Ricky Sinclair

Danke an meine Helfer!!!

Brief an meine Helfer!!!
 
Ich weiß, dieser Brief klingt total abgedroschen und blöd. Aber man kann es glauben oder auch nicht, aber Musik gibt einem Kraft, wenn man sie ganz dringend braucht...
 
Ihr kennt mich nicht. Ihr wisst nichts von mir. Ich kenne euch nicht und ich weiß auch nichts über bzw. von euch. Aber ich bin euch sehr dankbar!
 
Ich steckte in einer schweren Krise. Hatte eine sehr schwere Depression. Litt an Selbstzweifeln, Selbstmordgedanken, unternahm sogar einen Selbstmordversuch, schnitt mir mehrmals täglich wieder die Arme auf, aß und trank kaum etwas, heulte nur noch rum - stundenlang, vergaß alles und jeden um mich herum, vernachlässigte meine Pflichten als Tierhalterin, sodass mein bester Freund eingreifen musste und meine Wölfe zu sich nahm. Ich merkte es nicht! Ich merkte gar nichts um mich herum. Bekam nichts mit, sondern verkroch mich nur noch unter meiner Decke im Bett im hintersten Winkel meines Zimmers. Ich siechte quasi vor mich hin. Meine Therapie (für Borderline, Selbstmord, Selbstveretzungen) vernachlässigte ich auch, bis zum Selbstmordversuch.
 
Mein bester Freund fand mich - damals meiner Meinung nach leider - und rief den Notarzt, der mich schnellstmöglich ins Krankenhaus brachte, wo der behandelnde Arzt seine Meinung bestätigte und mich in eine geschlossene Abteilung einer psychiatrischen Klinik einweisen wollte. Doch ich wehrte mich und sagte immer wieder, wenn er das durchziehen würde, dann würde ich mir nochmals das Leben nehmen und es würde sicherlich klappen.
Mein bester Freund Nightwalker schaltete sich ein und sprach mit meiner Therapeutin. Die sagte, sie würde mich in eine Klinik für Akutfälle einweisen und ich solle mich nicht dagegen wehren, denn der Arzt im Krankenhaus hatte Recht gehabt mit der geschlossenen Abteilung in der Klinik.
 
Ich ergab mich also meinem Schicksal und lies mich in diese Akutklinik einweisen. Die ersten 3 Wochen war mir der Kontakt zur Außenwelt total untersagt. Keine Telefonate, keine Briefe, keine Besuche, kein Ausgang, kein Austritt aus der Station. Aber das merkte ich nicht einmal... In meinem Zimmer war ich ja auch immer allein.
 
Nach drei Wochen durfte ich dann alles genießen, wie die anderen Patienten auch, aber ich schottete mich weiterhin total ab. Mein bester Freund kam einige Tage später und brachte mir eine CD von einer neuen jungen Gruppe mit. Er meinte, ich solle mir einige Texte mal genau anhören und das tat ich auch. Es war sonderbar...
 
In meinem Kopf machte es "klick" und ich kapierte, dass ich nur dieses eine Leben habe. Ich sollte es besser als ein Geschenk betrachten.
Die Musik hörte ich die ganzen restlichen Wochen meines Aufenthaltes rauf und runter, tagein, tagaus. Es nervte meine Mitpatienten, Pfleger und Ärzte mit Sicherheit, aber keiner beschwerte sich. Alle freuten sich seltsamerweise, dass ich wieder ins Leben zurück gefunden hatte.
 
Am Meisten danke ich natürlich meinem besten Freund Nightwalker, der mir die CD gebracht hatte. Die hör ich übrigens immer noch total gerne.
 
Und ich danke natürlich euch, den Jungs der Gruppe, dass ihr solche Texte schreibt und sie an die Öffentlichkeit bringt und sie singt.
 
Ich bin zwar gute 10 Jahre älter als ihr, aber was macht das, wenn mir die Musik von euch gefällt?! Andere halten euch vielleicht für kleine Jungs (wenn man nach den Hasstiraden im i-net geht), aber sie sind nur neidisch auf euren Erfolg und hören nicht mal auf eure Texte, die eine wichtige Aussage haben!!! Lasst euch nur nicht unterkriegen! Macht weiter so! Danke!!!
 
Ich bin im Leben wieder angekommen und bin dankbar für meine nächste Chance! Ich werde sie nutzen!
 
 
LG Nighty

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.11.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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