Dirk Braun

Lauernde Augen

Nadelstiche im Rücken. So fühlte ich ihre Blicke. Immer wenn ich das Zimmer betrat, bekam ich das Gefühl das mich ihre Blicke verfolgten. Viele kleine Augen, von überall her, gingen mit jedem Schritt den ich tat, mit. Beklemmung machte sich jedes Mal breit in mir. Egal wie oft ich hier war, es war jedes Mal das Grauen welches mich frösteln liess. Kennen sie das? Sie gehen immer wieder an einen bestimmten Ort, sollten sich eigentlich daran gewöhnt haben was dort ist und doch, ach ich weiss auch nicht. Wie kann ich ihnen das beschreiben. Sehen sie sich nur die Gänsehaut an, die sich auf meinem Körper gebildet hat. Und das allein vom von der Erinnerung an die Szene. Ich stand wieder hier. Allein. Hilflos.

Manche halten sie für süss, für niedlich. Aber ich weiss es besser. Mir können sie nichts vormachen. Diese kleinen kalten Augen. Sie lauern. Ja, sie lauern. Warten darauf zuschalgen zu können. Sie warten darauf das man einen Fehler macht. Eine Unachtsamkeit und schon..

Hat sich da gerade eine bewegt? Oh Gott, warum musste ich hier her kommen? Stecke meine Hände in die Hosentaschen um das leichte Zittern meiner Finger zu verbergen.

Oh nein, das kann ich nicht. Dann bin ich ja noch hilfloser und sie haben ein leichtes Spiel mit mir. Ich werde mich wehren, werde kämpfen. Versuche nicht hinzusehen, senke meinen Blick, will sie nicht ansehen, will nicht das sie meine Furcht spüren. Aber ich muss sie doch ansehen, muss doch bereit sein..muss sie genauso belauern und beobachten wie sie es mit mir tun. Ist es kälter geworden? Ein schneller Blick zu ihnen, aber es scheint sich nichts verändert zu haben. Sie spielen mit mir, bestimmt lachen sie über mich, tief in ihrem Innern. Ich höre zwar nichts, jedoch siehst es so aus als wenn sie lächeln. Lächeln..nein das kommt nicht hin. Man müsste von einem satanischen Lächeln reden. Ich drehe mich im Kreis, versuche alle zu entdecken. Gott sind das viele. Sollten sie zuschlagen werde ich verlieren. Meine Kehle schnürt sich zu, ich weiss ich muss raus. Ich kann nicht mehr. Hastig verlasse ich das Zimmer. Hastig verlasse ich das Haus. Draussen sauge ich den frischen Sauerstoff tief in mich ein, warte bis mein Herzschlag wieder normal geworden ist. Schnappe mein Fahrrad, trete in die Pedale und überlege die ganze Zeit, warum mir die Puppensammlung meiner Großmutter so unangenehm ist. Und ich weiss, beim nächsten Besuch wird es wieder so sein.. Sie werden wieder lauern....

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.11.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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