffen hat, von wo er kommt oder sogar, wie er heißt?" "Nein, leider...im Chat nannte er sich 'Angel' oder so...warum fragen Sie?" "Nur reine Routinefragen, ...wir müssen jeder Spur nachgehen..." "Wissen Sie, was ich überhaupt nicht verstehen kann? Susan hatte sich gestern mit ihrer Freundin Rebecca Wilson verabredet...warum konnte dann das passieren.....warum?" Susans Mutter redete vor sich her, Dumont hatte das Gefühl, dass sie ihn nicht selber ansprach, nein, sie fragte vielmehr einfach in die Welt hinaus...WARUM?...Warum musste ihre geliebte Tochter sterben? "Könnte es sein, dass die Freundin von Susan alleine heimgefahren ist und ihre Tochter noch..." Dumont kam nicht zum Ausreden. "Rebecca kann gar nicht selber zurückgefahren sein, weil meine Tochter das Auto hatte..." Andre Dumont blickte verwirrt auf. Doch die im Raum stehenden Fragen sollten wenige Sekunden später aufgeklärt werden, weil plötzlich eine Gestalt das Wohnzimmer der Thompsons betrat. "Entschuldigung, die Tür war offen... Mrs. Thompson...es tut mir so leid...." Das Mädchen mit den langen brünetten Haaren, das gerade eingetreten war, ging zu der schluchzenden Mutter, umarmte sie und fing selber an leise vor sich hin zu weinen. "Das ist Rebecca Wilson, die Freundin...von Sue..." Rebecca trat zu Dumont und reichte ihm die Hand. Inspektor Dumont erwiderte ihre Geste und stellte sich dem Mädchen vor. "Mr. Dumont, was ist mit Susan geschehen?" Becki sah ihn mit verweinten, verzweifelten und sehr ernsten Augen an. "Wie konnte das passieren?" " Ms. Wilson, wann haben Sie Susan Thompson das letzte Mal gesehen?" "...äh...gestern am Vormittag in der Schule..." Dumont wusste jetzt wirklich nicht mehr, was los war. "Ich habe gedacht, sie haben sich gestern Abend mit Susan getroffen?" Jetzt blickte Becki verwirrt. "..Was?" "Haben Sie sich NICHT mit Susan getroffen?" "..Neinn, wie kommen Sie nur darauf...?" Rebecca Wilson wirkte hilflos. Sie war hierher gekommen, um Näheres zu diesem schrecklichen Ereignis zu erfahren, Mrs. Thompson zu trösten, und nun wurde sie selber mit Fragen gelöchert. "Ja, ...ich wollte mit ihr zwar ins Kino gehen,...aber..." "Aber was...?" fragte Dumont neugierig. "...ja, sie hatte ja ein Date mit einem Typen namens Brian. Sagen Sie, könnte der was mit diesem...Mord...zu tun haben?" fragte das Mädchen den Inspektor mit zittriger Stimme. "...Oh Gott...." schluchzte Mrs. Thompson plötzlich auf. Ihre Tochter hatte sie belogen. Wegen einem Jungen. Susan hatte gewusst, dass sie es ihr unter Umständen nicht erlaubt hätte, mit diesem Jungen auszugehen. Woher kannte sie diesen Brian überhaupt? Sue hatte in letzter Zeit doch nur Gedanken für diesen Typen im Chat gehabt...dieser Typ im Chat...ER musste dieser Brian sein.... "Becki?" "...Ja, Mrs. Thompson?" "Hat Sue dir gesagt, woher sie diesen Brian kannte?" "Nein,... nein!" schüttelte Becki den Kopf. Andre Dumont musste gerade derselbe Gedanken wie Mrs. Thompson durch den Kopf gegangen sein, denn plötzlich meinte er: "Äh,... könnte ich mal den PC ihrer Tochter ansehen?" "...äh... sicher... kommen sie mit!" Jackie Thompson stand auf und wandte sich zur Treppe, die in den ersten Stock hinaufführte. Oben befanden sich Bad, Schlafzimmer und... Susans Zimmer.
Inspektor Dumont und Rebecca Wilson folgten ihr hinauf. Er musterte das Zimmer ganz genau. Es war modern eingerichtet, an der Wand klebten Poster von Brad Pitt und Ben Affleck. Dann wandte sich Dumont zum PC, der auf einem Holzschreibtisch links beim Fenster stand. Er schaltete ihn ein und während das Gerät startete, wandte er sich wieder an Mrs. Thompson. "Welches Auto fuhr Susan gestern?" "Wissen sie, sie nahm immer mein Auto zum Fahren. Ich besitze einen älteren Toyota Corolla, das Kennzeichen ist AR-16085-XR." antwortete die Frau. Sie hatte sich ein wenig gefasst. Andre Dumont fasste sein Handy aus dem Mantel und suchte die Nummer vom Revier aus seinem Speicher. Dem Polizisten, der sich meldete, gab er den Auftrag nach Mrs. Thompsons Wagen fahnden zu lassen. Vielleicht würde der Wagen die Polizei zum Mörder führen. Inzwischen hatte sich bereits der Windows2000-Desktop geöffnet. Dumont fuhr mit dem Mauspfeil zum Icon, der ihn ins ‚Microsoft Outlook’, dem Programm, mit dem man E-Mail versenden und empfangen konnte, brachte. Er klickte darauf und es öffnete sich ein großes Fenster.
Dumont zog den Pfeil zum Menü "Empfangene Nachrichten". Es öffnete sich ein weiteres Fenster, welches die Nachrichten, die Susan in den letzten Wochen vor ihrem tragischen Tod erhalten hatte, beinhaltete. Die meisten Mails stammen von Rebecca Wilson, anderen Schulkollegen und Verwandten. Doch Dumonts Interesse wurde beim vorletzten Mail geweckt. Es stammt von einem gewissen 'Angel021'. Er klickte mit der Maus darauf. Daraufhin öffnete sich ein Fenster, welches Dumonts Blick erstarren ließ. Auf der Nachricht befand sich eine Rose, groß in der Mitte platziert, blühend, wunderschön. Das war er! Die Rose! Und die Zeilen darunter festigten endgültig den Verdacht.
 
