Martine Meyer

Unerwartete Begegnung

 Unerwartete Begegnung

 
>>Ich will nicht allein sein!<<
Das war das letzte, an was sie dachte, bevor sie zum Hörer griff und die Nummer ins Telefon hämmerte. Am anderen Ende der Leitung meldete sich ein junger Mann. In weniger als fünf Minuten war alles geklärt und sie schwang sich auf das Fahrrad um zu ihm zu fahren.
 
Sie trafen sich in der Innenstadt, wo sie ihn entdeckte, während er sich mit einem Freund unterhielt. Die beiden Jungen saßen auf einer Holzbank ohne Rückenlehne, so dass das Mädchen sich von hinten über ihren Freund beugen konnte, um ihn anzustupsen und seine Aufmerksamkeit zu erregen. Er drehte sich um und lächelte.
 
Eine Weile später hatten sie das Lokal gefunden, in dem sie einen Kaffee trinken wollten. In eine dunkle Ecke wollte sich das Mädchen setzen; Irgendwohin, wo niemand sie beobachten konnte. Denn das konnte sie im Moment überhaupt nicht brauchen.
Deshalb hatte sie ihn ja angerufen! Sie konnte gar nicht beschreiben, was mit ihr los war. Doch eines wusste sie: Wäre sie an diesem Nachmittag alleine zuhause geblieben, hätte sie für nichts garantieren können! Vor allem nicht für ihr Leben!
 
Der Junge hatte jedoch ganz andere Dinge im Sinn: Die Sofaecke gefiel ihm! Und obwohl sie fand, dass man dort wie auf dem Präsentierteller saß, konnte sie ihm die Bitte nicht abschlagen.
 
Nach kurzer Zeit schon waren alle ihre Sorgen und Schmerzen vergessen. Sie lachte und scherzte und ärgerte den Jungen, der neben ihr auf dem Sofa hockte, und dessen guter Laune sie ihre Sorglosigkeit verdankte.
Er beugte sich vor und nahm einen Schluck aus seiner Tasse, während sie ihm mit ihrem Blick folgte und zusah. Er drehte seinen Kopf ihr zu, die Tasse noch hocherhoben und verzog das Gesicht. >>Wenn du nicht aufhörst mich so anzustarren, küss ich dich!!<<, drohte er. Nun war sie es jedoch, die das Gesicht verzog. Sie grunzte und meinte nur: >>Pfff....als ob!<< Doch der Junge beteuerte weiterhin, dass sie sich in Acht nehmen solle. Und obwohl sie ihn weiterhin verlachte, hatte sich in ihrem Kopf schon ein Gedanke eingebrannt, der sie nicht mehr losließ: Sie wollte herausfinden, ob er wirklich ernst machen würde.
 
Und so beobachtete sie ihn weiterhin, zog ab und zu die Augenbraue in die Höhe und grinste breit.
Nichts passierte.
 
Sie triumphierte, dass hatte sie ja gleich gesagt!
Doch in ihr regte sich ein Gefühl, das sie nur als Enttäuschung deuten konnte.
Sie war tatsächlich ein bisschen enttäuscht, dass es nicht zum Kuss gekommen war.
Lange versuchte sie eine Erklärung dafür zu finden, versuchte sich gegenüber ihrem schlechten Gewissen zu rechtfertigen, bis sie zu dem Schluss kam, dass sie ihren Freund doch genau deswegen angerufen hatte. Es hätte nicht unbedingt ein Kuss sein müssen, doch sie hatte sich in seinen Armen nach Trost und Verdrängung ihrer Angst gesehnt.
 
Ein letztes Mal hatte sie sich zu ihm umgedreht und gegrinst, um ihn damit zu foppen, dass er seine Wette wohl verloren hatte, als er auch schon seine Lippen auf ihren Mund drückte.
Und obwohl sie wusste, dass das nicht richtig war, erwiderte sie seinen Kuss und ließ sich einfach fallen.
 
Nachdem sich ihre Zungen wieder voneinander gelöst hatten, verfielen sie in Schweigen. Das Mädchen erkannte ihren Fehler nicht sofort. Schließlich war es ja nur eine Wette gewesen! Ein einmaliges „Ereignis“ zwischen zwei guten Freunden.
 
Doch dabei blieb es nicht!
Sie küssten sich wieder und wieder.
 
Es war wohl, als sie quer auf dem Sofa lag, ihren Kopf an seiner Brust, als sie das aussprach, was beide dachten: >>Du weißt schon, dass wir das hier eigentlich gar nicht dürfen?!<< Er nickte nur.
 
>>Ich überlege gerade, ob ich es ihr erzählen soll...<<
>>Genau daran habe ich auch gedacht...<<
 
Wieder entstand eine lange Pause.
Dann setzte sie sich auf und sagte mit fester Stimme.
 
>>Ich sag es ihm!<<
>>Dann sag ich es ihr auch!<<
 
Und so trennten sich die beiden und machten sich auf den Weg den Menschen, die sie liebten, die Wahrheit darüber zu erzählen, was an diesem Nachmittag geschehen war.
 
Der Junge hatte keine Probleme damit: Seine Freundin verzieh ihm. Natürlich nicht ohne ihn ein bisschen leiden zu lassen!
 
Doch das Mädchen wusste, dass es bei ihr nicht so glatt laufen würde.
Denn der Junge war der beste Freund des Menschen, den sie über alles liebte, dem sie nun erzählen musste, was sie getan hatte.
Und umso länger sie darüber nachdachte, umso mehr Zeit vergangen war, seit sie sich von ihrem Freund getrennt hatte, umso mehr sie sich nun ihrer Sache bewusst wurde, umso stärker drückte die Schuld auf ihr Herz, umso mehr umschloss sie ihre Seele und raubte ihr die Luft zum Atmen.
 
Irgendetwas hatte sie heute zerstört.
Noch wusste sie nicht was es war!
 
Doch die Zeit würde es zeigen....  

Tach allerseits!

Also macht euch net zu viele Gedanken um die Geschichte^^

Sie ist ein bisschen verwirrend denk ich, also wenn ihr Fragen habt dann fragt mich einfach...ich beiß niemanden, den ich net kenn...:)

Also bis bald, Tiny *wink*
Martine Meyer, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.12.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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