An einem Tag wie heute, gehen mir manchmal die verrücktesten Gedanken durch meinen Kopf, da fällt es einem schwer alles im geordneten Verhältnis zu sehen.
Manchmal könnte ich auf und davon, fern von Zuhause fliehen. Einfach weglaufen von der vorhandenen Zeit, den Problemen und Gefühlen. Manchmal fühle ich mich alt und ausgebrannt, gehetzt von der Meute und doch noch nicht eingefangen. Zuhause bin ich eigentlich da jemals angekommen, oder bin ich noch immer auf der Reise und suche nach dem Zuhause für Geist und Seele.
Der Weg dahin zeigt sich als Irrgarten durch Gedanken, Emotionen und Gefühlen. Sind nicht dies unsere Motoren die uns ständig treiben.
Ist Freiheit von allen Dingen unser Zuhause, doch wohl kaum. Plötzlich vermissen wir all die Dinge die uns einst störten.
Manchmal vermissen wir auch unsere liebsten, die auch schon leider zu früh uns verlassen haben. Öfter denke ich jetzt wie mein Vater gegen seine Krebserkrankung gekämpft hatte, und dies obwohl 1988 der medizinische Fortschritt Ihm keine Chance gab. Ist Er jetzt dort was man das Zuhause nennt. Ich weiß es nicht.
Zuhause was für ein mystisches Wort, keiner kann es klar definieren, allzu gern gebrauchen wir dieses Wort ohne eigentlich seine Bedeutung eindeutig zu erkennen. Ist den Zuhause nur ein von uns gebrauchter Zustand der Zufriedenheit, Geborgenheit und Vertrauten. Ich glaub schon, jeder sehnt sich nach seinem Zuhause.
Oft beneide ich die alte Eiche an meinem Garten, Sie scheint unsterblich zu sein. Was hat Sie nicht alles gesehen, welch Kraft hat Sie im laufe Ihrer Jahre aufgebracht, was würde Sie uns nicht alles berichten können. Sie sah die schrecklichen Bilder der Bombennacht am 13.Februar 1945, die verzweifelten Menschen die darauf sich ein notdürftiges Heim vor Ihrem Antlitz bauten. Sie sah mich als meine Mutter mich stolz vor 43 Jahren ausfuhr. Als ich unter den Augen meines Großvaters mein erstes Fußballpunktspiel absolvierte, oder ich mit meinen Vater mit 13 Jahren Bäume fällte und neue pflanzte, und Sie sieht jetzt wie mein Sohn anfängt in unserer Familientradition den Weg fortsetzen. Welch Kraft steckt doch in so einem Baum, und wie stolz ist sein Geäst.
Es ist schon komisch was in einem Leben alles passiert, Gutes und Schlechtes wechseln sich ständig ab, und nie ist man irgendwie Zuhause angekommen.
Selten wie heut hab ich mich nach Zuhause gesehnt. Ich werde meine Reise fortsetzen und freue mich auf meine Ankunft Zuhause.
H.Kreische 2005