„Für meine schöne Rose, Susan!  Ich kann Dich einfach nicht vergessen!
P.S.: Bis Samstag beim 'Trance Town'!“
 
Die Diskothek 'Trance Town' lag keine zehn Minuten vom Tatort entfernt. Auch Mrs. Thompson und Rebecca haben sich inzwischen das Mail gelesen und lagen sich nun in den Armen, wissend, dass dieser „süße“ Chatfreund Susans höchstwahrscheinlich ein kaltblütiger Mörder war. Beiden liefen Tränen übers Gesicht. Sie hatten ihre Tochter bzw. beste Freundin verloren. Durch ein perverses Arschloch, der sie ohne Mitleid vergewaltigt und danach gefühllos abgestochen hat wie ein Schwein im Schlachthaus. Dumont sah die beiden an, dann wandte er sich suchend wieder um, fand den Drucker, schaltete ihn ein und kurz darauf kam das E-Mail des geheimnisvollen Verehrers in Papierform aus dem Gerät. Er nahm den Zettel, faltete ihn sorgfältig einmal in der Mitte zusammen und steckte ihn sich in die linke Manteltasche. Mit schnellen Fingerbewegungen schaltete er die beiden Geräte wieder aus, stand auf und trat wieder zu den beiden Frauen, die zusammengekauert auf Susans Bett Platz genommen hatten. „Mrs. Thompson, ich verspreche Ihnen, wir werden den Mörder ihrer Tochter schnappen.“ „Warum hat er das gemacht? Warum gerade Susan?“ wisperte die Frau. „Sie hatte einfach das Pech, den falschen Kerl zu treffen, leider...“ Andre Dumont konnte nicht ahnen, was diese einfach so dahergesagte Aussage von ihm bei der Mutter bewirken sollte. Sie fing an hemmungslos zu weinen, dazwischen schluchzend: „Sue hatte immer Pech mit den Jungen, aber.....keiner wollte sie...umbringen...oh Gott!!!!!“ Sie grub ihr entsetztes Gesicht in ihre Arme, weinte immer weiter.
Dumont stand fassungslos da und hätte sich am liebsten selbst eine runtergehauen. In dieser Situation war er innerlich sogar ein wenig froh, als plötzlich sein Handy piepste. Schnell fasste er es aus seiner Jackentasche. „Ja, Dumont?“ „Inspektor? Wir haben das Fahrzeug des Opfers gefunden, es hat in der Nähe von der Diskothek „Trance Town“ gestanden. Außerdem will sich ein Barkeeper dieser Disco an einen Mann erinnern, der letzte Nacht eine Nachricht für ein Mädchen hinterlassen hat. Und dessen Beschreibung passt genau auf Susan Thompson.“ Der Beamte klang mitgenommen. „Ah, interessant. Kann sich der Barkeeper an das Aussehen des Mannes erinnern?“ Dumont hatte Lunte gerochen. Nun war es so gut wie bewiesen, dass Susan Thompsons Chatfreund in diesem Mordfall verstrickt ist. „Leider konnte er sich nicht an sein Gesicht erinnern, nur, dass er sehr blass wirkte und einen langen schwarzen Trenchcoat anhatte. Der seltsame Typ zeigte ihm ein Foto von einem Mädchen, also höchstwahrscheinlich von dem Mordopfer, und gab ihm einen Brief, den er dann übergeben sollte. Das Mädchen sei dann ungefähr gegen zehn Uhr nachts in die Disco gekommen, also knapp drei Stunden nach dem Mann und der Barkeeper gab ihr dann diesen Brief. Kurz darauf verließ sie dann das Gebäude. Was dann genau geschah, konnten wir leider noch nicht feststellen.“ „Danke für die Informationen. Ich werde in knapp einer Stunde zum Revier kommen...äh, und lassen sie den Wagen untersuchen. Vielleicht finden wir irgendeine Spur.“ „Wird gemacht, Inspektor. Dann bis später.“ Dumont steckte das Handy wieder in seine Jacke. „Was ist, Inspektor?“ Jackie Thompson sah ihn mit ängstlichen Blicken an. „Ihr Auto wurde gefunden und der Verdacht, dass der Chatfreund ihrer Tochter mit ihrem Tod etwas zu tun hat, erhärtet sich.“  Rebecca Wilson hatte inzwischen die am ganzen Leibe vor Aufregung zitternde Frau wieder fest in ihre Arme genommen, sich selbst wieder halbwegs unter Kontrolle. „Wurde denn dieses Schwein gesehen?“ fragte sie. „Äh... ja, höchstwahrscheinlich. Leider konnte der Zeuge keine gute Beschreibung von ihm machen, aber keine Sorge, wir kriegen ihn schon. Ganz sicher.