S. Lang

Sensenmann

Ich weiß. Ich weiß, dass ich keine Chance habe. Ich spüre, dass meine Kraft mich verlässt. Ich gebe nach, lasse mich untergehen im tiefen See, der Verzweiflung. ich ersticke an meinen Gefühlen. Bekomme keinen klaren Kopf mehr. Am Ende. Meine Gedanken kreisen nur noch darum, dass ich fort will. Ich ertrage es hier nicht mehr länger. Ich halte das Leid, das ihr mir zufügt nicht mehr aus. Ich will weg. Fliehen. Ohne Furcht. Doch wo soll ich hin? Wo kann ich hin? Ich muss fort. Meine Gedanken wirbeln um die Frage, wie ich hier herauskomme. Ich traue mir selbst nicht mehr. Glaub mir, ich habe keine Angst vor dem Ende meines Lebens auf der Erde. Ich hasse mich und mein Leben. Ihr habt es zerstört, habt Krieg entfacht in meiner Welt. Ich bin im Krieg, Krieg! und ihr, ihr. Habt mich auf dem Gewissen. Ihr habt es geschafft. Ich bin nicht böse auf euch, bin nur enttäuscht. So furchtbar enttäuscht von euch. Doch jetzt geht. Lasst mich allein. Ich brauche euch nicht mehr. Brauche nichts. Nur noch den einen. Den Sensenmann. Er soll mich holen. Darum lasst mich allein. Warten auf ihn. Auf Wiedersehn im Reich der Toten!

(c) Sophie-Luise Lang 12.2.05

 

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