Normann Thielen

Traumengel

Von Alpträumen geplagt wache ich schweissgebadet auf. Hatte versucht, im Traum vergeblich nach einem Engel zu greifen und mir dabei fürchterlich das Herz verbrannt.Nun kann ich nicht mehr schlafen, bin hellwach und denke an die Frau, die nicht an meiner Seite sein kann. Ich werde immer unruhiger und irgendwas zieht mich hinaus in die wolkenverhangene Nacht.
Ich folge dem Ruf der Nacht in die Dunkelheit.Der Weg durch den Wald ist einsam und leer. Der Wind rauscht durch die Blätter, als würde er mir etwas zuflüstern. Doch ich verstehe nicht, was er mir sagen will. Der Mond bricht plötzlich durch die Wolken, eine Eule huscht vorbei. Vor mir erkenne ich eine Lichtung, vom Bodennebel verhüllt - doch halt, was ist das, was dort im Nebel schwebt ?
Ein Wesen, engelsgleich, mit sanftem Gesichtsausdruck, leuchtend schwarzblauen Haaren, schwebt mir entgegen. Ihre braunen Augen blicken mich fest an, als würde sie in meine Seele schauen, und mit sanfter Stimme spricht sie mich an. "Auch du wirst deine Liebe finden, wenn du versuchst, nach deinen Träumen zu greifen, anstatt sie vorüberziehn zu lassen. Greife nach den Sternen, anstatt sie nur anzuschaun."
Plötzlich schieben sich für einen kurzen Moment wieder dunkle Wolken vor den Mond. Ich versuche nach ihr zu greifen um zu erkennen ob es Traum oder Wirklichkeit ist.Doch ich greife ins Nichts, der Engel ist verschwunden. Meine Blicke irren umher, können nichts als Schatten erkennen. Ich schaue auf zu den Sternen und meine, ein Aufblitzen zu erkennen. Gedankenverloren gehe ich den Weg zurück, versuche zu begreifen, was geschehen ist, den Sinn Ihrer Worte zu verstehen.
Ich öffne die Haustüre und DU stehst vor mir. Leibhaftig und real, die Frau, die ich liebe und in meinen Träumen nie zu mir fand.

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.11.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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