“ Doch Dumont selbst war nicht ganz so sehr davon überzeugt. Wahrscheinlich keine brauchbaren Zeugenaussagen, kaum Spuren, es sah wirklich nicht gut aus, doch für die Tatsache, dass man die Leiche erst vor knapp drei Stunden gefunden hatte, konnte man wenigstens schon die Tat so halbwegs rekonstruieren. Dieser Chatfreund, dieser „Angel21“, ER war der Schlüssel zur Lösung. ER hatte mit Susan Thompson ein Treffen bei dieser Disco vereinbart, hatte eine Nachricht für sie hinterlassen, wahrscheinlich zu einem anderen Treffpunkt gelockt, vielleicht sogar zum Tatort selbst. ER war die einzige brauchbare Spur, die sie zurzeit hatten. Dumont kam eine Idee. Ms Diana Hawkins von der Computerabteilung der Polizei könnte im Chat nach diesen „Angel21“ Ausschau halten. Es könnte sogar sein, dass sie sogar herausfinden konnte, von wo ER surft. Mit diesen Gedanken wandte sich Inspektor Dumont an die Mutter. „Mrs. Thompson, ich möchte mich für ihre Hilfe bedanken. Ich weiß, wie sehr jetzt der Schmerz in Ihnen nagt, darum schätze ich es sehr, dass sie so offen gewesen sind, um uns bei der Aufklärung dieses Verbrechens zu helfen.“ Dann trat er zu Rebecca Wilson. „Ich bleibe noch bei ihr“, sagte sie. „Sehr lieb von Ihnen, es ist gut, wenn sie jetzt jemanden hat.“ Jackie Thompson war inzwischen von Susans Bett aufgestanden und ging mit zittrigen Schritten zur Tür. Dumont folgte ihr die Stufen runter zur Haustür. Da fiel sein Blick auf ein eingerahmtes Blick, rechts an der Wand. Es zeigte die Mutter, die einen Arm um ihre nun verstorbene Tochter geschlungen hatte und daneben ein Mann, vermutlich der Vater von Susan. „Ist das ihr Mann?“ fragte er und zeigte auf das Foto. „Äh, ja...er ist gerade auf Geschäftsreise in Boston. Er kommt mit der nächsten Maschine. Susan war für George das.....Schönste auf der Welt. Leider verbrachte er viel zu wenig Zeit mit ihr, da er so oft geschäftlich unterwegs ist.“ Vor den nächsten Worten rannen ihr wieder Tränen über die Wangen. „Jetzt...jetzt ist es leider zu spät...nun kann er nie...entschuldigung...“ Das war zuviel für die Frau. Sie brach wieder in Tränen aus. Rebecca war auch aus Susans Zimmer gekommen und ging nun in schnellen Schritten zur weinenden Mutter runter, um sie trösten zu können. Das würde ihr zwar nicht gelingen, aber trotzdem, in diesen Stunden durfte man diese Frau, die momentan ein ‚menschliches, nervliches Wrack’ war, aber nicht allein lassen. Und auch Rebecca selbst brauchte jemanden, bei dem sie ohne Bedenken ihrer Trauer freien Lauf lassen konnte. Sie führte Mrs Thompson zu der nahe gelegenen Coach und die Frau setzte sich, langsam wieder zur Ruhe kommend. „Mrs. Thompson, nochmals Danke für ihre Hilfe. Ich werde später noch einen Beamten zu ihnen schicken, der nach dem Rechten schauen wird.“ Die Frau nickte nur. Sie war momentan zu schwach zum Reden, zu schwach für alles. Dumont warf noch einmal einen kurzen Blick auf sie, dann trat er aus dem Haus und schloss die Tür hinter ihm. Da blieb er stehen, musste kurz verschnaufen. Diese Arbeit, den Eltern nach dem Tod ihrer Kinder Fragen stellen zu müssen, gehörte zu den nervenaufreibendsten Sachen im Polizeidienst. Er fasste in die Jackentasche und holte eine schon halbleere Packung Marlboro heraus. Er zündete sich eine Zigarette an und zog einmal fest an. Er steckte die Packung wieder in die Tasche und trat langsam zu seinem Wagen. Was war das doch für ein „toller“ Tagesbeginn gewesen. Andre Dumont blickte auf seine Armbanduhr. Kurz vor halb zehn. Er würde sich gleich auf den Weg ins Revier begeben. Ungefähr gegen zehn Uhr müsste er dort sein. Er trat zu seinem Wagen, setzte sich hinein und startete den Motor. Mit der Absicht, am Revier gleich der Computerspezialistin Ms. Diana Hawkins ihre neue Aufgabe mitzuteilen, verließ er die Harrington Street Richtung Innenstadt.
 
