Elvira Scharf

Mein Cafe ( Fortsetzung 5 )

Und dann kam Gerda. Gerda war und ist immer noch meine Kartenlegerin. Sie ist die Dame die am Eröffnungstag im Lädchen war und mir das Kartenlegen anbot. Da sie ja immer auf Besuch bei ihrer Nichte war, war die Nichte es auch die die Termine vergab. Sie kam eines Tages ins Lädchen und teilte mir mit wann Gerda in Osterode erscheinen würde. Drei Termine bot sie mir an, bei denen sie ins Lädechn kommen wolle um Karten zu legen. Ich war hellauf begeistert. Schnell schrieb ich am Computer Plakate die ich ins Schaufenster hing damit meine Kunden / Gäste und auch die anderen Bewohner und Besucher der Stadt wußten das es hier bald auch eine Kartenlegerin geben würde. Und ich lüge nicht wenn ich Euch erzähle das die Termine innerhalb kürzester Zeit ausgebucht waren. Aber es waren nicht nur Gäste des Lädchens, nein auch die Menschen die sonst einen Bogen um mich machten ;-)
Das Kartenlegen selbst verlief sehr erfolgreich. Da ich ja im hintersten Zimmer mein Reikizimmer hatte, wurde dies kurzerhand umfunktioniert, die Liege als Tisch, dann nur noch zwei Stühle und fertig wars. So konnte Gerda den Menschen ihre Karten legen und war zugleich vor neugierigen Blicken geschützt. Dann ergab sich eine Situation auf die ich leicht hätte verzichten können. Einer meiner Bekannten hatte die Telefonnummer einer Kartenlegerin aus der nächst größeren Stadt. Da Gerda ja nicht monatlich verfügbar war, dachte ich mir eine Kartenlegerin aus der Nähe wäre vorteilhafter da diese bestimmt einen Tag im Monat Zeit hat um nach Osterode zu fahren. Zudem kannte ich Gerda ja zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Also rief ich die Dame aus der Stadt an und erklärte ihr was ich mir vorstellte. Sie verstand kein Wort von dem was ich sagte, was mir öfters passierte, wenn ich beschrieb was für eine Art Geschäft ich habe :-)
Ich lud sie einfach ein an einem der nächsten Tage vorbei zu kommen um sich die Örtlichkeiten anzusehen und auch um mein Anliegen nochmals vorzubringen. Und wann erscheint die Dame???? Genau, an dem Tag als Gerda Karten legt. Zwei Kundinnen waren schon im Cafe und warteten. Ich unterhielt mich mit Franziska
( so hieß die Kartenlegerin aus der Stadt ) und führte sie durch mein Geschäft. Jetzt wo sie es sah verstand sie was ich meinte. Meine Frage ob sie denn einmal im Monat Zeit hätte um im Lädchen Karten zu legen beantwortete sie begeistert mit „JA“ Es gefiel ihr bei mir. Mir kam sie irgendwie beknackt vor, städig war sie am kichern und am gackern, als hätte sie was eingeworfen * grins * Sie war solange da bis alle Kunden bei Gerda mit Kartenlegen fertig waren, dann blinzelte sie mir zu und ging mit Gerda nach hinten. Ich dachte noch bei mir ob das wohl gut geht. Es dauerte auch keine zehn Minuten dann waren beide wieder da, die eine gackerte immer noch, die andere sah etwas beleidigt aus. Beide gingen auch ziemlich bald wieder. Was vorgefallen war erfuhr ich erst am nächsten Tag von Gerda. Sie war richtig gekränkt weil sie dachte ich hätte sie getestet ob sie auch was taugen würde. Natürlich versuchte ich ihr die Situation zu erklären, was gar nicht so einfach war weil sie richtig beleidigt war. Ich kann es ja verstehen, und wenn ich gewußt hätte das es so ausgeht hätte ich es nie erlaubt das sie zusammen treffen. Jedenfalls erklärte Gerda mir das die andere Kartenlegerin ihr nicht gesagt habe das sie von der selben Zunft ist. Aber da Gerda ja nicht doof ist, und zudem sehr begabt, sah sie es in ihren Karten. Und deshalb waren sie nach 10 Minuten wieder da. Sie sprach sie darauf an, wobei die andere immer noch gackerte, und das wars. Gerda wollte sich einfach nur nicht auslachen lassen. Zum guten Glück hat die aus der Stadt sich nie wieder gemeldet. Und die Rückmeldung von meinen Gästen, die zur selben Zeit im Cafe waren war die, das sie zu „der“ nie gegangen wären. Gerda hatte durchschlagenden Erfolg. Sie ist eine echte Pfälzerin mit Herz und Schnauze, das heißt sie redet manchmal etwas viel * zwinker * aber sie ist ein echter Schatz. Alle Termine die sie jemals im Lädchen hatte waren immer sofort ausgebucht. Und auch heute noch vermittle ich sie fürs Kartenlegen am Telefon. Meine Freundin Yvonne und Gerda haben sich auch richtig angefreundet, zumal Gerda nicht nur Karten legt, sondern auch channelt und sie hat Kontakt zum Jenseits. Ebenso kann sie durch einen klaren Bergkristall Bilder empfangen. Wie schon geschrieben, alles ein bischen viel, aber da ich es immer Häppchenweise serviert bekam * zwinker * gewöhnte ich mich langsam daran die Esotante in ihrem Esoschuppen zu sein. Fortsetzung folgt.......

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.11.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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