Während Inspektor Andre Dumont mit seinem Dienstfahrzeug das Haus der Thompsons hinter sich ließ, saß nur wenige Meilen davon entfernt ein Mann gemütlich in einem schon an vielen Stellen aufgerissenen Ledersessel in einem kleinen Haus ,welches von innen wie auch von außen einen erbärmlichen Eindruck machte. Er las sich gerade die „Dallas Morning News“ durch. Der Mann hatte sie sich von dem unten an der Straße stehenden Zeitungsbehälter geholt. Normalerweise las er sonst fast nie Zeitungen, wirklich sehr selten. Doch an diesem Tag war es etwas anderes. Er suchte nach etwas Bestimmten. Er blätterte neugierig die Seiten durch, und bereits auf Seite 5 wurde er fündig. Der Mann blickte angestrengt auf den Artikel, las ihn sich hochkonzentriert durch.
 
ARLINGTON,TX- In der Nacht auf heute wurde die 19-jährige Susan T. Opfer eines kaltblütigen Mordes. Sie wurde im Stadtpark von Arlington durch drei genaue Messerstiche in den Oberkörper getötet. Ein Raubmord wird ausgeschlossen, viel mehr geht man von einer Vergewaltigung aus. Das Mordopfer muss ihrem Täter direkt am Tatort in die Arme gerannt sein, sie konnte aller Anschein nach zuerst flüchten, doch wenige hundert Meter weiter muss sie ihr Mörder gefasst haben. Dort kam es dann zur Bluttat. Eine verwelkte Rose, die der Täter offenbar bei Susan T., die als kontaktfreudiges und wegen ihrer netten Art als sehr beliebtes Mädchen von nebenan bekannt war, nach dem Mord hinterlassen hatte, gibt der Polizei einige Rätsel auf.  Bisher gibt es noch keine konkreten Hinweise, auch Zeugen haben sich bis jetzt noch keine gemeldet. Der Kommissar der Arlingtoner Polizei Edward Payton meinte in einem Interview, das er auch nicht mit späteren Zeugenaussagen spekuliert, die Tat geschah ja erst gegen 23 Uhr und um diese Zeit wären kaum mehr Menschen im oder vor dem Park unterwegs. Man hofft nun, dass man nach der Obduktion des Mädchens mehr über das Gewaltdelikt sagen kann.
Wenn Sie Hinweise zu diesem schrecklichen Verbrechen haben, dann rufen Sie die Nummer 0346-789346 oder richten Sie sich direkt an die Polizei von Arlington.
 
Zufrieden blickte der Mann von der Zeitung auf. Er legte sie auf dem neben dem Sessel stehenden Tisch, der auch schon ein wenig wackelig aussah, stand auf und ging durch das heruntergekommene Zimmer. Es war wie auch die restlichen Räume sehr schmutzig, dreckige Kleidungsstücke lagen verstreut auf seiner Couch und den restlichen Möbelstücken. An manchen Stellen bröckelte schon Putz von den Wänden, Spinnweben hingen an den Ecken der miefenden Räume. Doch dem Mann war seine Behausung ziemlich egal. Erstens, weil er sowieso die meiste Zeit unterwegs war und zweitens hatte er momentan ganz andere Gedanken zu verschwenden. Er ging zur Couch hinüber und nahm ein Foto, das darauf lag, in die Hand. Es zeigte ein hübsches blondes Mädchen. 17, vielleicht 18 Jahre alt. „Juliette“, flüsterte vor sich hin, mit Erregung blickte er gebannt auf das Bild in seiner Hand, „Juliette, Du wirst meine nächste Rose sein, schon sehr bald...“. Er trat zur an den Angeln schon leicht angerosteten Haustür, zog sich seine davor stehenden Schuhe an und nahm sich noch den schwarzen Trenchcoat vom Kleiderhaken neben der Tür, bevor er das Haus verließ und das Foto in die rechte Seitentasche steckte.
 
Tanson,...Tedford,...Thompson, ja, Susan Thompson alias ‚BlackGirl2000’ aus Arlington! Endlich! So, und jetzt suchen wir nach ‘Angel021’...nein…nein, kein ‘Angel021’ zu finden, leider…” Diana Hawkins blickte vom PC auf. „Könntest du herausfinden, mit wem Miss Thompson alles gechattet hatte?“ fragte Dumont und schaute die Computerspezialistin  hoffnungsvoll an. „Ja, ich probiere es, also...“, sie tippte wie verrückt auf der Tastatur herum, auf dem Monitor öffneten sich verschiedene kleine Fenster. Ein Polizist hatte kurz zuvor noch schnell den Computer von Susan Thompson abgeholt und hierher gebracht. Diana erhoffte sich, herauszufinden, mit wem Susan gechattet bzw. wo ihre Chatpartner zu dieser Zeit gesessen haben. Zuerst hatte sie im Internet umhergesurft und in einigen Chaträumen nach einer registrierten Susan Thompson gesucht und schon nach einer Viertelstunde war sie in der ‚Texas Chatworld’ fündig geworden. Und laut den Daten handelte es sich zu hundert Prozent um das Mordopfer. „Andre?“ „Hm...ja..?“ „Ich habe im Computer des Mädchens umhergesucht und ‚interaktive Adressen’ ihre Chatkollegen gefunden. Also, sie chattete vorwiegend mit –erraten-       ‚Angel021’ und dieser chattete ebenfalls von Arlington aus. Das kann ich hiermit schon mit hundertprozentiger Sicherheit sagen. Darum können wir die Suche auf die Stadt selbst konzentrieren...er muss ihr wirklich den Kopf verdreht haben, weil allein in den letzten zwei Wochen chattete sie an neun Tagen mit ihm, meistens stundenlang, zuletzt drei Tage vor ihrem Tod. Laut Link hat dieser Typ immer vom selben Ort aus mit ihr gechattet. So, ich gebe diese ‚Adresse’ nun in das Suchprogramm meines Computers ein....“ Andre Dumont sah ihr bewundernd zu, wie schnell und präzise sie mit diesen Rechnern umgehen konnte. „So, geschafft, nun müssen wir auf das Ergebnis warten. Das kann eine Weile dauern.“ Andre blickte nachdenklich vom Bildschirm auf. „Danke für deine Hilfe, Diana!“ „Kein Problem, ich werde noch im Chat nach diesem ‚Angel021’ fragen, vielleicht kann jemand Hinweise zu seiner wirklichen Identität machen, ok?“ Dumont war echt froh, dass sich seine nette Kollegin von der Computerabteilung so viel Zeit nahm, um ihm bei diesem Fall unter die Arme zu greifen. „Das wäre echt toll von dir, danke! Hoffentlich halte ich dich nicht von einer anderen Arbeit ab.“ „Keineswegs, ich brauche sowieso immer neue Herausforderungen. Er verabschiedete sich von ihr und verließ ihr Arbeitszimmer Richtung Leichenschauhaus. Ein Beamter hatte ihn vorhin darüber informiert, dass die Obduktion bereits abgeschlossen war.
 
Kurz nach Mittag betrat Inspektor Dumont die Leichenhalle von Arlington. Es wehte ihm eine kühle Brise entgegen, als er die Tür öffnete. Der Gerichtsmediziner Dr. Arthur Patterson stand neben der Leiche von Susan Thompson, die auf einem der eisernen Obduktionstische lag, zugedeckt mit einem weißen Tuch. Dr. Patterson drehte sich um, als er das Öffnen der Tür hörte. „Ah...Inspektor...ich habe sie bereits erwartet“, wandte er sich an Dumont. „Sie wollten mich sprechen?“ fragte dieser gleich zurück. „Ja, ich wollte Ihnen etwas zu der abgeschlossenen Autopsie des Opfers sagen....wir haben Blut und Hautpartikel unter den Fingernägeln der rechten Hand gefunden“, berichtete der Gerichtsmediziner. Dumont fragte nach: „Hat man sonst noch irgendwelche Spuren gefunden?“ „Ja, die wunden Stellen im Genitalbereich schließen auf eine Vergewaltigung, es wurden auch Samenspuren gefunden. Ich habe schon Proben von allen Stellen ins Labor nach Dallas gegeben. Wenn wir Glück haben, könnten wir schon bald den Namen des Mörders wissen.“ Der Mediziner trat zur aufgebahrten Leiche, zog das Tuch davon runter und zeigte mit seiner rechten Hand auf den Oberkörper von Susans leblosen Körper. „Die Todesursache waren, wie schon vermutet, die Stiche in den Oberkörper. Einer der Stiche, vermutlich der letzte, traf das Herz, was das Leben von Mrs. Thompson beendete. Wir haben zwar noch eine Wunde am Hinterkopf gefunden, die dürfte von einem Kampf mit dem Täter stammen.“ Mit einer gewissen Enttäuschung nickte Andre Dumont zum Bericht des Mediziners. „Wie lange wird es dauern, bis man die Spuren analysiert hat?“ fragte er den Arzt. „Kann ich leider nicht sagen. Ich habe zwar den Leuten gesagt, dass dieser Fall Priorität hat, aber vor morgen früh wird es sicher keine Resultate mehr geben.“ „Ah, danke...rufen Sie mich wieder an, wenn es wieder was Neues gibt. Meine Nummer haben sie ja.“ Er verabschiedete sich bei Dr. Arthur Patterson und verließ sehr rasch den kühlen Raum.
 
Endlich Mittag! Juliette Sanders trat erfreut zu ihrem Spind. An diesem Sonntag war zwar kein regulärer Schultag, doch die Schüler mussten doch alles für den Maiball, der den Samstag darauf stattfinden würde, vorbereiten. Aber jetzt hieß es : Endlich nach Hause! Sie zog einen kleinen Schlüssel aus der Hosentasche und öffnete damit das Schloss des Spinds. Als sie gerade ihre Schulsachen rausholen wollte, die sie noch fürs Lernen benötigte, fiel ihr Blick auf das unterste von den drei Regalen, die in dem Spind befestigt waren. Da lagen eine wunderschöne rote Rose und darunter ein weißes Kuvert. Überrascht starrte die 18-jährige Juliette auf das Geschenk. Wie kam es in den Spind? Wer hat es da reingelegt? Was stand im Brief? Wenigstens die letzte Frage wollte sie so schnell wie möglich beantwortet haben. Voller Neugier nahm sie das Kuvert, öffnete es und zog einen Zettel heraus. Zuerst überflog sie nur die geschriebenen Zeilen, dann wurde sie langsamer und las schlussendlich Wort für Wort durch. Während dem Lesen erröteten ihre Wangen und sie begann schüchtern zu grinsen. Als sie mit dem Lesen fertig war, begann sie nochmals von vorne.
 
 
Liebe Juliette!
 
Diese Rose ist für Dich. Ich hoffe, sie gefällt Dir.
Leider kann sie nicht die Schönheit ausdrücken, die Deiner würdig ist.
Ich beobachte Dich schon seit Wochen und ich finde Dich einfach großartig.
Du bist wahnsinnig hübsch, reizend und bist ganz anders als die anderen Mädchen, die ich so kenne. Du bist sympathisch und sooo süß.
Ich möchte Dich gerne kennen lernen.
Ich werde mich bald wieder melden.
Bis bald, meine Rose
 
Ein Verehrer
 
Juliette wusste nicht, was sie sagen sollte. Da bekam sie nun einmal einen schönen Brief von einem Jungen und wusste dann nicht, von wem er stammt. Nachdenklich steckte sie den Zettel wieder zurück in das Kuvert, nahm auch die Rose aus dem Spindregal, roch einmal kräftig an der Blüte und gab beides in ihren gelben Schulrucksack. Sie nahm ihn auf die Schulter und schloss den Spind. Dann ging sie mit einem Grinsen auf dem Gesicht Richtung Schulausgang, wo ihr Fahrrad stand. Dieser Verehrer, wer war er wohl? Sie sollte es bald genug herausfinden. Sehr bald.
 
 
MONTAG, 21.Mai 2001
 
„Diana, gibt es etwas Neues?“ Mit schnellen Schritten trat Andre Dumont ins Bürozimmer der Computerspezialistin. Es war kurz nach zehn Uhr morgens. Am letzten Tag konnten leider keine weiteren wichtigen Hinweise oder Spuren zum Mordfall ‚Susan Thompson’ mehr ermittelt werden. Der Barkeeper des ‚Trance Town’ wurde am Nachmittag zum Revier gebeten, um eine Zeugenaussage abzugeben, doch es konnte nichts Neues als beim ersten Gespräch am Vortag herausgefunden werden. Er konnte keine konkrete Beschreibung des Mannes abgeben, den er in der Mordnacht in der Disco getroffen hatte, und auch sonst hatte er schon alles bei der ersten Stellungsnahme den Beamten gesagt. Mit einer gewissen Enttäuschung hatte Andre Dumont am ereignisreichen Sonntag gegen fünf Uhr abends sein Büro verlassen und zu seiner Wohnung gefahren, in der er sich noch schnell kalt duschte und sich dann auf seine Couch legte und einfach nachdachte. Es war ein turbulenter Tag gewesen. Nach seinem Besuch bei Dr. Patterson musste er der lokalen Presse Stellungsnahmen abgeben. Kein Hinweis, kein richtiger Zeuge, es war zum Haare raufen! Dumont nickte schließlich nach knapp einer Stunde des Nachdenkens ein, wachte erst wieder mitten in der Nacht auf, wo er sich in sein gemütlicheres Bett begab, um seinen jedoch unruhigen Schlaf fortzusetzen. Er musste oft an Mrs. Thompson denken, sie hatte ihn an seine Mutter erinnert, als die Polizei damals die Nachricht überbrachte, dass seine Schwester Liz Opfer eines Gewaltverbrechens geworden war. Ähnlich wie bei Jackie Thompson brach für seine Mutter die Welt zusammen. Warum, warum nur? Sie war kurz vor dem Nervenzusammenbruch. Zuletzt fuhr Dumont jede zweite Woche zu seiner Mutter, und jedes Mal war Liz eines der Hauptthemen der beiden. Dieser Schweinehund William Monterrey hat das Leben von Marie Dumont für immer zerstört. Mit diesen grausamen Erinnerungen schlief Dumont endgültig ein, bevor er um halb sechs Uhr in der Früh wieder aufwachte und sich für die Arbeit zurechtmachte. Mit der Hoffnung, dass wenigstens seine Kollegin von der Computerabteilung, Diana Hawkins, etwas Neues herausgefunden hatte, stieg er in seinen Dienstwagen und fuhr Richtung Revier. Zuerst wurde er ins Büro von seinem Vorgesetzten Edward Payton gerufen, um diesen die bisherigen Ergebnisse der Ermittlungen mitzuteilen. Nach dem etwa fünfzehnminütigen Gespräch verließ er das Zimmer des Polizeikommissars und noch bevor er zurück in sein Büro ging, schritt er zu Mrs. Hawkins’ Bürozimmer. „Ah, Herr Kollege, du bist es!“ Diana Hawkins drehte sich vom Computermonitor weg, richtete ihren Blick Richtung Dumont. „Ja, ich konnte herausfinden, von welchem Server aus dieser ‚Angel021’ chattete. Er surfte vom ‚Cool Spirit’ - Internet-Cafe von Arlington aus, also könnte es jeder Besucher gewesen sein, der öfter im Cafe war. Ich rief dort schon an. Die Frau am Telefon sagte mir, dass es Dutzende Jungen gibt, die beinahe jeden Tag im Cafe am PC hängen.“ „Danke für die Mühe...!“ Andre Dumont trat an den Schreibtisch von seiner Kollegin, beugte sich rüber und gab ihr einen von der Frau nicht erwarteten Kuss auf ihre linke Wange. „Danke, ich finde es wirklich toll von dir...., äh, ich werde einen Beamten mal in dieses Internet-Cafe schicken, er soll einige Aussagen aufnehmen.“ Andre Dumont sagte das voller Abwesenheit. Er hatte diesen Kuss nicht geplant, er kam instinktiv, aus seinem innersten Gefühl heraus. Seit Mrs. Hawkins vor knapp fünf Monaten zu diesem Revier versetzt worden war, hatte er selten mit ihr zu tun. Manchmal sahen sie sich auf den Gängen des Reviers, aber persönlicher war es zwischen den beiden kaum geworden. Sie duzten sich, ja, weil es Diana und auch Andre so lieber war. Es machte das Arbeiten mit Kollegen gemütlicher. Und nun dieser unschuldige Kuss auf die Wange. Andre spürte ein Kribbeln im Bauch. Es schien, als ob er sich in seine Kollegin ein wenig verknallt hatte. Was Dumont nicht ahnen konnte, war, dass auch Diana ihren Kollegen äußerst sympathisch und attraktiv fand und den Augenblick, als Dumont sie auf die Wange küsste, genossen hatte. Natürlich, es wäre ihr noch lieber gewesen, wenn er ihre Lippen geküsst hätte, aber es war ein Anfang. Dumonts Gedanken wurden schnell wieder in die Realität zurückgeholt. Zuerst galt es einen kaltblütigen Mord zu lösen. „Entschuldigung, weil ich...dich...“ Wiederum wurde er von seiner Kollegin unterbrochen. „Du brauchst dich für nichts zu entschuldigen...und ich helfe dir sehr gerne.“ „...das höre ich gern....Diana...“ Diesmal störte Dumont das Piepsen seines Handys. Mit ein wenig Wut im Bauch nahm er den Apparat aus der Jackentasche. „Ja, bitte?“ „Inspektor Dumont, hier ist Dr. Patterson von der Gerichtsmedizin.“ Die Stimme des Mediziners klang aufgeregt.
 
Da fährt sie. Juliette, meine Rose. Das Mädchen saß auf ihrem Fahrrad und radelte gerade gestresst zur Schule. Sie wohnte mit ihren Eltern und ihrem um sechs Jahre jüngeren Bruder Brad in einer Eigentumswohnung, knapp drei Kilometer vom  Arlington College entfernt. Sie hatte sich an diesem Morgen wieder mal verschlafen. „Scheiße!“ Mit einem verärgerten Blick auf die Armbanduhr trat sie noch schneller in die Pedale. Schon fünf vor Acht. Der Unterricht begann schon in wenigen Minuten. Endlich, da war ja schon die Schule. Gekonnt vom Fahrrad geschwungen, legte Juliette nur noch schnell ein Schloss am Rad an und rannte mit ihrem gelben Rucksack auf dem Rücken ins Gebäude. Wenige Meter vom Schulgebäude entfernt parkte ein alter, an einigen Stellen schon angerosteter Ford. Am Lenkrad saß erregt ein Mann im Trenchcoat, mit Genuss dem fast zu spät zum Unterricht gekommenen Mädchen ins Schulgebäude laufend nachblickend. Oh, Juliette! Nachdem er noch einige Minuten Richtung Schuleingang starrte, in der Hoffnung, dass seine Rose vielleicht wieder herauskam, startete er schließlich den Motor des Wagens an. Mit krachendem Geräusch fuhr der Mann vom Parkplatz weg, mit seinen Gedanken noch immer bei seiner Rose.
 
„Ja, Doktor, was gibt’s?“ „Äh...Mr. Dumont, ich weiß nicht, wie ich es Ihnen sagen soll...heute früh bekam ich die Ergebnisse der dem Opfer abgenommenen Spuren. Die Analytiker ließen ihre Werte durch den Polizeicomputer von Dallas laufen...und tatsächlich, nach einiger Zeit wurden sie fündig....wir wissen jetzt, wen Susan Thompson vor ihrem Tod gekratzt hat, ...wer sie vergewaltigt hat...“ Der Blick von Dumont wandte sich seiner Kollegin zu, die ihn neugierig anblickte. „Aha, das sind ja hervorragende Nachrichten, Dr. Patterson! Wie heißt der Täter?“ Die Antwort des Mediziners ließ auf sich warten. Dumont vernahm ein skeptisches Seufzen des Arztes. „Ich bin echt verwirrt....“ „Was meinen Sie..., wie heißt nun der Mörder von Ms. Thompson?“ „Der vermeintliche Täter heißt Paul Sylka. Er wohnte in einer kleinen Wohnung im Osten von Dallas...er steht im Computer wegen einiger Delikte. Schon früher hat er Frauen angegriffen...“ „Super, und wo wohnt er jetzt?“ fragte Dumont. Einige Sekunden war Totenstille am anderen Ende der Leitung. Mit leiser Stimme sprach dann Dr. Patterson zum Inspektor. „Mr. Dumont, es ist so,..., Sylka hat keine Anschrift mehr...“ „Was meinen sie, Doktor?“ hackte Dumont nach. Was hatte Dr. Patterson denn? „...Paul Sylka arbeitete in einer Autoproduktionsfirma im Industrieviertel von Dallas. Im November letzten Jahres gab es ein großes Feuer in der Fabrik...“ Die Stimme des Arztes verstummte wieder. „Doktor...und was hat das mit diesem Sylka zu tun?“ Dumont wurde langsam ungeduldig. Warum konnte Dr. Patterson ihm nicht einfach sagen, wo dieser Mistkerl wohnhaft war, damit man ihn so schnell es ging festnehmen konnte? „Mr. Dumont,...Paul Sylka...wurde Opfer bei diesem Feuer....die Spuren unter den Fingernägeln von Susan Thompson, die gefundenen Samenspuren, sie stammen von einem Mann, der....“, der Doktor musste tief durchatmen, bevor er weiterreden konnte. „ Paul Sylka.... der Mörder, nach dem wir suchen,...er ist am Hauptfriedhof von Dallas begraben,...“
„Was? Dr. Patterson, was wollen sie mir damit sagen?“ Dumont war verwirrt. Diana sah ihn voller Neugier an. Er schüttelte den Kopf hin und her. Was soll das sein. Ein geschmackloser Witz. Den 1. April hatten wir ja schon. Die unglaubliche Antwort gab ihm Patterson. „Mr. Dumont, ich kann es selber nicht erklären, aber der vermeintliche Täter Paul Sylka...er ist schon seit über einem halben Jahr tot...“

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.10.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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